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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Herrschaft über Euch, Krieger!«
    »Und bedauert nichts!«, schloss Plays Hurtig mit weit ausholender Geste, wobei seine roten Flügelärmel dramatisch flatterten. »Ihr seid nicht genial wie Long-Shu Pae es war und hättet von einem Besuch der Krypta kaum profitieren können. Diese Videoholo-Filme sind in einem derart beklagenswerten Zustand, dass man sich schon mit derartig veralteten Dingen auskennen muss, um sie wieder zusammenflicken zu können. Noch etwas: Der Ritter Long-Shu Pae starb kurz nach Eurer Abreise von Roter-Punkt. Unser Informant dort glaubt, dass er Selbstmord begangen hat.«
    Diese Nachricht traf den Krieger wie ein schwerer Schlag. Long-Shu Pae, und Hand an sich legen? Auch wenn der Ritter desillusioniert und zynisch gewesen war, so hatte er das Leben doch zu sehr geschätzt, um einem solchen selbstzerstörerischen Impuls nachgegeben zu haben …
    Filp merkte, dass Plays Hurtig und die vier Weisen ihn aufmerksam beobachteten, so als könnten sie seinen Gedanken folgen. Sie hatten ihn durchschaut, obwohl er mit niemandem über sein missglücktes nächtliches Abenteuer gesprochen hatte. Jetzt fühlte er sich als Zielscheibe ihrer kalten und gleichzeitig glühenden Blicke. Vor diesen fünf Männern machte sich in ihm eine kalte innere Leere
breit, die von einer Macht aus Eisen- und Feuertentakeln bewacht wurde.
    Sie ließen ihm Zeit, bis ihre Worte die gewünschte Wirkung erzielt hatten, dann fragte Plays Hurtig in feierlichem Ton: »Wie habt Ihr Euch entschieden, Krieger Asmussa? Wollte Ihr blindlings unseren Anordnungen folgen  – ich wiederhole: blindlings –, oder wollt Ihr den Weg Long-Shu Paes beschreiten, diesem Verbannten folgen, dem der Mahdi das Vertrauen entzogen hat?«
    »Wägt die Tragweite Eurer Worte sorgsam ab, Krieger!«, empfahl der erste Weise.
    Filp zögerte nur kurz. Der Tod Long-Shu Paes deprimierte ihn, aber er war auch ein Zeichen des Himmels, ein Wink des Schicksals. Er hob den Kopf und sah jedem der fünf Männer mutig in die Augen.
    »Endlich habe ich Klarheit über mich gewonnen, weise Ritter des Gremiums«, sagte er bestimmt und mit wohlklingender Stimme. »Die kurze Bekanntschaft mit dem Ritter Long-Shu Pae war für mich nichts als eine Prüfung, die dazu diente, meinen starken Geist zu festigen. Ich gestehe, dass ich aus Neugier der Krypta einen Besuch abstatten wollte, aber letztendlich habe ich darauf verzichtet. Ich verehre nur den Großmeister, den Mahdi Seqoram, und ich … ich vertraue dem Gremium, das ihn repräsentiert … Außerdem bin ich jetzt überzeugt, dass diese Prüfung mir bei den Kämpfen, die der Orden wird führen müssen, helfen wird … Doch nach dem Krieg werde ich auf Sbarao und die Ringe zurückkehren, um das Werk meines Vaters zu vollenden …«
    Er hatte seine Rede mit Kraft und einer nahezu mystischen Inbrunst vorgetragen. Die Weisen und der ehrenwerte Hüter der Reinheit warfen sich zufriedene Blicke
zu. Ihre Greisengesichter verzogen sich zu grinsenden Fratzen.
    »Welch weiser Entschluss!«, jubelte der erste Weise. »Von nun an sind wir sicher, dass Ihr niemals den ruhmreichen Weg Eurer Vorgänger verlassen werdet!«
    »Seid Ihr bereit, auf Eure Ehre zu schwören, niemandem etwas von der Existenz dieser Krypta zu sagen?«, fragte der zweite Weise.
    »Ich bin kein Ritter«, entgegnete Filp. »Also kann ich nicht bei meiner Ehre zum Schweigen verpflichtet werden …«
    »Wahrhaftig ein kluger Einwand, junger Mann!«, rief der vierte Weise, jener mit der zitternden Stimme. »Ehrenwerter Plays Hurtig, seid so gut und verkündet dem Krieger Filp Asmussa die frohe Nachricht.«
    Der oberste Hüter der Reinheit verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die man als Lächeln deuten konnte.
    »Krieger Asmussa, Ihr werdet in drei Tagen anlässlich des Jahrestags der Gründung des Ordens in den Ritterstand erhoben! Also könnt Ihr schon jetzt den Eid ablegen …«
    »Vielleicht wird Euch sogar der Mahdi höchstpersönlich segnen!«, erklärte der erste Weise. »Sollte sein immenses Arbeitspensum ihm Zeit dazu lassen. Wir bemühen uns, ihn dazu zu bewegen … Aber macht Euch nicht zu viel Hoffnung.«
    Eine ungeheure Freude stieg in Filp auf. Jetzt wurde er für seinen, von seinem Lehrer bewunderten und seinen Kommilitonen mit Neid und Argwohn betrachteten, unermüdlichen Eifer endlich belohnt: mit der Würde eines Ritters der Absolution. Diese Aussicht fegte den schlechten Eindruck hinweg, den die Trapiten auf ihn gemacht
hatten. Er musste an

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