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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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des Syracusers Alexu weiß kaum mehr über die Feinde der Konföderation als wir. Ständig wiederholt sie, dass wir uns durch den Klang schützen müssen, aber das tun wir bereits! Wir haben nur eine, wie mir scheint, zweifelhafte Auskunft des Leiters unseres Netzes auf Roter-Punkt, die besagt, dass es Euch gelungen sei – obwohl Ihr nur Krieger seid –, einen Scaythen vom Planeten Hyponeros im Zweikampf zu besiegen. Daraufhin beschloss der Mahdi, Euch schon vor Beendigung Eures Noviziats die Ritterwürde zu verleihen … Doch leider ließen uns die Wächter der Reinheit Informationen … besorgniserregende Informationen über Euch zukommen, die den Mahdi bewogen haben, seine bereits getroffene Verfügung zu ändern.«
    Der fahle Blick des Redners brannte auf Filps Gesicht. Er fühlte sich erbärmlich und senkte den Kopf wie ein ertapptes Kind, um diesem fürchterlichen Zorn zu entgehen.
    In diesem Augenblick betrat ein Mann in der roten Robe der Wächter der Reinheit durch eine kleine Seitentür den Audienzsaal. Er war groß und mager, sein ausgemergeltes Gesicht von wächserner Blässe. Der graue Haarkranz um seinen kahlen Schädel betonte sein strenges Aussehen. Er trat an das Geländer und richtete seine kleinen kalten Augen auf Filp.
    »Ich stelle Euch den ehrenwerten Plays Hurtig vor«, sprach der Weise. »Er leitet seit Jahren die Reinheitskommission, deren Aufgabe darin besteht, gegen die Verfälschung der Lehre zu kämpfen. Das Ego eines jeden hat das natürliche Bedürfnis, alles an sich zu reißen, und einige Mitglieder des Ordens haben die ärgerliche Angewohnheit, sich die
Lehre zu eigen machen zu wollen. Anders gesagt, sie zu interpretieren. Ein solches Verhalten führt zu Konflikten, und das kann der Mahdi nicht dulden! Nichtsdestotrotz scheint mir, Krieger Asmussa, dass Ihr, obwohl Ihr vor Antreten Eurer Mission vor dem subversiven Gedankengut und den heterodoxen Ideen des seit über zwanzig Jahren verbannten Ritters Long-Shu Pae aufs Schärfste gewarnt wurdet, gewissen Versuchungen erlegen seid. Schon seine permanente Insubordination führte zu schwerwiegenden Zwischenfällen innerhalb der Klostermauern …«
    Die Stimme des alten Weisen wurde vor Zorn immer schriller, und sein Gesicht verzerrte sich zu einer wütenden Fratze.
    »Wir haben einen Fehler gemacht, Krieger! Denn wir, die Weisen des Gremiums, haben Euch auf Rat Eures Lehrers Ruiff Loane und Eures Beichtvaters Choud Al Bah für diese Mission auserwählt. In ihren Augen gehörtet Ihr zur Elite, unseres Vertrauens würdig … Denn der Mahdi wollte sich in diesen unsicheren Zeiten nicht einmal vorübergehend von seinen bewährten Rittern trennen. Der Orden braucht momentan alle seine Kräfte, um einen eventuellen Überfall der Syracuser und deren Verbündeten abwehren zu können. Aus diesem Grund wurden alle Ritter, die auf den verschiedenen Posten der Planeten der Konföderation tätig waren, nach Selp Dik zurückgerufen.«
    Der Greis schwieg und räusperte sich erschöpft. Mit der Präzision eines Skalpells hatten seine Worte die mentale Schwäche Filp Asmussas bloßgelegt. Er wusste, dass er weder leugnen, noch protestieren oder sich verteidigen konnte. Ratlos richtete er den Blick zur Decke und betrachtete die Gesichter der Mahdis und das prächtige Raubtier.
    »Ihr habt Eure Mission mit Bravour zu Ende geführt,
Krieger. Aber um welchen Preis? Ihr seid vom Planeten Roter-Punkt mit vergiftetem Herzen und vergifteter Seele zurückgekehrt, einem Gift, das Euch Long-Shu Pae eingeflößt hat. Dafür haben wir Beweise. Bitte sagt uns jetzt, was Ihr wisst, ehrenwerter Plays Hurtig.«
    Der oberste Wächter der Reinheit stellte sich vor das Geländer. Er überragte Filp gut um Haupteslänge. Mit seiner Adlernase, dem dürren Hals und den flügelartigen Ärmeln seiner Robe, aus denen seine langen Arme mit den knochigen Händen ragten, sah er aus wie einer der Geier, die die Wüsten des Sechsten Rings vor Sbarao bevölkerten.
    »Krieger Asmussa, vor Kurzem habt Ihr versucht, Euch in die geheime Krypta des Archivs zu begeben«, fing Plays Hurtig in süßlichem Ton an. »Unglücklicherweise für Euch und glücklicherweise für den Orden und trotz der Vorsichtsmaßnahmen, die Ihr getroffen habt, wurdet Ihr von einigen Eurer Kommilitonen gesehen. Nur Long-Shu Pae hat Euch über die Existenz dieser Bibliothek informieren können, denn niemand als die Weisen und meine Wenigkeit, der oberste Wächter der Reinheit …«
    »Und natürlich der

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