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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wäre vermutlich kein sehr würdevoller Rückzug – auf Vins Schultern in Sicherheit getragen zu werden.«
    »Besser als zu sterben«, sagte Elant, der offenbar gutmütig wirken wollte, doch zugleich errötete er ein wenig.
    Er liebt mich, aber er ist nur ein Mensch, dachte Vin. Wie oft habe ich schon seinen Stolz verletzt, weil ich eine Nebelgeborene bin und er nur ein normaler Sterblicher ist? Ein anderer Mann hätte sich nie in mich verliebt.
    Aber verdient er nicht eine Frau, die er beschützen kann? Eine Frau, die mehr wie … eine Frau ist?
    Vin zog sich tiefer in ihren Sessel zurück und suchte die Wärme des Polsters. Es war Elants Lesesessel. Verdiente er nicht eine Frau, die seine Interessen teilte und das Lesen nicht als Plackerei ansah? Eine Frau, mit der er seine brillanten politischen Theorien besprechen konnte?
    Warum denke ich in letzter Zeit so oft über unsere Beziehung nach?, dachte Vin.
    Wir gehören nicht in ihre Welt, hatte Zane gesagt. Wir gehören hierher, in den Nebel.
    Du gehörst nicht zu ihnen …
    »Da gibt es noch etwas, das ich erwähnen möchte, Euer Majestät«, sagte Docksohn. »Ihr solltet Euch mit dem Rat besprechen. Er wird allmählich ungeduldig und verlangt Euer Ohr. Es geht um das Falschgeld, das in Luthadel umläuft.«
    »Für so etwas habe ich jetzt keine Zeit«, erwiderte Elant. »Ich habe den Rat eingesetzt, damit er sich um solche Dinge selbst kümmert. Schick ihnen eine Botschaft und teile ihnen mit, dass ich ihrem Urteil voll und ganz vertraue. Entschuldige mich und erkläre ihnen, dass ich mich um die Verteidigung der Stadt kümmere. Ich werde mich bemühen, zur Ratsversammlung in der nächsten Woche zu erscheinen.«
    Docksohn nickte und machte sich eine Notiz. »Da gibt es aber noch etwas«, meinte er. »Wenn Ihr Euch mit Straff trefft, verliert Ihr die Macht über den Rat.«

    »Das ist keine offizielle Friedensverhandlung«, wandte Elant ein, »sondern nur ein informelles Treffen. Mein früherer Beschluss hat immer noch Gültigkeit.«
    »Ganz ehrlich gesagt, Euer Majestät«, meinte Docksohn, »bezweifle ich ernsthaft, dass es der Rat genauso sieht. Ihr wisst, wie verärgert die Ratsherren sind, weil sie keine Entscheidungsgewalt haben, bis Ihr Eure Verhandlungen geführt habt.«
    »Ich weiß«, sagte Elant. »Aber es ist das Risiko wert. Wir müssen uns mit Straff treffen. Sobald das geschehen ist, komme ich hoffentlich mit guten Neuigkeiten zum Rat zurück. Doch jetzt geht das Treffen vor.«
    Das war sehr deutlich, dachte Vin. Er verändert sich wirklich.
    Sie sollte nicht mehr darüber nachdenken, sondern sich auf etwas anderes konzentrieren. Das Gespräch wandte sich den verschiedenen Methoden zu, auf die Elant Straff manipulieren konnte, und jedes Mitglied der Mannschaft gab ihm Hinweise, wie man möglichst wirkungsvoll schauspielerte. Vin beobachtete sie, forschte nach Unstimmigkeiten in ihrem Verhalten und versuchte auf diese Weise herauszufinden, ob einer von ihnen der Kandra-Spion war.
    War Keuler nicht noch stiller als gewöhnlich? War Spukis veränderte Redeweise seinem Reifeprozess zuzuschreiben, oder fiel es dem Kandra bloß sehr schwer, seinen Jargon nachzuahmen? War Hamm vielleicht zu vergnügt? Außerdem schien er nicht mehr so großen Wert auf seine philosophischen Rätsel zu legen wie früher. War er ernsthafter geworden, oder wusste der Kandra nicht, wie er Hamm richtig nachahmen sollte?
    Es hatte keinen Sinn. Wenn sie sich so viele Gedanken machte, fand sie bei jedem die eine oder andere Unstimmigkeit. Doch andererseits schienen sie alle noch sie selbst zu sein. Menschen waren zu vielschichtig, um auf einfache Charakterzüge reduziert werden zu können. Außerdem war der Kandra bestimmt gut – sehr gut. Er hatte sein ganzes Leben lang die Kunst der Nachahmung von Menschen gelernt und seinen Einsatz möglicherweise schon lange geplant.

    Es blieb also nur die Allomantie. Doch neben all den Aktivitäten wegen der Belagerung und ihren eigenen Studien über den Dunkelgrund war ihr keine Zeit geblieben, ihre Freunde auf die Probe zu stellen. Als sie darüber nachdachte, musste sie zugeben, dass der Mangel an Zeit ein vorgeschobener Grund war. Vermutlich scheute sie nur vor dem Gedanken zurück, jemand aus der Mannschaft – jemand von ihrer ersten Freundesgruppe – könnte ein Verräter sein.
    Sie musste diese Scheu überwinden. Wenn es wirklich einen Spion in der Gruppe gab, dann bedeutete dies das Ende für sie. Wenn die feindlichen Könige

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