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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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muss getan werden, dachte sie und lächelte Docksohn an, als dieser seine Feder beiseitelegte und ihr mit einem Wink bedeutete, sie möge sich setzen.
    Vin nahm Platz, und auch OreSeur tappte herbei und stellte
sich neben ihren Stuhl. Docksohn beäugte den Hund und schüttelte den Kopf ein wenig. »Das ist wirklich ein bemerkenswert gut dressiertes Tier, Vin«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass ich so etwas schon einmal gesehen habe …«
    Weiß er es?, fragte sich Vin beunruhigt. Kann ein Kandra einen anderen erkennen, auch wenn er im Körper eines Hundes steckt? Nein, das war unmöglich. Ansonsten wäre es OreSeur längst möglich gewesen, den Betrüger für sie aufzuspüren. Also lächelte sie nur und streichelte OreSeurs Kopf. »Es gibt auf dem Markt jemanden, der Hunde abrichtet. Er bringt Wolfshunden bei, ihren Herrn zu schützen und bei den Kindern zu bleiben, damit er sie von Gefahren fernhalten kann.«
    Docksohn nickte. »Gibt es einen besonderen Anlass für diesen Besuch?«
    Vin zuckte die Achseln. »Wir plaudern kaum mehr miteinander, Dox.«
    Docksohn lehnte sich im Sessel zurück. »Ich glaube, jetzt ist nicht die beste Zeit für ein Plauderstündchen. Ich muss dafür sorgen, dass die königlichen Finanzen geordnet werden, falls Elant nicht mehr gewählt werden sollte.«
    Wäre ein Kandra in der Lage, die Kontobücher zu führen?, fragte sich Vin. Ja. Sie kennen Docksohns Aufgabenbereich und werden vorgesorgt haben.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich wollte dich nicht stören, aber Elant ist in letzter Zeit so beschäftigt, und Sazed hat sein Projekt …«
    »Ist schon in Ordnung«, meinte Docksohn. »Ich kann durchaus ein paar Minuten erübrigen. »Was geht dir denn im Kopf herum?«
    »Erinnerst du dich an das Gespräch, das wir kurz vor dem Zusammenbruch hatten?«
    Docksohn runzelte die Stirn. »Welches?«
    »Du weißt schon … das über deine Kindheit.«
    »Ach so«, sagte Docksohn und nickte. »Ja. Was ist damit?«
    »Bist du immer noch derselben Meinung?«

    Docksohn schwieg nachdenklich und trommelte mit den Fingern langsam auf der Tischplatte. Vin wartete und versuchte dabei, ihre Anspannung nicht zu zeigen. In dem fraglichen Gespräch zwischen ihnen hatte Docksohn erstmals eingestanden, wie sehr er den Adel hasste.
    »Nein, ich glaube nicht«, sagte Docksohn. »Nicht mehr. Kell hat immer gesagt, dass du dem Adel zu viel nachsiehst, Vin. Aber am Ende hast du sogar seine Meinung etwas geändert. Nein, ich glaube nicht, dass der Adel vollkommen vernichtet werden muss. Er besteht nicht ausschließlich aus Ungeheuern, wie wir damals angenommen haben.«
    Vin entspannte sich. Er wusste nicht nur um das Gespräch, sondern erinnerte sich auch an die Einzelheiten. Damals war sie allein mit ihm gewesen. Das musste bedeuten, dass er nicht der Kandra war, oder?
    »Hier geht es um Elant, nicht wahr?«, fragte Docksohn.
    »Ich glaube schon«, meinte Vin und zuckte die Achseln.
    »Ich weiß, dass du dir wünschst, wir kämen besser miteinander aus, Vin. Aber alles in allem arbeiten wir eigentlich recht gut zusammen. Er ist ein anständiger Mann, und deswegen achte ich ihn. Als Führer hat er einige Mängel. Es fehlt ihm an Kühnheit, und er ist oft abwesend.«
    Im Gegensatz zu Kelsier.
    »Aber«, fuhr Docksohn fort, »ich will nicht mit ansehen, wie er seinen Thron verliert. Für einen Adligen hat er die Skaa gerecht behandelt.«
    »Er ist ein guter Mensch, Dox«, sagte Vin leise.
    Docksohn wandte den Blick ab. »Das weiß ich. Aber … Nun, immer wenn ich mit ihm rede, sehe ich Kelsier über seine Schulter blicken und den Kopf schütteln. Weißt du, wie lange Kelsier und ich davon geträumt haben, den Obersten Herrscher zu stürzen? Die anderen Bandenmitglieder haben geglaubt, Kelsiers Plan sei eine neue Leidenschaft von ihm, die er in den Gruben entwickelt hätte. Aber sie war älter, Vin. Viel älter.
    Kelsier und ich, wir haben den Adel schon immer gehasst. Als
wir jung waren und unsere ersten Taten geplant haben, wollten wir reich werden – aber wir wollten den Adligen auch wehtun. Wir wollten ihnen Schmerzen zufügen, weil sie uns bestohlen hatten, wozu sie kein Recht hatten. Meine Geliebte … Kelsiers Mutter … Jede Münze, die wir gestohlen haben, jeder Adliger, den wir tot in einer Gasse zurückgelassen haben – das war unsere Art der Kriegsführung. Unsere Art, sie zu bestrafen.«
    Vin regte sich nicht. Es waren diese Geschichten, diese Erinnerungen an eine schlimme Vergangenheit, die ihr in

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