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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Trotzdem versuchten sie sich auszurechnen, welche Menge Freudenpulver sie sich dafür kaufen könnten, doch dafür reichten ihre Rechenkünste nicht aus.
    »Siebenhundertfünfzig!«
    Je höher die Gebote gingen, desto nervöser wurde Tixu. Bilo Maïtrellys äußere Gelassenheit brachte ihn derart zur Verzweiflung, dass er am Versprechen seines Landsmanns zu zweifeln begann. Um sich abzulenken, konzentrierte er sich auf den zweiten Bieter, einen jungen Mann.
    Er stand inmitten seiner imposanten Eskorte und trug einen apfelgrünen Colancor und darüber ein Cape aus Moiré. Sein weiß geschminktes Gesicht und die schwarz umrandeten roten Augen verliehen ihm das Aussehen eines lebenden Toten.
    »Das ist Abeer Mitzo, ein Adeliger vom Planeten Tchiin, der seit fünfzig Standardjahren zur Konföderation von Naflin gehört«, erklärte Maïtrelly. »Er kommt regelmäßig zu den Versteigerungen. Es heißt, er sei sagenhaft reich. Das muss wohl stimmen, denn er lässt jedes Mal ein kleines Vermögen hier. Er hat außerdem eine ganz besondere Vorliebe:
Er ist nekrophil. In sexueller Hinsicht interessiert ihn nichts anderes als die noch warmen Hinterbacken Toter. Deswegen hat er schon oft auf unsere Dienste zurückgegriffen …«
    »Und ihr … ihr habt ihn damit versorgt?«, fragte Tixu entsetzt.
    »Mit Leichen? Natürlich! Er zahlt sehr gut. Und gleichzeitig werden wir ein paar dieser verbrecherischen Parasiten hier los. Und wenn er dieses Mädchen kaufen will, dann nur, um sich mit ihr zu vergnügen, nachdem er sie erdrosselt hat. Darauf wette ich. Die Tchiiner sind bekannt für ihre bizarren Praktiken.«
    »Achthunderttausend!«
    »Achthundertfünfzig!«
    Alle Köpfe wandten sich zuerst dem einen, dann dem anderen Bieter zu. Der fette Glaktus triefte geradezu vor Freude. Bereits jetzt hatte er alle Rekorde des Sklavenmarkts gebrochen. Und das Limit war längst noch nicht erreicht. Und mit dem Geld aus diesem Geschäft würde er sich endlich seinen lange gehegten Traum erfüllen können: das Aufstellen einer Elite-Armee, um die Françaos zu besiegen und allein über den Planeten Roter-Punkt zu herrschen.
    Der vierschrötige Mann im graurosa Mantel schien sich kurz vor der Kapitulation zu befinden. Seine Gebote kamen nur zögernd, nach langer Überlegung. Im Gegensatz zu ihm gab der Tchiiner die seinen reflexartig schnell ab. Seine Knochenhand schoss in die Höhe, und er nannte die nächsthöhere Summe, als ob es sich für ihn um eine Kleinigkeit handele, etwas ohne Bedeutung.
    »Eine Million Einheiten!«
    Ungläubiges Murmeln breitete sich im Saal aus. Die Menge
wurde unruhig. Sogar die Françaos – außer Maïtrelly – standen auf und stellten sich auf die Zehenspitzen, um die Bieter besser sehen zu können. Ihre in der Luft hängenden Stühle rollten sich einen Meter über dem Boden zusammen.
    Dicke Schweißtropfen rannen über das feiste Gesicht des Mannes im graurosa Mantel. Er hob langsam die Hand.
    »Eine Million einhunderttausend«, sagte er leise.
    Sofort reagierte der Tchiiner.
    »Eine Million zweihunderttausend«, verkündete er mit seltsam hoher Fistelstimme.
    Sein Gegner warf noch einen traurigen Blick auf die Syracuserin und schüttelte den Kopf.
    »Ihr letztes Gebot, mein Herr?«, fragte der Auktionator. »Zum Ersten … Sie verzichten? Zum Zweiten … Zum Dritten … Das Objekt wird diesem Herrn zugesprochen. Die Versteigerung ist beendet.«
    Und er schlug mit dem Hammer aus Optalium dreimal auf sein Pult. Der spärliche Applaus verebbte sofort wieder, und die Scheinwerfer erloschen. Wandleuchten verbreiteten ein trübes Licht. Die Zuschauer drängten zum Ausgang, dessen Flügeltür sich langsam öffnete.
    Das Podium in der Mitte senkte sich und verschwand im Untergeschoss des Sklavenmarkts. Glaktus erhob sich, grüßte ein paar Françaos und watschelte aus dem Saal.
    »Er wusste bereits vor der Versteigerung, wer der Käufer ist!«, sagte Maïtrelly. »Denn er hat keine der üblichen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Es gab weder einen Bankdatenabdruck noch die Hinterlegung der nötigen Summe. Alles war vorher abgesprochen, außer dem Endpreis. Doch wir müssen jetzt handeln. Zorthias erwartet uns unten am Personenair. Ich weiß, wo die Geldübergabe stattfindet. Dahin werden wir uns jetzt sofort begeben und
diesen beiden Horrorgestalten einen hübschen Empfang bereiten. In diesem Gedränge können wir unbemerkt verschwinden.«
    Von etwa zwanzig Gardisten in gelben Uniformen begleitet, schlängelten sich

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