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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ruhig zu machen.
Doch jetzt war er nervös. Angespannt. Ein wenig so wie Vin sich vermutlich andauernd fühlte.
    Vielleicht kann ich von ihr lernen, dachte er. Was würde Vin in meiner Lage tun? Sicherlich würde sie nicht umherspazieren, düsteren Gedanken nachhängen und sich selbst bemitleiden. Elant zog die Stirn kraus und schaute einen der Korridore entlang, der von flackernden Öllampen erhellt wurde. Nur die Hälfte brannte. Dann drehte er sich um und ging mit entschlossenen Schritten auf eine besondere Zimmerflucht zu.
    Er klopfte leise und erhielt keine Antwort. Schließlich steckte er vorsichtig den Kopf hinein. Sazed und Tindwyl saßen schweigend vor einem Schreibtisch, der über und über mit Blättern und Büchern bedeckt war. Beide schienen ins Nichts zu starren, und ihre Augen waren so glasig wie bei jemandem, der soeben zutiefst verblüfft worden war. Sazeds Hand lag auf dem Tisch. Tindwyls Hand ruhte auf der seinen.
    Plötzlich fuhr Sazed zusammen, drehte sich um und bemerkte Elant. »Graf Wager! Es tut mir leid. Ich habe Euch nicht eintreten gehört.«
    »Es ist schon in Ordnung, Sazed«, sagte Elant und betrat das Zimmer. Nun erwachte auch Tindwyl aus ihrer Starre und zog sofort die Hand von Sazeds weg. Elant nickte Demoux und dessen Gefährten zu – sie waren ihm bis hierher gefolgt – und bedeutete ihnen auf diese Weise, dass sie draußen warten sollten; dann schloss er die Tür.
    »Elant«, sagte Tindwyl; in ihrer Stimme schwang das für sie typische Missfallen mit. »Warum belästigt Ihr uns? Ihr habt Eure Unfähigkeit doch schon deutlich unter Beweis gestellt. Ich sehe keine Notwendigkeit mehr für weitere Gespräche.«
    »Das hier ist immer noch mein Zuhause, Tindwyl«, erwiderte Elant. »Wenn du mich noch einmal beleidigst, werde ich dich vor die Tür setzen lassen.«
    Tindwyl hob eine Braue.
    Sazed erbleichte. »Graf Wager«, sagte er rasch. »Ich glaube nicht, dass Tindwyl es so gemeint …«

    »Es ist schon in Ordnung, Sazed«, meinte Elant und hob die Hand. »Sie wollte nur überprüfen, ob ich in mein früheres Stadium der Schwäche zurückgefallen bin.«
    Tindwyl zuckte die Schultern. »Ich habe gehört, dass Ihr trübselig wie ein kleines Kind durch die Korridore schleicht.«
    »Diese Berichte entsprechen der Wahrheit«, gestand Elant ein. »Aber das heißt nicht, dass mein Stolz vollkommen verschwunden ist.«
    »Gut«, sagte Tindwyl und deutete mit dem Kopf auf einen freien Stuhl. »Setzt Euch, wenn Ihr wollt.«
    Elant nickte, zog den Stuhl heran und setzte sich den beiden gegenüber. »Ich brauche einen Rat.«
    »Davon habe ich Euch schon genug gegeben«, sagte Tindwyl. »Vielleicht sogar zu viel. Die Tatsache, dass ich immer noch hier bin, könnte als Hinweis darauf angesehen werden, dass ich Partei ergriffen habe.«
    »Ich bin kein König mehr«, sagte Elant. »Daher bin ich in diesem Kampf auch keine Partei mehr. Ich bin nur noch ein Mann, der nach der Wahrheit sucht.«
    Tindwyl lächelte. »Dann stellt Eure Fragen.«
    Sazed beobachtete das Wortgefecht mit großem Interesse.
    Ich weiß, dachte Elant. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich unser Verhältnis zueinander verstehe. »Hier ist mein Problem«, sagte er. »Ich habe den Thron hauptsächlich deshalb verloren, weil ich nicht lügen wollte.«
    »Das müsst Ihr deutlicher erklären«, forderte Tindwyl.
    »Ich hatte die Gelegenheit, einen Teil des Gesetzes zu unterschlagen«, sagte Elant. »Im letzten Augenblick hätte ich den Rat noch dazu bringen können, mich als König zu wählen. Aber ich habe ihm wahrheitsgetreu die Information gegeben, die er haben wollte, und das hat mich den Thron gekostet.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Tindwyl.
    »Das habe ich auch nicht erwartet«, meinte Elant. »Bist du der Ansicht, dass ich damit etwas Dummes getan habe?«
    »Ja.«

    Elant nickte.
    »Aber«, wandte Tindwyl ein, »es war nicht dieser Augenblick, der Euch den Thron gekostet hat, Elant Wager. Dieser Augenblick war viel zu unbedeutend, als dass Ihr ihm die Schuld für Euer viel größeres Versagen geben könntet. Ihr habt den Thron verloren, weil Ihr Eurer Armee nicht den Befehl geben wolltet, die Stadt zu sichern, weil Ihr dem Rat zu große Freiheiten gewährt habt und weil Ihr keine Attentäter oder andere Druckmittel einsetzt. Kurz gesagt, Elant Wager, Ihr habt den Thron verloren, weil Ihr ein guter Mensch seid.«
    Elant schüttelte den Kopf. »Kann man denn nicht seinem Gewissen folgen und gleichzeitig ein guter

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