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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sich daran halten würde«, sagte Elant. »Er hat Schwierigkeiten mit Autoritäten.«
    »Er wird sie überwinden«, meinte Tindwyl und fuhr mit dem Finger an einem der Bücherschränke vorbei. Sie brauchte die Fingerspitze nicht erst hochzuhalten, um Elant zu zeigen, dass Staub daran klebte.
    »Und was ist mit dir?«, wollte Elant wissen.
    »Mit mir?«
    »Du nennst mich ›Elant Wager‹ und nicht ›Eure Majestät.‹«
    »Bei mir ist es etwas anderes«, verteidigte sich Tindwyl.
    »Ich sehe nicht ein, warum das so sein sollte. Von jetzt an nennst du mich ›Eure Majestät.‹«
    Tindwyl grinste verschlagen. »Also gut, Eure Majestät. Ihr braucht jetzt nicht mehr die Fäuste zu ballen. Auch daran müsst Ihr arbeiten. Ein Staatsmann sollte keine sichtbaren Zeichen von Nervosität zeigen.«
    Elant schaute an sich herunter und entspannte seine Hände. »In Ordnung.«
    »Außerdem«, fuhr Tindwyl fort, »drückt Ihr Euch immer noch zu unsicher aus. Dadurch wirkt Ihr furchtsam und zögerlich.«
    »Daran arbeite ich bereits.«
    »Entschuldigt Euch nicht, wenn Ihr es nicht ernst damit meint«, sagte Tindwyl. »Und benutzt keine Ausflüchte. Ihr braucht sie nicht. Ein Führer wird oft daran gemessen, wie bereitwillig er Verantwortung übernimmt. Ihr seid der König, und alles, was in Eurem Reich geschieht, wird Euch angelastet, egal ob Ihr es getan habt oder nicht. Ihr seid sogar verantwortlich für unvermeidbare Ereignisse wie Erdbeben oder Stürme.«
    »Oder belagernde Armeen«, fügte Elant hinzu.
    Tindwyl nickte. »Oder belagernde Armeen. Es liegt in Eurer Verantwortung, mit diesen Dingen fertigzuwerden, und wenn etwas schiefgeht, dann ist das Eure Schuld. Das müsst Ihr einfach akzeptieren.«

    Elant nickte und nahm ein Buch auf.
    »Jetzt sollten wir einmal über Schuld reden«, sagte Tindwyl und setzte sich. »Hört auf, hier Ordnung zu schaffen. Das ist keine Arbeit für einen König.«
    Elant seufzte und legte das Buch wieder hin.
    »Schuld«, sagte Tindwyl, »ist kein Gefühl für einen König. Ihr müsst aufhören, Euch schuldig zu fühlen.«
    »Du hast mir doch gerade gesagt, dass alles, was in meinem Königreich geschieht, meine Schuld ist!«
    »So ist es.«
    »Und wie soll ich es dann schaffen, mich nicht schuldig zu fühlen?«
    »Ihr müsst darauf vertrauen, dass Ihr das Beste getan habt«, erklärte Tindwyl. »Wie schlimm die Lage auch sein mag, Ihr müsst der Überzeugung sein, dass sie ohne Euch noch viel schlimmer wäre. Übernehmt die Verantwortung, wenn die Katastrophe hereinbricht, aber schwelgt nicht in Schuldgefühlen und lasst den Kopf nicht hängen. Dieser Luxus ist Euch nicht erlaubt; Schuldgefühle sind etwas für Menschen, die weit unter Euch stehen. Ihr müsst nur das tun, was man von Euch erwartet.«
    »Und was erwartet man von mir?«
    »Dass Ihr alles besser macht.«
    »Großartig«, meinte Elant offen heraus. »Und wenn ich dabei versage?«
    »Dann müsst Ihr die Verantwortung dafür übernehmen und es beim zweiten Versuch wirklich besser machen.«
    Elant rollte mit den Augen. »Und was ist, wenn es mir einfach nicht gelingt, die Dinge besser zu machen? Was ist, wenn ich wirklich nicht zum König tauge?«
    »Dann tretet Ihr von Eurer Position zurück«, sagte Tindwyl. »Die bevorzugte Methode dazu ist der Selbstmord – vorausgesetzt natürlich, dass Ihr einen Erben habt. Ein guter König weiß, wie er die Thronfolge zu regeln hat.«
    »Natürlich«, meinte Elant. »Du bist also der Meinung, ich sollte mich umbringen.«

    »Nein. Ich versuche Euch zu sagen, dass Ihr stolz auf Euch sein sollt, Majestät.«
    »So klingt es aber nicht. Tag für Tag sagst du mir, wie armselig ich als König bin und wie sehr mein Volk meinetwegen leiden wird! Tindwyl, ich bin nicht der beste Mann für diese Position. Der Beste ist vom Obersten Herrscher umgebracht worden.«
    »Das reicht! «, fuhr Tindwyl ihn an »Ob Ihr es glaubt oder nicht, Euer Majestät, Ihr seid der Beste.«
    Elant schnaubte verächtlich.
    »Ihr seid der Beste«, wiederholte Tindwyl, »weil Ihr auf dem Thron sitzt. Wenn es etwas Schlimmeres als einen mittelmäßigen König gibt, dann ist es das Chaos – und das hätte dieses Königreich heimgesucht, wenn Ihr nicht den Thron bestiegen hättet. Die Leute auf beiden Seiten – die Adligen und die Skaa – akzeptieren Euch. Sie glauben vielleicht nicht an Euch, aber sie akzeptieren Euch. Wenn Ihr jetzt abdanken oder durch einen Unfall sterben solltet, dann würde das Unordnung, Zusammenbruch

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