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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Kriegsfuß mit den interplanetarischen Wechselkursen gestanden.
    »Ach ja, fast hätte ich es vergessen … Unsere Deremat-Maschine ist ein sehr altes Modell, kaum noch zu gebrauchen …«
    »Aber sie funktioniert doch, oder?«
    »Ja, ja. Das ist nicht das Problem. Aber man muss leider ein paar Nachteile in Kauf nehmen, die es bei den neuen Modellen natürlich nicht mehr gibt … Doch weil der Planet Zwei-Jahreszeiten so weit entfernt von allen anderen …«
    »Was sind das für Nachteile?«, fragte sie, und wieder spürte er die Macht ihres Blicks.
    Tixu errötete bis unter die Haarwurzeln. Schweißtropfen rannen ihm über die Stirn und den Hals. Warme Bäche bildeten sich unter seinen Achseln und liefen unter dem feuchten Hemd an seinem Körper hinunter.
    »Der Apparat wurde für den Transfer menschlicher Zellen konstruiert. Allein für den menschlicher Zellen. Was
bedeutet, dass er nur Ihren Körper transferiert, nicht Ihre Kleidung oder irgendwelche Gegenstände … Alles andere, das man normalerweise für eine Reise braucht, bleibt hier. Deshalb habe ich Sie vorhin gefragt, ob Sie jemanden kennen, bei dem ich Ihre Rematerialisation programmieren könnte.«
    Sie schwieg und kämpfte innerlich, was eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen und erneutes Zittern ihres Beins verriet. Die schamhaften Syracuser zogen sich nie vor anderen aus. Vor allem ihren Colancor legten sie nie ab. Eine weiße Haut gehörte zum Kanon der Kirche des Kreuzes und wurde aus ästhetischen Gründen gefordert. Deshalb setzten die Syracuser ihre edlen Körper nie solaren Strahlungen aus. Von der wahnwitzigen Hoffnung ergriffen, sie noch etwas aufhalten zu können, streute Tixu Salz in ihre Wunde.
    »Sie werden vollkommen nackt auf Roter-Punkt landen, Madame. Weil es sich dabei um einen Planeten handelt, auf dem man sich lieber nicht aufhalten sollte …«
    Doch sie warf ihm einen derart verächtlichen Blick zu, dass er sofort schwieg.
    »Ich kenne dort niemanden«, murmelte sie schließlich. »Genau gesagt, weiß ich nicht, wo die Person wohnt, mit der ich mich in Verbindung setzen muss …«
    »Das ist natürlich schei… scheußlich.«
    »Ich nehme an, dass es für dieses Problem keine Lösung gibt …«
    »Doch! Sie verzichten auf diese Reise. Oder Sie verschieben sie. Wenn Sie es wünschen, helfe ich Ihnen …«
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage!«
    Da begriff Tixu, dass seine Kundin ihren Entschluss nicht ändern würde. Er tippte den Code für die 3-D-Filmkarte
der Hauptstadt auf Roter-Punkt ein. In rotes Licht gebadete Straßen und zerstörte Gebäude erschienen auf dem Bildschirm.
    »Ich war noch nie auf Roter-Punkt«, sagte Tixu. »Aber ich weiß, dass es außerhalb der Hauptstadt nur Wüsten gibt. Also nehme ich an, dass Sie sich nicht nackt und ohne Wasser in einer Steppe oder Wüstenei bei einer Temperatur von fünfundsechzig Zentigraden wiederfinden möchten … Auf dieser Filmkarte kann man im Südteil der Stadt Ruinen erkennen …«
    Er drehte den Schirm so, dass sie alles sehen konnte.
    »Die Ruinen werden nur von Clochards bewohnt. Diese Leute nehmen eine Droge namens Freudenpulver, und das macht sie manchmal aggressiv. Dort könnten Sie vielleicht alte Kleidungsstücke finden, bis jemand Ihnen hilft. Außerdem gilt Roter-Punkt als Drehscheibe des Schwarzhandels, Drogenhandels, Waffenhandels und vor allem des Menschenhandels. Sollten Sie in Schwierigkeiten kommen, können Sie sich auf die Hilfe der Gendarmen der Konföderation nicht verlassen. Denn diese Leute stehen alle auf der Gehaltsliste der Schmuggler und Sklavenhändler. Deshalb glaube ich, dass es am besten ist, wenn ich Sie hier programmiere.«
    Tixu hielt die Filmkarte an und deutete auf eine dreistöckige Ruine, die isoliert auf einem verwüsteten Gelände stand.
    »Was halten Sie davon?«
    »Gar nichts«, antwortete sie bissig. »Aber ich habe keine andere Wahl. Wenn ich mich Ihrem Unternehmen als Kundin anvertraue, bin ich also gezwungen, nackt zu reisen und ohne Mittel im Ankunftsland. Ist das richtig?«

    Tixu entschlüpfte ein trauriges Lachen. Seit Ewigkeiten hatte er nicht mehr gelacht.
    »Nein, Madame. Das wäre nicht so, wenn Sie elementare Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hätten, wie zum Beispiel zu einer Bank zu gehen und den nötigen Betrag auf eine Zweigstelle Ihres Reisezielortes zu überweisen. Das ist übrigens eine Dienstleistung, die wir normalerweise und bei … bei vorschriftsmäßigen Buchungen allen unseren Kunden

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