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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Temporal-Raumschiff.«
    »Das kommt überhaupt nicht infrage! Dann brauche ich mindestens drei Standardwochen und riskiere eventuell noch einen Überfall von Piraten. Fünfzehntausend sagten Sie …«
    Sie suchte offensichtlich nach einer Lösung ihres Problems und biss sich mit ihren perlmuttfarbenen, bläulich schimmernden Zähnen auf die Unterlippe. Ihr Bein zitterte heftiger. Also konnte sie kaum ihre Emotionen kontrollieren, was darauf hindeutete, dass sie ein wirklich schwerwiegendes Problem hatte.
    »Ich kann Ihnen achttausend Einheiten zahlen«, sagte sie beschämt, ein solches Angebot machen zu müssen. »Den Rest später. Selbstverständlich hinterlege ich meinen persönlichen Abdruck als Schuldanerkenntnis.«
    »Es tut mir leid, aber das kann ich nicht akzeptieren«, erklärte Tixu mit einem freundlichen Lächeln, aber ohne den nötigen Nachdruck. Um sich zu rechtfertigen, fügte er schnell hinzu: »Welches auch immer die Gründe sein mögen, mir diesen Zahlungsmodus vorzuschlagen … und Sie haben sicher gute Gründe … ich kann den Geschäftsbedingungen unseres Unternehmens nicht zuwiderhandeln.«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hörte er eine kleine, längst vergessene Stimme aus seiner Seele flüstern, warum sich plötzlich der Angestellte Tixu Oty, Codenummer MSÖ 12A2 um die Geschäftsbedingungen des Unternehmens Sorgen mache? Ob es sich dabei um einen Rest Professionalität handele, oder ob er sich nur interessant machen wolle?
    Tixu sagte sich, dass die junge Frau sowieso gleich gehen werde – was er bereits bedauerte –, aber sie war so
ganz anders als seine gewöhnlichen Kunden, die sich sonst sofort durch sein rüdes Benehmen abschrecken ließen.
    Jetzt legte sie ihre schmalen, langen Hände – die Hände einer Künstlerin – auf seinen Schreibtisch, und ihr Gesicht kam gefährlich nahe an seines. Er atmete den Duft ihres Parfüms ein und war davon schon ganz berauscht.
    »Ich weiß, dass Sie die Regeln einhalten müssen, weil Sie von dem Unternehmen, das Sie beschäftigt, abhängig sind. Jeder ist von irgendjemandem oder irgendetwas abhängig. Aber diese Reise ist unbedingt notwendig! Unerlässlich! Bitte, geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß, und verschanzen Sie sich nicht hinter Ihren Vorschriften.«
    Die schöne junge Frau schwieg und sah Tixu an, der sich immer tiefer in seinen Sessel verkroch.
    »Nicht für mich ist diese Reise unerlässlich, sondern für das Universum. Für das Universum! Die Konföderation von Naflin ist in großer Gefahr. Und das hat nichts mit irgendwelchen Regeln oder Vorschriften zu tun … Ich muss unbedingt sofort abreisen!«
    Ihre silbernen und nach syracusischer Mode spitz gefeilten Fingernägel krallten sich fest in das Holzimitat des Schreibtischs. Tixu fühlte sich in seiner Haut nicht wohl, und er ließ seinen Drehsessel kreisen. Funken sprühten aus den Rohrleuchten. Er spürte ein Kribbeln in den Handgelenken und Unterarmen.
    »Das Universum! Sie reisen doch nicht mit leichtem Gepäck durchs Universum. Und dann die Versicherung. In einem solchen Fall sind nicht alle Ansprüche gedeckt … Vor allem nicht für diesen Preis … einen lächerlich niedrigen Preis …«
    Und während Tixu derartige Banalitäten wie ein Papagei dahinplapperte, überlegte er, welche Konsequenzen
ein solcher Rabatt haben würde. Wenn er das Programm mit falschen Angaben fütterte, würde der Deremat nicht funktionieren. Denn alle Angaben – die Zahl der Passagiere, der genaue Bestimmungsort, der Preis, die Art und Weise der Bezahlung – würden in der Zentrale der Zone 1098-A gespeichert. Der nötige Betrag musste also dem Bankkonto des Unternehmens vorher gutgeschrieben werden. Das gab ihm einen Spielraum von zwei bis drei Minuten, ehe die Computer eine Unregelmäßigkeit feststellten und die Geschäftsleitung sich der Sache annahm. Nach einem oder zwei Tagen spätestens würde dann der Inspobot in seiner Filiale auftauchen.
    Tixu sagte sich auch, dass das absurde Katz- und -Maus-Spiel mit der Direktion lange genug gedauert hatte. Diese junge Frau bot ihm die lange ersehnte Gelegenheit, seinem Aufenthalt auf diesem sintflutartigen Planeten endlich ein Ende zu machen.
    Also verkündete er fast fröhlich: »Achttausend, das sagten Sie doch, oder?«
    »Ja. So ungefähr … Heißt das, Sie sind einverstanden?«
    Tixu gab sich Mühe, dem Blick der jungen Frau standzuhalten. Weil schließlich schon alles den Bach hinuntergegangen war, konnte er sich auch den

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