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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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die Wand und fiel einem entsetzten Passanten vor die Füße. Tixu sah sich nicht um. Er rannte die kurze Passage entlang und bog dann in eine gewundene Gasse ein. Hinter sich hörte er die Schreie und die Schritte der ihn verfolgenden Söldner. Er rempelte rücksichtslos ein paar Fußgänger an, lief nach rechts, nach links und wieder nach rechts, ohne Plan, bis er aufs Äußerste erschöpft und mit brennenden Lungen stehen bleiben musste. Zufälligerweise stand er vor einem Geschäft, in dessen Schaufenster kleine geschnitzte Figuren und heilige Kultgegenstände ausgestellt waren. Erst jetzt merkte er, dass ihn seine verzweifelte Flucht geradewegs in die Straße der heiligen Goldschmiedekunst geführt hatte.
    Sein Herz schlug rasend schnell. Er lauschte angestrengt, konnte aber kein Geräusch hören. Also glaubte er, seinen Verfolgern entkommen zu sein. Doch er wusste, dass die Söldner ihn auf jeden Fall aufspüren würden, weil sie seine Geruchsdaten über eine automatische Sonde weiterleiteten. Diese kleine schwarze, einen Meter über dem Boden fliegende Untertasse folgte der Duftspur des Fliehenden und würde sie früher oder später zu ihrer Beute führen.
    Tixu machte Geofo Anidolls Werkstatt ausfindig. Dieses Mal standen die Fensterläden offen, nur das Geschäft war geschlossen. Long-Shu Paes alter Freund war früher als erwartet zurückgekommen. Tixu zögerte keine Sekunde. Er überquerte die Straße, doch anstatt wie bei seinem ersten
Besuch zu läuten, drückte er die Klinke nieder. Die Tür ließ sich öffnen und knirschte in den Angeln, als er sie wieder schloss.
    »Sind Sie das, Joab-Ty?«, fragte eine weibliche Stimme aus einem Hinterzimmer.
    Tixu ging über einen im Halbdunkel liegenden Flur, in dem es nach Wachs und geschmolzenen Metallen roch. Er betrat die Werkstatt, einen völlig verglasten, direkt ans Haus angebauten Raum, der auf einen kleinen, von einer Mauer aus weißen Steinen begrenzten Innenhof hinausging.
    Zwei Frauen arbeiteten in diesem lichtdurchfluteten Atelier inmitten von Heerscharen kleiner Statuetten und Objekten der Goldschmiedekunst, denen die Strahlen des Silberkönigs und des Feuerpferds funkelnden Glanz verliehen. Sie überwachten die Arbeit eines Robotomaten, der Staub und Abfall aufsaugte. Die beiden waren nicht sehr schön: klein und gedrungen, mit runden Gesichtern und straff zurückgekämmtem und zu einem Knoten geschlungenem Haar, was sie noch strenger wirken ließ, zudem steckten sie in plumpen sackartigen Kleidern. Sie glichen einander wie zwei Früchte vom selben Baum.
    Wegen des Summens des Robotomaten, bemerkten sie Tixus Anwesenheit erst, als eine von ihnen den Kopf hob und ihn in der Türöffnung stehen sah. Ihre blassblauen Augen wurden vor Entsetzen groß. Sie trat unsicher drei Schritte zurück. Die andere reagierte ähnlich, ihr Mondgesicht spiegelte eine abgrundtiefe Angst wider.
    Trotzdem stammelte sie: »Wer … wer sind Sie?«
    »Kennen Sie den Goldschmied Geofo Anidoll?«, fragte der Oranger.
    »Warum? Was wollen Sie von ihm?«, fragte die Frau
abwehrend. »Außerdem betritt man nicht unaufgefordert fremde Häuser.«
    Tixu lächelte freundlich, er wollte sie nicht noch mehr erschrecken.
    »Ich bitte vielmals um Verzeihung. Ich habe geläutet, aber Sie haben mich wahrscheinlich nicht gehört«, erklärte er. »Ich möchte gern mit Geofo Anidoll sprechen. Es ist sehr dringend und sehr wichtig.«
    »Wir sind seine Töchter«, sagte die eine Frau abweisend. »Aber Sie kommen zu spät. Unser Vater wurde heute Morgen verhaftet, von diesen …«, sagte sie verächtlich, ohne jedoch ihren Satz zu beenden. Denn sie merkte, dass sie fast einem Fremden ihre Gefühle preisgegeben hätte.
    »  … von diesen weiß maskierten Männern. Heute früh, als er von seinem monatlichen Besuch der Werkstätten in der Provinz zurückkehrte.«
    Ihre Schwester fügte hinzu: »Papa kam mit dem ersten Pendelbus im Morgengrauen, da waren sie schon da. Wir sollten ihn abholen und haben es gesehen. Seitdem haben wir keine Nachricht von ihm«, sagte sie, mühsam ihre Fassung bewahrend. »Warum möchten Sie ihn sprechen?«
    Die Verhaftung des Goldschmieds war ein herber Schlag für Tixu. Aber sie erklärte die bedrückte Stimmung, die in dem Haus herrschte.
    »Ich wollte ihm Grüße von einem alten Freund ausrichten«, sagte Tixu. »Vielleicht kennen Sie ihn. Er heißt Long-Shu Pae.«
    Die beiden tauschten einen kurzen Blick aus.
    »Der … der Ritter?«, fragte die scheinbar

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