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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Sie mich los! Filp! Ich will Filp sehen.«
    Der Rückweg mit der weiterhin widerspenstigen jungen Frau war nicht einfach. Tixu stolperte oft, musste ebenso oft seinen Griff verfestigen und wäre zweimal fast mit seiner Last gestürzt.
    Da er seine Laserlampe nicht benutzen konnte, gestaltete sich der Weg in die Tiefe noch schwieriger. Er stolperte über einen großen Stein, verlor das Gleichgewicht, und beide fielen hin. Aphykit kratzte ihn wie eine Wildkatze in Wange und Stirn. Vor Schmerz ließ er sie los, und sie floh sofort. Doch sie kam nicht weit. Ihre Beine waren zu schwach, um sie zu tragen. Sie sank einfach in sich zusammen. So schnell wie die Energie in ihr erwacht war, erlosch sie auch wieder.
    Dieses Mal sträubte sie sich nicht mehr, als Tixu die junge Frau über seine Schulter legte. Ihr Kopf und ihre Arme hingen locker über seinen Oberkörper. Trotz der verschiedenen Gerüche der heilenden Medikamente atmete er den köstlichen blumenartigen Duft ihres Körpers ein, den er von der Kabine des Deremat auf Zwei-Jahreszeiten kannte. Endlich hatte er sie wieder, er hätte fast geweint.
    An dem flackernden Licht erkannte Tixu, dass er sich wieder der Krypta näherte. Er hörte auch die Stimme des wahnsinnig gewordenen Ritters, der noch immer lange Monologe führte. Er umkreiste den Haufen Dokumente
inmitten der Krypta in einer Art magischem Tanz und schüttete eine rötliche Flüssigkeit darauf.
    »Niemand wird es jemals wissen! O nein! Nicht einmal Nobeer O’An, ein Haufen Dreck! Niemand wird es jemals wissen …«
    Er war so versunken in sein Tun, dass er die Anwesenheit des Orangers und Aphykits nicht zu bemerken schien. Tixu legte die leise stöhnende Frau vorsichtig am Fuß der Treppe, hinter einen großen Stein, ab, und wollte gerade darüberklettern, als sich der Wahnsinnige plötzlich umdrehte und auf ihn stürzte.
    »Niemand!«, schrie er. »Niemand darf es wissen! Niemand!«
    Mit Fingern so stark wie Raubtierkrallen umklammerte er Tixus Hals. Und Tixu gelang es nicht, sich aus diesem schrecklichen Griff zu befreien. Er drohte zu ersticken, drehte sich mit letzter Kraft um und boxte den alten Mann vor die Brust. Der Knochen brach wie morsches Holz. Doch seltsamerweise lockerte der Ritter seinen Griff nicht. In dem Moment explodierte die Lichtkugel. Ihre Funken fielen wie glitzernder Regen auf das angehäufte Archivmaterial, das sofort Feuer fing. Dichter schwarzer übel riechender Qualm stieg auf.
    »Niemand wird es jemals wissen! Alles wird verbrennen! Sogar das Nichtbrennbare!«, rief der Alte. »Nichts kann meinem Staubelixier widerstehen! Keine Spur bleibt zurück. Ich, Nobeer O’An, Ritter und Heiler des Ordens der Absolution …«
    Zeit, noch mehr zu sagen, blieb ihm nicht. Seine Robe hatte Feuer gefangen. Schon züngelten gierige Flammen an dem Kellergewölbe empor. Tixu spürte die Hitze im Gesicht. Der alte Ritter ließ, vor Schmerz schreiend, den
Hals des Orangers los. Der stürzte sich auf Aphykit, packte sie unter den Achselhöhlen und zerrte sie die Treppe hoch.
    In der Krypta breiteten sich die Flammen rasend schnell aus. Tixu strengte sich verzweifelt an, denn die Hitze wurde immer unerträglicher. Es klang wie ein grollender Donner, als nach und nach die Gänge einstürzten, und er fürchtete, dass die Treppe ebenfalls einstürzen werde.
    Endlich wurde es trotz des aufsteigenden Rauchs heller. Er hatte den Ausgang erreicht. Die Dregge lag noch in ihrem Versteck. Hektisch zog er sie unter dem Steinhaufen hervor, denn in diesem Moment erzitterte die Festungsmauer, begleitet von einem dumpfen Dröhnen.
    Er legte die Schnur um die Taille der jungen Frau, dann unter seine Achseln, sicherte sich, presste Aphykit an sich und sprang in die Tiefe.
    Die Dregge funktionierte automatisch. Ihre Schnur entrollte sich wie der lange Faden einer an ihrem Netz webenden Spinne. Schon fielen Steinbrocken aus dem Gemäuer in die Tiefe. Die gesamte Klosteranlage geriet ins Wanken, weil ihre Fundamente vom Feuer zerstört wurden.
    Nach kurzer Zeit – die Tixu aber unendlich lang erschien  – hatten die beiden wieder festen Boden unter den Füßen, während immer mehr Steinbrocken neben ihnen herabstürzten. Tixu löste die Schnur, nahm Aphykit auf die Arme und umrundete den Felsvorsprung.
    Entsetzen hatte Kwen Daël erfasst, als die Grundmauern des Klosters erbebten und immer mehr Steine auf seine Aquakugel fielen. Mit unendlicher Erleichterung sah er jetzt seinen Gast mit der jungen Frau

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