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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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dabei beobachtet, wie ich einer so scheußlichen und wenig anregenden Gemütsregung Ausdruck verliehen habe? Außerdem
hege ich das unbestimmte Gefühl, dass Cett liebenswerter sein wird, wenn ich nicht in der Nähe bin.«
    Vermutlich hat er Recht, dachte Elant, als seine Kutsche heranrollte.
    »Elant«, meinte Hamm, »Glaubst du nicht, dass es ein wenig … offensichtlich ist, wenn du gleich zweihundert Soldaten mitbringst?«
    »Cett ist derjenige, der gesagt hat, dass wir es mit unseren Drohungen ehrlich meinen sollen«, erwiderte Elant. »Dabei würde ich sagen, dass zweihundert Mann eher zu wenig sind, wenn ich bedenke, wie wenig ich diesem Mann traue. Er ist uns immer noch im Verhältnis von fünf zu eins überlegen.«
    »Aber du hast eine Nebelgeborene, die nur ein paar Stühle von ihm entfernt sitzen wird«, sagte eine sanfte Stimme hinter ihm.
    Elant drehte sich um und lächelte Vin an. »Wie kannst du dich in einem solchen Kleid bloß so schnell bewegen?«
    »Ich habe geübt«, meinte sie und ergriff seinen Arm.
    Das hat sie vermutlich wirklich, dachte er, atmete ihr Parfüm ein und stellte sich vor, wie Vin in einem ausladenden Ballkleid durch die Korridore des Palastes schlich.
    »Wir sollten uns auf den Weg machen«, sagte Hamm. Er bedeutete Vin und Elant, in den Wagen zu steigen, und sie ließen Weher auf der Palasttreppe zurück.

    Nachdem Vin ein ganzes Jahr lang nachts an der Festung Hasting mit ihren dunklen Fenstern vorbeigekommen war, tat es gut, sie nun wieder erleuchtet zu sehen.
    »Weißt du«, sagte Elant neben ihr, »dass wir noch nie gemeinsam an einem Ball teilgenommen haben?«
    Vin riss sich von dem Anblick der näher kommenden Festung los. Die Kutsche rollte inmitten des Lärms von mehreren Hundert stampfenden Stiefeln dahin, und draußen wurde es erst allmählich dunkel.

    »Wir haben uns mehrfach auf Bällen getroffen«, fuhr Elant fort, »aber wir sind nicht ein einziges Mal offiziell zusammen zu einem gegangen. Ich hatte nie die Gelegenheit, dich in meiner Kutsche mitzunehmen.«
    »Ist das wirklich so wichtig?«, fragte Vin.
    Elant zuckte die Achseln. »Das ist ein Teil des Vergnügens. Oder zumindest war es ein Teil davon. Über alldem liegt eine gewisse angenehme Förmlichkeit. Der Herr begleitet seine Dame, dann sehen alle ihrem Eintreten zu und beurteilten, wie gut die beiden zueinanderpassen. Das habe ich viele Male mit Dutzenden von Damen tun müssen, aber nie mit einer, die diese Erfahrung zu etwas Besonderem gemacht hätte.«
    Vin lächelte. »Glaubst du, wir werden je wieder auf Bälle gehen? «
    »Ich weiß es nicht, Vin. Selbst wenn wir das hier überleben sollten … wie könnten wir tanzen, wenn andere Menschen verhungern? « Vermutlich dachte er an all die Flüchtlinge, die von ihrer Reise erschöpft, von Straffs Soldaten aller Nahrungsmittel und Ausrüstung beraubt und in einem Lagerhaus zusammengepfercht waren, das Elant für sie besorgt hatte.
    Du hast auch früher getanzt, dachte sie. Auch damals sind Menschen verhungert. Aber es war eine andere Zeit gewesen; damals hatte Elant nicht auf dem Thron gesessen. Wenn sie es recht bedachte, hatte er auf diesen Bällen eigentlich nie getanzt. Er hatte gelesen, sich mit seinen Freunden getroffen und Pläne geschmiedet, wie man das Letzte Reich zu einem besseren Ort machen könnte.
    »Es muss eine Möglichkeit geben, beides zu haben«, sagte Vin. »Vielleicht könnten wir Bälle geben und die daran teilnehmenden Adligen bitten, Geld für die Ernährung der Bevölkerung zu spenden.«
    Elant lächelte. »Vermutlich würden wir für die Feste das Doppelte von dem ausgeben, was wir durch die Spenden wieder hereinbekommen. «

    »Aber das Geld, das wir ausgeben, würde an die Skaa-Händler fließen.«
    Elant schwieg nachdenklich, und Vin grinste in sich hinein. Seltsam, dass ich ausgerechnet bei dem einzigen sparsamen Adligen der Stadt gelandet bin. Was für ein Paar sie doch waren – eine Nebelgeborene, die sich schuldig fühlte, wenn sie Münzen zum Springen verschwendete, und ein Adliger, der Bälle als zu teuer empfand. Es war ein Wunder, dass Docksohn genug Geld aus ihnen herauskitzeln konnte, um damit das städtische Leben in Gang zu halten.
    »Darüber werden wir uns später Gedanken machen«, sagte Elant, als sich die Tore von Hasting öffneten und ein ganzes Feld von alarmbereiten Soldaten enthüllten.
    Du kannst deine Soldaten mitbringen, wenn du willst, schien diese Zurschaustellung zu bedeuten. Ich habe trotzdem mehr.

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