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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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am Abend dichter Verkehr und die großen Straßen waren hoffnungslos verstopft. Das hätte normalerweise eine Stunde länger bedeutet als eine halbe Stunde kürzer, aber als offizielle Limousine kamen sie in den Genuss, eine besondere Spur benutzen zu dürfen. Ohne mit der Wimper zu zucken, raste der Fahrer an den Kolonnen der ‘gewöhnlichen’ Autos entlang, die nur im Schneckentempo vorankrochen.
    „Wow! Daran könnte ich mich gewöhnen“, kommentierte Olaf. „Es gibt doch eine Menge gute Seiten in Russland.“
    „Aha. Gestern hast du über den Verkehr gemeckert“, erinnerte Anne.
    „Es kommt halt auf die Spur drauf an.“
    Auch am Flughafen wurden sie zuvorkommend behandelt. Mit einer Bescheinigung von Oberst Pawlov passierten sie alle zeitaufwändigen Kontrollen ohne Aufenthalt. Anne war beeindruckt und Pawlov wurde ihr direkt ein Stück sympathischer.
     
    Obwohl der Tag anstrengend war, konnten sie im Flugzeug kein Auge schließen. Zu viel war in den letzten 48 Stunden auf sie eingestürmt.
    „Ich hätte nicht gedacht jemals mit dem russischen Geheimdienst zusammenzuarbeiten.“
    „Das hört sich vielleicht an, als ob du dich demnächst so vorstellen willst: Winkler - Anne Winkler. Agentin des FSB“, frotzelte Olaf. „Den Wodka gerührt und nicht geschüttelt.“
    „Du hast deinen Wodka anscheinend immer noch nicht abgebaut.“
    „Sehen Sie das so“, schaltete sich Dr. Bardouin ein. „Wir arbeiten nicht direkt mit dem Geheimdienst zusammen, wir intensivieren nur die Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtagentur. Die Unterstützung durch den FSB ist sicher nicht alltäglich, aber Ihre Entdeckung ist auch nicht nur für die Wissenschaft interessant. Sie hat eine ziemlich bedeutende politische Seite. Wenn ich General Kowalev folge, dann werden die kommenden Monate und Jahre alles andere als normal sein. Was könnten wir ohne deren Unterstützung tun? Im Grunde nur vor dem Fernseher sitzen und zusehen, was passiert.“
    „Glauben Sie, Sie können tatsächlich mehr Mittel bekommen? Kowalev hat es leicht, weil die Russen durch die sprudelnden Öleinnahmen volle Kassen haben und der Kreml nur sein Okay geben muss.“
    „Von den Franzosen bekommen wir mit Sicherheit einiges. Die haben schon viele Jahre überproportional mehr in die Raumfahrt investiert als die anderen. Außerdem möchten wir uns bei wichtigen Entwicklungen nicht in die zweite Reihe drängen lassen.“
    „Das ist bei den Deutschen leider anders“, gab Anne zu. „Für strategische Investitionen fehlt es oft an Mut. Manchmal habe ich den Eindruck, bei uns gibt es wenige Verantwortungsträger und viele Bedenkenträger.“
    „Zum Glück sind nicht alle so, aber es ist nicht einfach, sie zu mobilisieren. Es würde sehr viel helfen, wenn Deutschland mehr investieren würde. Vielleicht kann ich etwas erreichen, wenn ich aus den USA zurück bin.“
    „Meinen Sie, dass Ihre Chancen dann besser stehen?“
    „Auf jeden Fall. Sonst wird sofort gesagt: ‘Sollen wir nicht zuerst eine Zusammenarbeit mit den Amerikanern versuchen?’ Wenn ich darauf bereits eine Antwort habe, sind wir einen Schritt weiter.“
    „Was versprechen Sie sich davon? Wir hatten doch festgestellt, dass sie bestimmt nicht teilen werden - zumal sie einen Vorsprung haben.“
    „Ich will nichts unversucht lassen. Die Konsequenzen, die auf uns zukommen könnten, sind einfach zu gravierend.“
    „Ich kann nicht glauben, dass es einen Krieg geben wird.“
    „Die Argumente von General Kowalev sind sehr überzeugend. Deshalb müssen wir alles unternehmen, um es zu verhindern. Und Sie, Dr. Bürki, möchte ich bitten, mich zu begleiten.“
    Der war überrascht. „Gerne. Aber warum ich?“
    „Ich brauche Zeugen. Sie haben keine Ahnung, wie einem das Wort herumgedreht werden kann, um einen unglaubwürdig zu machen. Deshalb möchte ich auch nicht Fr. Winkler mitnehmen. Das könnte man mir böswillig als Lustreise mit einer Praktikantin auslegen.“
    Auf so eine Idee wäre Anne niemals gekommen, aber sie wusste, dass Dr. Bardouin Recht hatte. Es war nicht entscheidend, ob etwas zwischen ihr und ihm passierte oder nicht - sie war felsenfest von Letzterem überzeugt - aber irgendjemand könnte Gerüchte streuen, um die Glaubwürdigkeit zu unterminieren. Man würde sich dagegen wehren müssen usw. Das eigentliche Anliegen würde im Hintergrund verschwinden. So hatte man schon manchen Politiker kaltgestellt, der eigentlich ein berechtigtes Anliegen hatte.
    „Frau Winkler, Sie

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