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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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dieser Mörderbande von Pritiv-Söldnern und der interplanetarischen Polizei – eine stupide Soldateska, die leicht zu manipulieren war – nur wenig Angst hatte, fürchtete er umso mehr die Scaythen vom Planeten Hyponeros. Sie waren unergründliche Wesen, deren psychisches Potenzial dazu geführt hatte, dass die früher gültigen Spielregeln um die Macht nun keine Gültigkeit mehr hatten. Und niemand wusste, welche Pläne die Scaythen verfolgten.

    Nach und nach gewann er die Kontrolle über seine Gedanken zurück und konzentrierte sich darauf, sich mit rein oberflächlichen Themen zu beschäftigen, in der Hoffnung, seine ketzerischen Überlegungen seien unentdeckt geblieben.
    »Macht Euch die Bauweise dieser Tempel so viel Sorgen, Eminenz?«, ertönte in diesem Moment die metallisch klingende Stimme des Scaythen in seinem Rücken.
    Der Kardinal fing an zu zittern. »Hm … ja. Auf gewisse Weise«, stammelte er. »Weil diese spitzen Türme Symbole der Häresie sind … Ich dachte an die schier nicht zu bewältigende Arbeit, die vor unseren Missionaren liegt … Die Marquisaner sind unverbesserliche Polytheisten, und wir werden große Schwierigkeiten haben, sie zum Monotheismus der Kirche des Kreuzes zu bekehren …«
    »Darüber braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen, Eminenz. Sollten sich diese Ketzer als unbelehrbar erweisen, werden sie sicher beim Anblick der ersten Verbrennungen ihre Meinung ändern. Außerdem werdet Ihr Euch von der Glaubenstreue der Konvertierten sofort überzeugen können, weil sie alle einer Prüfung unserer mentalen Inquisitoren unterzogen werden.«
    Die unpersönliche metallische Stimme nahm plötzlich einen leicht ironischen Ton an, als der Scaythe fortfuhr: »Könnte es sein, dass Ihr zu dem Schluss gekommen seid, Eminenz, die Scaythen nähmen eine überproportional wichtige Stellung in der neuen Ordnung des Universums ein? Doch auch Ihr werdet schnell zu der Überzeugung gelangen, dass Ihr davon nur profitiert, denn die Scaythen ersparen der Kirche eine Menge Unannehmlichkeiten: Rebellionen, Schismen, Apostasien …«
    Scheinheilig stimmte der Kardinal zu: »Daran besteht kein Zweifel, Sieur Assistent.«

    »Seine Heiligkeit, der Muffi, hat Euch damit beauftragt, auf diesem Planeten samt seiner Satelliten den Grundstein für die Kirche zu legen. Das ist ein großer Vertrauensbeweis. Und ich bin fest davon überzeugt, Eminenz, dass diese glorreiche Mission nur von Erfolg gekrönt sein wird, wenn zwischen Euch und den Scaythen eine aufrichtige und herzliche Beziehung besteht. Also, wenn wir völlig rückhaltlos miteinander verkehren. Und solltet Ihr Fragen hinsichtlich des weiteren Vorgehens haben oder irgendwelche Zweifel, werde ich sie jederzeit im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten beantworten.«
    »Ausgezeichnet, ganz ausgezeichnet. Ich teile voll und ganz Euren Standpunkt«, entgegnete der Kardinal betont enthusiastisch.
    »In der Tat, da gibt es etwas, das mir große Sorgen macht. Haben wir den Ritterorden der Absolution nicht unterschätzt? Müssen wir uns nicht mit ihm auseinandersetzen oder vielmehr ihn besiegen, ehe wir unser neues Regime errichten können?«
    »Kümmert Euch nicht um den Orden!«, sagte der Scaythe mit einer Überzeugungskraft, die den Geistlichen verunsicherte. »Die Frage der Existenz dieser Ritter wird in naher Zukunft geregelt. Kümmert Euch vielmehr um Eure Aufgabe, den religiösen Bereich.«
    Diese Impertinenz verletzte den Stolz des Kardinals. Bildete sich dieser Scaythe etwa ein, ihm, dem Mitglied einer der nobelsten Familien Syracusas, Befehle erteilen zu können?
    »Man soll die Flinte nicht ins Korn werfen, so lautet ein altes Sprichwort, nicht wahr?«, sagte der Kapuzenmann. »Im Moment gewinnen wir nichts, wenn wir gegen den Ritterorden opponieren, Eminenz. Habt etwas Geduld.
Schon bald wird Euch wieder die Unterstützung Eurer Gedankenhüter zuteil. Es ist in unser aller Interesse, Euren jungen Missionaren und den Scaythen der heiligen Inquisition Geschlossenheit zu demonstrieren. Jetzt müssen wir als Erstes mit der Requisition der Gebäude beginnen, damit wir alle diese Leute angemessen unterbringen können.«
    »Ich möchte, dass die Polizei der Konföderation sofort die Priester der verschiedenen Kulte auf diesem Planeten interniert«, sagte der Kardinal.
    Langsam begriff er, dass er kein Interesse daran haben konnte, seinen Gesprächspartner zu provozieren, sondern es besser war, den Rat des Scaythen zu befolgen und auf die

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