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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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etwas Schreckliches und Fremdartiges jenseits jeglichen Begreifens.
    »Ich kann nicht wie Elant sein«, sagte Zane leise, »aber das würdest du auch von mir nicht verlangen.« Er ließ etwas auf ihr Tischchen neben dem Bett fallen. »Sei beim nächsten Mal besser vorbereitet.«
    Vin ergriff den Gegenstand, während Zane zum Fenster hinüberging. Der Ball aus Metall rollte auf ihrer Handfläche hin und her. Seine Oberfläche war uneben, aber glatt – wie ein Goldklumpen. Sie wusste, was es war, ohne es erst schlucken zu müssen. »Atium?«
    »Cett könnte weitere Attentäter losschicken«, sagte Zane und sprang auf den Fenstersims.
    »Du schenkst es mir?«, fragte sie. »Dieser Klumpen reicht für zwei ganze Minuten!« Es war ein kleines Vermögen und wäre vor dem Zusammenbruch mindestens zwanzigtausend Kastlinge wert gewesen. Doch jetzt, wo Atium so selten geworden war …
    Zane drehte sich ihr zu. »Pass auf dich auf«, sagte er und stürzte sich in den Nebel.

    Vin gefiel es nicht, verletzt zu sein. Natürlich war ihr bewusst, dass andere Menschen ebenso empfanden, denn wer genoss schon Schmerz und Behinderung? Doch wenn die anderen krank wurden, dann spürte sie Frustration bei ihnen, nicht aber Entsetzen.
    Wenn Elant krank war, verbrachte er den Tag im Bett und las
Bücher. Bei einem Übungskampf vor einigen Monaten hatte Keuler eine Wunde davongetragen und sich über die Schmerzen beklagt, und er hatte sich einfach ein paar Tage hingelegt.
    Allmählich wurde Vin wie sie. Nun lag auch sie im Bett und wusste, dass niemand versuchen würde, ihr die Kehle durchzuschneiden, während sie zu schwach war, um nach Hilfe zu rufen. Doch es reizte sie, einfach aufzustehen und allen zu beweisen, dass sie nicht schlimm verwundet war. Damit niemand auf einen anderen Gedanken kam und diesen Vorteil auszunutzen versuchte.
    Das sieht mir gar nicht mehr ähnlich!, sagte sie zu sich selbst. Draußen war es hell, und obwohl Elant sie mehrfach besucht hatte, war er nun nicht hier. Sazed hatte sich um ihre Wunden gekümmert und sie gebeten, »mindestens noch einen weiteren Tag« im Bett zu bleiben. Dann war er zurück zu seinen Studien gegangen, die er gemeinsam mit Tindwyl betrieb.
    Was ist bloß mit diesen beiden passiert, die sich früher so gehasst haben?, dachte sie verärgert. Ich sehe Sazed kaum noch.
    Die Tür ihres Zimmers wurde geöffnet. Vin freute sich über ihre immer noch funktionierenden Instinkte; sofort spannte sie sich an und griff nach ihren Dolchen. Ihre verletzte Seite sandte bei dieser plötzlichen Bewegung protestierende Schmerzen aus.
    Niemand trat ein.
    Vin runzelte die Stirn und war noch immer angespannt, bis endlich ein Hundekopf über das Fußende ihres Bettes lugte. »Herrin?«, sagte eine vertraute, knurrende Stimme.
    »OreSeur?«, fragte Vin. »Du hast wieder einen Hundekörper!«
    »Natürlich, Herrin«, sagte OreSeur und sprang aufs Bett. »Was sollte ich denn sonst haben?«
    »Ich weiß nicht«, meinte Vin und legte ihre Dolche beiseite. »Als Elant sagte, er würde dir einen neuen Körper besorgen, hatte ich angenommen, dass du ihn um einen menschlichen gebeten hättest. Alle haben doch gesehen, wie mein ›Hund‹ gestorben ist.«

    »Ja«, bestätigte OreSeur, »aber es wird für Euch einfach zu erklären sein, dass Ihr Euch einen neuen zugelegt habt. Inzwischen erwartet man, dass Ihr einen Hund in Eurer Nähe habt, und wenn plötzlich keiner mehr da ist, könnte das durchaus auffallen.«
    Vin saß still da. Trotz Sazeds Protesten hatte sie wieder Hemd und Hose angezogen. Ihre Kleider hingen im angrenzenden Zimmer, doch eines war nicht mehr dabei. Wenn Vin sie von Zeit zu Zeit betrachtete, glaubte sie bisweilen das wunderbare weiße Kleid zwischen ihnen hängen zu sehen – blutbeschmiert. Tindwyl hatte Unrecht gehabt: Vin konnte nicht Nebelgeborene und Dame zugleich sein. Das Grauen in den Augen der Ratsherren war für sie Beweis dieser Tatsache genug.
    »Du hättest nicht unbedingt wieder einen Hundekörper annehmen müssen, OreSeur«, sagte Vin leise. »Ich möchte gern, dass du glücklich bist.«
    »Es ist schon in Ordnung, Herrin«, erwiderte OreSeur. »Ich habe mich an diese Art von Knochen gewöhnt und mag sie inzwischen. Ich würde gern ihre Vorzüge noch weiter erforschen, bevor ich zu menschlichen zurückkehre.«
    Vin lächelte. Er hatte einen weiteren Wolfshund ausgewählt – ein gewaltiges Tier. Es hatte eine andere Färbung, war eher schwarz als grau und besaß keine weißen

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