Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Kelsiers Gegenwart immer ein leichtes Unbehagen verursacht hatten – und die ihr auch an der Person nicht gefielen, zu der sie seiner Meinung nach hatte werden sollen. Es war dieses Gefühl, das sie zögerlich machte, obwohl ihre Instinkte ihr sagten, sie sollte es Cett und Straff eines Nachts mit einem Messer heimzahlen.
    Docksohn hatte noch etwas von dieser Härte an sich. Kell und Dox waren keineswegs böse Menschen, aber es umgab sie eine Aura der Rache. Die Unterdrückung hatte etwas in ihnen bewirkt, das kein Friede, keine Veränderung und auch keine Entschädigung je wettmachen konnte.
    Docksohn schüttelte den Kopf. »Und wir haben einen von ihnen auf den Thron gesetzt. Ich glaube, Kell wäre wütend auf mich, weil ich mitgeholfen habe, Elant zum König zu machen, egal wie gut er als Mensch ist.«
    »Kelsier hatte sich ganz zum Schluss verändert«, sagte Vin leise. »Das hast du selbst gesagt. Wusstest du, dass er Elant sogar das Leben gerettet hat?«
    Docksohn sah sie fragend an. »Wann?«
    »An jenem letzten Tag«, sagte Vin. »Während des Kampfs mit dem Inquisitor. Kell hat Elant beschützt, der wiederum mir helfen wollte.«
    »Kell hat wohl geglaubt, er wäre einer der Gefangenen.«
    Vin schüttelte den Kopf. »Er wusste genau, wer Elant war und dass er mich liebte. Am Ende war Kelsier bereit zuzugeben, dass ein guter Mensch es wert ist, beschützt zu werden, egal wer seine Eltern sind.«

    »Das ist für mich schwer zu glauben, Vin.«
    »Warum?«
    Docksohn sah ihr in die Augen. »Wenn ich akzeptiere, dass Elant keine Schuld an dem trägt, was seinesgleichen meinen Leuten angetan hat, dann muss ich auch zugeben, dass ich selbst ein Ungeheuer bin – wegen dem, was ich seinesgleichen angetan habe.«
    Vin erzitterte. In seinen Augen erkannte sie die Wahrheit hinter Docksohns Verwandlung. Sie sah den Tod seines Lachens. Sie sah die Schuld. Die Schuld für seine Morde.
    Dieser Mann ist nicht der Betrüger.
    »Ich habe nur wenig Freude an dieser Regierung, Vin«, sagte Docksohn leise. »Weil ich weiß, was wir getan haben, um sie einzusetzen. Trotzdem würde ich alles wieder genauso machen. Weil ich an die Freiheit der Skaa glaube. Zumindest rede ich mir das ein. Aber ich liege nachts wach und bin zufrieden damit, was wir unseren früheren Herren angetan haben. Wir haben ihre Gesellschaft unterwandert, und ihr Gott ist tot. Jetzt wissen sie es.«
    Vin nickte. Docksohn senkte den Blick, als wäre er beschämt. Das war ein Gefühl, das sie selten an ihm beobachtet hatte. Sie wusste nichts mehr zu sagen. Docksohn blieb reglos sitzen, als sie ging; seine Feder und sein Kontobuch lagen vergessen auf dem Schreibtisch.

    »Er ist es nicht«, sagte Vin, während sie einen leeren Korridor im Palast entlangschritten und sie den unheimlichen Klang von Docksohns Stimme aus ihren Gedanken zu verbannen versuchte.
    »Seid Ihr sicher, Herrin Vin?«, fragte OreSeur.
    Vin nickte. »Er kannte die Einzelheiten eines vertraulichen Gesprächs, das Docksohn und ich vor dem Zusammenbruch geführt haben.«
    OreSeur schwieg eine Weile und sagte schließlich: »Herrin, meine Brüder können sehr gründlich sein.«

    »Ja, aber wie sollten sie von diesem Gespräch erfahren haben? «
    »Wir befragen oft die Menschen, bevor wir ihre Knochen nehmen, Herrin«, erklärte OreSeur. »Wir treffen uns mehrmals mit ihnen an unterschiedlichen Orten und finden immer Mittel und Wege, um mit ihnen über ihr Leben zu reden. Wir sprechen auch mit ihren Freunden und Bekannten. Habt Ihr jemals irgendjemandem gegenüber Eure Unterredung mit Docksohn erwähnt? «
    Vin blieb stehen und lehnte sich gegen die Steinwand des Korridors. »Vielleicht habe ich mit Elant darüber gesprochen«, gab sie zu. »Ich glaube, ich habe sie auch vor Sazed erwähnt, kurz nachdem sie stattgefunden hat. Aber das ist schon fast zwei Jahre her.«
    »Das würde ausreichen, Herrin«, sagte OreSeur. »Wir können nicht alles über eine bestimmte Person erfahren, aber wir tun unser Bestes, um solche Dinge herauszufinden – private Gespräche, Geheimnisse, vertrauliche Informationen –, damit wir sie zu gegebener Zeit erwähnen und unser Trugbild damit stärken können.«
    Vin runzelte die Stirn. »Doch da gibt es noch … andere Methoden, Herrin«, sagte OreSeur vorsichtig. »Ich zögere, weil ich nicht will, dass Ihr Euch vorstellt, wie Eure Freunde Schmerzen erleiden müssen. Aber es ist durchaus üblich, dass unser Herr – oder derjenige, der die Tötung vornimmt – das

Weitere Kostenlose Bücher