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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Hundegesicht. »Mein Volk ist schon seit sehr langer Zeit durch die Verträge gebunden, Herrin. Ich weiß, es ist für Euch schwer zu verstehen, warum wir unter dieser Bürde leben, aber wir erachten sie als notwendig. Dennoch träumen wir von dem Tag, an dem sie nicht mehr existieren wird.«
    »Wird das der Tag sein, an dem alle Menschen euch unterworfen sind?«, fragte Vin.
    OreSeur schaute weg. »Genauer gesagt ist es der Tag, an dem sie alle tot sind.«
    »Hui.«
    »Die Prophezeiungen sind nicht wörtlich zu verstehen, Herrin«, sagte OreSeur. »Sie sind Metaphern – Ausdrucksformen der Hoffnung. Wenigstens habe ich sie immer als solche angesehen. Vielleicht entsprechen sie den Prophezeiungen von Terris? Vielleicht sind sie Ausdruck des Glaubens, dass die Götter einen Helden schicken, wenn ihr Volk in großer Gefahr schwebt? In diesem Fall ist die Verschwommenheit der Voraussagen absichtlich – und rational erklärbar. Diese Prophezeiungen meinen nämlich keine bestimmte Person, sondern drücken ein allgemeines Gefühl aus. Eine allgemeine Hoffnung.«
    Wenn diese Prophezeiungen keine bestimmte Person meinten, wieso hörte dann nur sie diese dumpfen Schläge?
    Hör auf, sagte sie zu sich selbst. Du ziehst voreilige Schlüsse. »Wenn alle Menschen tot sind …«, sagte sie. »Wie sterben wir? Bringen uns die Kandras um?«
    »Selbstverständlich nicht«, empörte sich OreSeur. »Wir brechen unseren Vertrag auch auf dem Gebiet der Religion nicht. Die Geschichten besagen, dass Ihr Euch selbst tötet. Ihr seid Kinder des Untergangs, während die Kandras Kinder der Bewahrung sind. Ihr werdet die Welt vernichten, glaube ich. Und dazu benutzt Ihr die Kolosse als Eure Handlanger.«

    »Das klingt fast so, als würden sie dir leidtun«, sagte Vin belustigt.
    »Tatsächlich denken die Kandras nicht so schlecht über die Kolosse, Herrin«, bestätigte OreSeur. »Es existiert ein Band zwischen uns und ihnen. Wir beide wissen, was es heißt, Sklaven zu sein, wir beide sind Außenseiter in der Kultur des Letzten Reiches, und wir beide …«
    Er verstummte.
    »Was ist?«, fragte Vin.
    »Erlaubt Ihr mir, nicht weiterzusprechen?«, bat OreSeur. »Ich habe schon zu viel gesagt. Ihr bringt mich aus dem Gleichgewicht, Herrin.«
    Vin zuckte die Schultern. »Wir alle brauchen unsere Geheimnisse. « Sie warf einen Blick zur Tür. »Auch wenn es da noch eines gibt, das ich unbedingt herausfinden muss.«
    OreSeur sprang von seinem Stuhl herunter und lief neben ihr her, als sie zur Tür schritt.
    Noch immer gab es irgendwo im Palast einen Spion. Zu lange hatte sie diese Tatsache unbeachtet gelassen.

    Elant schaute hinab in den Brunnen. Der dunkle Schlund – der so breit war, dass die Skaa bequem hinabsteigen konnten – erschien ihm wie ein riesiger, weit aufklaffender Mund, dessen Steinlippen gespreizt waren und der sich anschickte, ihn zu verschlucken. Elant warf einen raschen Blick zur Seite, wo Hamm mit einer Gruppe von Heilern sprach.
    »Wir haben es erst bemerkt, als viele Einwohner zu uns kamen und über Durchfall und Bauchschmerzen klagten«, sagte einer der Heiler. »Die Symptome waren ungewöhnlich stark, Herr. Es sind schon einige an der Krankheit gestorben.«
    Hamm sah Elant finster an.
    »Jeder, der erkrankt ist, wohnt hier in diesem Viertel«, fuhr der Heiler fort. »Und er hat sein Wasser aus diesem Brunnen oder aus dem anderen geholt, der sich auf dem nächsten Platz befindet.«

    »Hast du das Graf Penrod und dem Rat mitgeteilt?«, fragte Elant.
    »Also, äh … nein, Herr. Wir dachten, dass Ihr …«
    Ich bin kein König mehr, dachte Elant. Doch das konnte er nicht laut sagen, Nicht zu diesem Mann, der von ihm Hilfe erwartete.
    »Ich werde mich darum kümmern«, sagte Elant und seufzte. »Du kannst zu deinen Patienten zurückkehren.«
    »Unser Siechenhaus ist übervoll, Herr«, sagte er.
    »Dann nimm eines der leeren Adelshäuser in Besitz«, schlug Elant vor. »Es gibt genug von ihnen. Hamm, schick ihm ein paar meiner Soldaten, die ihm helfen, die Kranken zu transportieren und das Gebäude herzurichten.«
    Hamm nickte, winkte einem Soldaten zu und befahl ihm, zwanzig diensthabende Wachen aus dem Palast abzuziehen und zum Heiler zu schicken. Der Heiler lächelte erleichtert, verneigte sich vor Elant und ging fort.
    Hamm stellte sich zu Elant neben die Quelle. »Zufall?«
    »Wohl kaum«, sagte Elant und schloss frustriert die Finger um die Brunneneinfassung. »Die Frage ist nur, wer ihn vergiftet hat.«
    »Cett ist

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