Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
Vom Netzwerk:
Geheimdienst - obwohl wir nicht wenig investiert haben. Dieses Video ist Gold wert. Wenn Sie es an einen Fernsehsender verkaufen, brauchen Sie Ihr Leben lang nicht mehr zu arbeiten.“
    Daran hatten Anne und Olaf noch gar nicht gedacht.
    „Geld interessiert mich nicht“, erklärte Anne. „Ich möchte dieses Geheimnis lösen - und ich will dorthin.“ Sie zeigte auf das Video und Olaf nickte zustimmend.
    „Große Worte - große Pläne“, stellte Kowalev fest. „Ich sagte Ihnen schon, dass Sie mir gefallen.“ Er lehnte sich in seinen Sessel zurück.
    „Jetzt wissen wir alle Bescheid. Da Sie mich darüber informiert haben, gehe ich davon aus, dass Sie mit uns zusammenarbeiten wollen. Das würde ich sehr begrüßen. Deutsche und Russen sind beide Pioniere. Die Deutschen haben die Rakete erfunden und wir waren zuerst im Weltraum. Jetzt macht es Europa gemeinsam - und wenn wir uns ergänzen, dann werden wir sehr viel bewegen.“
    „Ich habe eine Bedingung“, meldete sich Olaf zu Wort. „Ich werde das Video nur hergeben, wenn es zum Frieden und für die ganze Menschheit eingesetzt wird.“
    „Und das sagen Sie einem General?“
    Olaf ließ sich nicht beirren. „In meinen Augen hat ein General den Auftrag den Frieden zu sichern.“
    Kowalev brach wieder in Gelächter aus. Lachen war anscheinend sein Hobby, das er bei jeder Gelegenheit praktizierte.
    „Diese Schweizer. Ihr seid einfach unverbesserlich. Für den Frieden! Stellen Sie sich vor, obwohl es manche einem russischen General kaum glauben können, liebe ich den Frieden mehr als den Krieg. Ich bin zwar als Soldat ausgebildet, aber ich bin kein Cowboy, der mit dem Revolver in der Hand durch die Gegend reitet und Streit anzettelt.“ Er wurde übergangslos ernst. „Ja! Wir wollen es für den Frieden tun - aber es wird schwer.“
    „Wieso das?“
    „Die meisten Kriege auf dieser Welt sind wegen Geringerem geführt worden als diesem hier.“ Kowalev deutete auf die Schraube, die als Standbild auf der Stirnwand zu sehen war. „Und wenn ich alle Zeichen richtig deute, werden wir einen Krieg nicht verhindern können.“
    „Das darf nicht passieren! Auf keinen Fall!“
    „Es ehrt Sie, Herr Bürki, dass Sie so denken. Aber glauben Sie mir, in diesem Bereich bin ich der Experte am Tisch. Es liegt nicht in unserer Hand, gleichgültig, wie wir entscheiden werden. Ob Sie das Video zeigen oder verschwinden lassen - Sie ändern nichts daran, dass es mindestens zwei Parteien gibt, die diese Schraube um jeden Preis haben wollen. Und auch Sie als friedliebender, schweizer Wissenschaftler wissen, dass keiner von beiden zum Teilen bereit ist. Daran ändert das Video nichts. Es hilft uns nur, das Ganze zu verstehen.“
    „Aber wir sind zu Ihnen gekommen, um gemeinsam etwas zu tun. Sie haben selbst gesagt, dass Sie nicht als Zuschauer auf der Tribüne sitzen wollen.“
    „Und was erwarten Sie von mir? Was sollte ich Ihrer Meinung nach tun?“
    Es war keine Frage, deren Antwort Kowalev für seine Entscheidung brauchte. Die hatte er längst gefällt. Olaf spürte, dass Kowalev ihm damit nur den Ball zuwerfen wollte, um ihn aus der Reserve zu locken.
    „Dass Sie den Auftrag annehmen, als General den Frieden zu sichern.“
    „Gut aus der Affäre gezogen, friedliebender Schweizer. Ich bin einverstanden!“ Kowalev sah Olaf herausfordernd an. „Aber ich entlasse Sie damit nicht aus Ihrer Verantwortung. Sie haben nicht gesagt, was ich tun soll. Das ist nämlich nie so einfach, wie es von außen ausschaut. Das Schicksal hat Ihnen diese Verantwortung eher auferlegt als mir. Wir werden zusammenarbeiten und Sie werden mit entscheiden, was zu tun ist - und die Konsequenzen mittragen. Die Ausrede, dass Sie nur Wissenschaftler sind und wenig tun können, werde ich nicht gelten lassen. Sie haben schon bewiesen, dass Sie zu Vielem in der Lage sind. Genauso Ihre Kollegin.“
    Anne hörte gebannt zu. Die klare Analyse, die logischen Schlussfolgerungen und die Autorität, mit der sie vorgebracht wurden, beeindruckte sie. Sie verstand, warum Kowalev General war. Bei aller humorvollen Konversation und bei allem Gelächter durfte man diesen Mann nicht unterschätzen. Gleichzeitig beschlich sie ein unbehagliches Gefühl wegen der Größe der Verantwortung. Sie hatte sich den Verlauf anders vorgestellt, aber sie wusste auch, dass Kowalev ein Ausweichen nicht zulassen würde.
    „Wir nehmen die Verantwortung an“, sagte Anne fest. Ihr fiel nicht auf, dass sie Olaf mit einschloss, ohne ihn

Weitere Kostenlose Bücher