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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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geschärften Sinne auf ihn.
    Cett lachte. »Glaubt Ihr, ich wollte Euch vergiften?«
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte Elant, als Vin den Teller wieder absetzte. Es gab bessere Giftschnüffler als sie, aber sie hatte gelernt, die offensichtlichsten Gerüche zu erkennen.
    »Ihr würdet kein Gift benutzen«, sagte Elant. »Das ist nicht Eure Art. Ihr scheint selbst ein ziemlich aufrichtiger Mensch zu sein.«
    »Ich bin nur offen«, erwiderte Cett. »Das ist ein Unterschied.«
    »Ich habe Euch noch nicht bei einer Lüge ertappt.«
    »Das liegt daran, dass Ihr mich noch nicht gut genug kennt, um die Lügen zu bemerken«, meinte Cett und hob einige fettbeschmierte Finger. »Ich habe Euch heute Abend schon drei Lügen erzählt, mein Junge. Viel Spaß beim Raten, welche das waren.«
    Elant sah Cett eingehend an. »Ihr spielt mit mir.«
    »Natürlich tue ich das!«, sagte Cett. »Versteht Ihr es denn noch immer nicht? Das ist der Grund, warum Ihr kein König sein solltet. Überlasst diese Arbeit denjenigen Männern, die sich ihrer eigenen Verderbtheit bewusst sind. Auf diese Weise könnt Ihr vermeiden, dass Eure Position Euch vernichtet.«
    »Warum sorgt Ihr Euch so um mich?«, fragte Elant.
    »Weil ich Euch nicht töten will«, antwortete Cett.
    »Dann tut es einfach nicht.«
    Cett schüttelte den Kopf. »So funktioniert das nicht, Junge. Wenn es die Möglichkeit gibt, die eigene Macht zu stabilisieren oder sogar zu vergrößern, dann sollte man die verdammte Gelegenheit ergreifen. Und genau das werde ich tun.«
    Es wurde wieder still am Tisch. Cett beäugte Vin. »Keine Kommentare von der Nebelgeborenen?«
    »Ihr flucht oft«, meinte Vin. »In Anwesenheit von Damen solltet Ihr das besser nicht tun.«
    Cett lachte. »Das ist das Komische an Luthadel, Mädchen. Sie
sind dort alle so unheimlich darauf erpicht, ›anständig‹ zu sein, solange die anderen es sehen können – aber es ist ihnen völlig egal, nach der Feier ein paar Skaa-Frauen zu vergewaltigen. Wenigstens fluche ich offen und ehrlich.«
    Elant hatte sein Essen noch immer nicht angerührt. »Was wird geschehen, falls Ihr die Wahl gewinnt und den Thron besteigt?«
    Cett zuckte die Achseln. »Ehrliche Antwort?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Als Erstes werde ich Euch ermorden lassen«, sagte Cett. »Es gefällt mir nicht, wenn frühere Könige noch in der Gegend herumschwirren. «
    »Und wenn ich meine Kandidatur zurückziehe und nicht mit abstimme?«, fragte Elant.
    »Zieht sie zurück, stimmt für mich, verlasst die Stadt, und ich werde Euch leben lassen«, sagte Cett.
    »Und der Rat?«, fragte Elant weiter.
    »Wird aufgelöst«, antwortete Cett. »Er ist ein Risiko. Jedes Mal, wenn man einem Komitee Macht gibt, endet alles im Chaos.«
    »Der Rat gibt der Bevölkerung Macht«, wandte Elant ein. »Und genau das sollte eine Regierung tun.«
    Überraschenderweise lachte Cett nicht über diese Bemerkung. Er beugte sich vor, legte einen Arm auf den Tisch und warf einen halbaufgegessenen Schlegel von sich. »Genau das ist es, mein Junge. Es ist schön und gut, das Volk sich selbst regieren zu lassen, solange es keine Schwierigkeiten gibt, aber wie ist es, wenn ihm plötzlich zwei Armeen gegenüberstehen? Wie ist es, wenn eine Horde verrückter Kolosse die Ortschaften an der Grenze zerstören? In solchen Zeiten könnt Ihr es Euch nicht leisten, einen Rat zu haben, der in der Lage ist, Euch abzusetzen.« Cett schüttelte den Kopf. »Der Preis ist zu hoch. Wenn Ihr nicht Freiheit und Sicherheit haben könnt, was von beidem würdet Ihr wohl wählen?«
    Elant schwieg eine Weile. »Ich treffe meine eigene Wahl«, sagte er schließlich. »Und ich überlasse es den anderen, die ihre zu treffen.«

    Cett lächelte, als ob er eine solche Antwort erwartet hätte. Er machte sich über einen weiteren Schlegel her.
    »Nehmen wir einmal an, ich gehe«, sagte Elant. »Und nehmen wir an, Ihr besteigt den Thron, beschützt die Stadt und löst den Rat auf. Was dann? Was ist mit dem Volk?«
    »Was geht es Euch dann noch an?«
    »Müsst Ihr diese Frage wirklich stellen?«, wunderte sich Elant. »Ich war der Meinung, Ihr kennt mich besser als ich mich selbst.«
    Cett grinste. »Ich werde die Skaa wieder an die Arbeit schicken, so wie es der Oberste Herrscher getan hat. Kein Lohn, keine freie Arbeiterklasse.«
    »Das kann ich nicht akzeptieren«, sagte Elant.
    »Warum nicht?«, fragte Cett. »Sie wollen es so haben. Ihr habt ihnen die Wahl gelassen – und sie haben Euch abgewählt. Und jetzt

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