Krieger der Stille
seitlichen, bernsteinfarbenen Wasserwand und verfolgte aufmerksam die Flucht eines Topasfisches vor einem Schwarm rotschwänziger Zitteraale, deren schlanke leuchtende Körper im Wasser flüchtige Arabesken vollführten. Zu seinem zweireihigen dunkelblauen Jackett trug er weiße Puffhosen: den klassischen Anzug der Bewohner der Provinz Vieulinn. Sein großer nackter Schädel glänzte im Schein der Lichtkugel, die über ihm schwebte.
»Diese Penner hier wollen Ihnen etwas verkaufen, Françao Métarelly«, erklärte der Prouge.
»Mal sehen.«
Der Françao drehte sich um und musterte Tixu mit seinen hellblauen Augen. Sein etwas fleischiges Gesicht wurde von einer Adlernase dominiert, und sein Mund war voll und sinnlich. Nachdem er schließlich aufgehört hatte, ihn zu mustern, ließ er keinerlei Gemütsregung erkennen.
»Wo habt ihr diesen Mann gefangen genommen?«
»Hm … da, wo wir wohnen, Françao. In den Ruinen, am Rand der Wüste«, stammelte der große Haschuitt unterwürfig.
»Wo kommt er her?«
»Das weiß ich nicht, Françao. Er ist vor den Augen der alten Isabusa einfach vom Himmel gefallen. Wahrscheinlich hat er eine Deremat-Reise gemacht.«
»Der Mann ist in einem jämmerlichen Zustand!«, rügte der Françao. »Seine Haut ist völlig zerkratzt. Habt ihr
Drecksäcke noch nicht kapiert, dass man Sklaven mit äußerster Sorgfalt behandelt?«
Der Einäugige und seine Kumpane wurden immer unsicherer. Sie grinsten dümmlich vor sich hin. Carnegill bedauerte, dass das Halsband nicht den Hals seines Chefs schmückte. Dann hätte er es so fest wie möglich angezogen, um den großen Haschuitt für seine Dummheit zu bestrafen.
Métarelly ging zu Tixu und starrte ihn mit eiskaltem Blick an. Der Oranger musste seine Augen zusammenkneifen, damit er die blendende Helligkeit der Leuchtkugel über dem Françao, die jeden seiner Schritte begleitete, ertragen konnte.
»Da diese Idioten mir keine Auskunft geben können, wende ich mich an dich. Wo kommst du her?«
»Ich stamme vom … Planeten Orange.«
»Orange? Aus welcher Region?«
»Aus einer Provinz auf der südlichen Halbkugel … Vieulinn …«
»Vieulinn!«
Den Namen hatte Métarelly wie einen Seufzer ausgestoßen. Eine Weile schwieg er gedankenversunken. Diese Zeitspanne kam dem großen Haschuitt und seiner Bande wie eine Ewigkeit vor, und sie fühlten sich immer unwohler.
»Mein Gott, wie lange das her ist, das grüne Vieulinn«, murmelte der Françao schließlich. »Wie heißt du?«
»Tixu … Tixu Oty.«
Carnegill war so nervös, dass er, ohne es zu merken, auf den Knopf der Fernbedienung drückte, woraufhin die letzten Worte des Gefangenen nur noch als pfeifendes Keuchen herauskamen.
Métarelly drehte sich um und ging wieder zu der bernsteinfarbenen Wasserwand, wo der Topasfisch noch immer seinen Feinden zu entkommen versuchte.
»Einäugiger, du bist doch der Chef dieser Bande, nicht wahr?«
»Hm … ja«, gab der große Haschuitt zu und fragte sich, worauf der Françao hinauswollte.
»Also solltest du wissen, dass Oranger auf dem Sklavenmarkt nicht sonderlich begehrt sind. Ihr Verkaufswert wird vor der Versteigerung nicht einmal geschätzt. Und in seinem jetzigen Zustand ist dein Gefangener nur ungefähr einen Fingerhut voll Puder wert.«
»Aber, Françao, der Mann ist jung! Und fit«, antwortete Haschuitt bitter enttäuscht. »Man muss ihn nur mit Öl einreiben, dann glänzt seine Haut wieder wie die eines Babys …«
»Halt’s Maul, Drecksack!«, sagte Métarelly mit schneidender Stimme. »Wenn du schon die Unverschämtheit besessen hast, zu mir zu kommen, rate ich dir, meine Bedingungen zu akzeptieren. Hier treffe allein ich die Entscheidungen. Und weil ich dich eigentlich ganz gern mag, habe ich beschlossen, dir für diesen Oranger einen Fingerhut voll Pulver anzubieten. Sollte dir das nicht gefallen, verbrenne ich dir deine Gedärme! In diesem Fall bin ich sehr großzügig mit der Bezahlung.«
Der große Haschuitt wollte gerade den Mund aufreißen und protestieren, doch er wurde noch rechtzeitig von der Kampfhenne mit einem kräftigen Stoß in die Rippen daran gehindert. Sie hatte begriffen, dass sie sich nicht mit dem Françao anlegen durften, wenn ihnen ihr Leben lieb war.
»Nehmt dem Einarmigen die Fernbedienung ab!«, befahl Métarelly den Gardisten.
Carnegill wartete nicht, bis sie den Befehl ausführten, sondern schleuderte das Gerät in den Raum, drehte sich um und floh.
»Zorthias, gib diesen Jammerlappen einen
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