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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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quengelige Frau konnte er gut verzichten. Immer häufiger dachte er an Scheidung. Amanda war eigentlich unnütz. Sie verbrauchte nur sein Geld.
    „Termin mit Anwalt machen“, notierte Gordon sich auf seiner to-do-Liste.
     
    ~~~~~

33. Darmstadt
     
    Bereits bevor die Besucher anklopften, wusste Anne, wer vor der Tür stand. Dieses dröhnende Lachen konnte nur einem gehören: General Kowalev.
    So war es dann auch. In Begleitung von Dr. Bardouin betrat er den Raum. Zu Annes Überraschung war auch Elena dabei.
    „Guten Morgen, schöne Frau. Ich freue mich sehr Sie wiederzusehen“, tönte Kowalev laut. Er hatte unzweifelhaft seine eigene Art.
    Die Tür war offen und alle im Gang und den benachbarten Räumen hatten gehört, wie Kowalev Anne begrüßte. Anne mochte ihn trotzdem - oder vielleicht sogar, weil er so unkonventionell war. Sie erwiderte seinen kräftigen Händedruck.
    „Ich nehme an, es stört Sie nicht, dass ich Elena mitgebracht habe?“ Kowalev Schmunzeln verriet, dass er diese Frage nicht ernst meinte.
    „Im Gegenteil. Ich freue mich sehr.“ Anne nahm Elena kurz in den Arm.
    „Natürlich wollte ich mir auch Ihre Forschungsarbeit ansehen. Erklären Sie mir, was Sie tun?“
    Ohne auf Annes Aufforderung zu warten, ging Kowalev langsam entlang der Spirale, immer darauf bedacht nicht auf die unzähligen Fotos zu treten. Anne erklärte alles ausführlich und Kowalev entpuppte sich als aufmerksamer und intelligenter Zuhörer. Seine Zwischenfragen zeugten von hohem wissenschaftlichem Sachverstand.
    „Ich bin beeindruckt, was Sie aus diesem spärlichen Material herausgeholt haben.“
    Sie waren am Endpunkt angelangt. Jetzt sollten eigentlich die Bilder der Schraube kommen, die natürlich fehlten, weil jederzeit uneingeweihte Besucher in den Raum kommen konnten.
    Dr. Bardouin schloss die Tür und Kowalev bewies, dass er auch leise sprechen konnte.
    „Ich habe etwas für Sie, das sie bestimmt interessieren wird.“ Kowalev reichte Anne eine große Papprolle, wie man sie als Verpackung für wertvolle Poster verwendete. Elena trug noch drei weitere unter ihrem Arm.
    Neugierig nahm Anne die Rolle entgegen und öffnete den Deckel. Sie zog den Inhalt heraus, ein Foto, groß wie ein Poster.
    „Nein! Das gibt es doch nicht. Unglaublich!“, staunte Anne. Hastig entrollte sie das Bild auf dem Boden und beschwerte die Ecken. Jetzt konnte sie es in Ruhe ansehen. Da lag die Schraube - in einer Größe von fast einem Meter und in erstaunlicher Schärfe und Detaillierung.
    „Wie haben Sie das gemacht? Es gibt doch nur dieses Video in besserer Internetqualität.“
    „Wir haben so unsere Möglichkeiten“, tat Kowalev geheimnisvoll. „Erklären Sie es, Elena.“
    „Wir haben die kurze Videosequenz in über hundert Einzelbilder aufgeteilt. Aus jedem können wir Details herausfiltern. Wenn wir die zusammensetzen oder aus mehreren Teilen hochrechnen, ergibt sich ein Gesamtbild.“
    Anne war immer noch fassungslos.
    „Mit der besten Bildbearbeitungssoftware und fast hundertjähriger Erfahrung in der Auswertung von Spionagefotos lässt sich einiges anstellen“, ergänzte Kowalev. „Wir haben einige Künstler auf diesem Gebiet.“
    „Dann richten Sie diesen Künstlern aus, dass ich sie ehrlich bewundere.“
    „Wird gemacht. Natürlich ist dieses Bild nicht nur dazu da, um Sie zu begeistern. Ich habe eine Aufgabe für Sie, die Sie mit Ihrer Kunst lösen sollen.“
    „Und die wäre?“ Anne war neugierig.
    „Finden Sie heraus, wo der Ursprung der Schraube ist. Sie ist von irgendwo her an diese Stelle geflogen. Berechnen Sie den Ausgangspunkt. Elena wird sie dabei nach Kräften unterstützen. Sie ist ebenfalls eine hervorragende Mathematikerin.“
    Kowalev fragte nicht, ob Anne sich das zutraute. Das war für ihn selbstverständlich.
    Anne bekam feuchte Hände. Sie spürte, wie sich eine innere Erregung in ihr ausbreitete. Am liebsten würde sie sofort anfangen. Das war eine Aufgabe ganz nach ihrem Geschmack. Kowalev merkte, dass Anne nur noch Augen für das riesige Foto hatte.
    „So habe ich mir Ihre Reaktion vorgestellt.“ Jetzt dröhnte er wieder. „Aber zuerst nehmen wir uns ein bisschen Zeit zum Erzählen. Es hat sich viel getan und Sie sollten es auch wissen.“
     
    Anne rollte das Foto wieder ein und verstaute es sorgfältig in der Röhre. Zusammen mit den anderen verschlossen sie die Rollen in Dr. Bardouins Büro. Dann machten Sie sich auf den Weg, um Olaf abzuholen. Kowalev schlug vor, in ein abgelegenes

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