Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
solche Wachsamkeit gab. Straff würde ihn jetzt, da er kein König mehr war, nicht länger töten wollen.
    Er ist so ernst, dachte Elant, als er Demoux’ Gesicht betrachtete. Warum sehe ich ihn als so jugendlich an? Wir sind beinahe gleichaltrig.
    »Also gut«, sagte Elant und schlenderte zurück ins Zimmer. Während Demoux die Balkontüren schloss, legte Elant seinen Umhang ab. Der Anzug darunter fühlte sich irgendwie falsch an. Er saß nicht gut, obwohl Elant befohlen hatte, ihn zu säubern und zu bügeln. Die Weste war zu eng – seine Schwertübungen
zeigten inzwischen auch körperliche Auswirkungen –, während das Jackett zu locker an ihm herabhing.
    »Demoux«, sagte Elant, »wann ist deine nächste Versammlung zu Ehren des Überlebenden?«
    »Heute Abend, Herr.«
    Elant nickte. Das hatte er befürchtet; es würde eine kalte Nacht werden.
    »Herr«, sagte Demoux, »habt Ihr immer noch vor, daran teilzunehmen? «
    »Natürlich«, antwortete Elant. »Ich habe euch mein Wort gegeben, dass ich mich eurer Sache anschließe.«
    »Das war, bevor Ihr die Wahl verloren habt, Herr.«
    »Das ist unwichtig«, sagte Elant. »Ich trete eurer Bewegung bei, weil sie wichtig für die Skaa ist, Demoux, und ich möchte den Willen meines … des Volkes erfahren. Ich habe euch mein Versprechen gegeben, und ich werde es nicht brechen.«
    Demoux schien ein wenig verwirrt zu sein, aber er sagte nichts weiter. Elant warf einen Blick auf seinen Schreibtisch und dachte daran, noch ein wenig zu arbeiten, doch es fiel ihm schwer, sich in diesem kalten Raum dazu anzutreiben. Stattdessen drückte er die Zimmertür auf und trat nach draußen auf den Korridor. Seine Wachen folgten ihm.
    Er zwang sich, nicht in Richtung von Vins Gemächern zu gehen. Sie brauchte Ruhe, und es tat ihr nicht gut, wenn er jede halbe Stunde nach ihr sah. Also schritt er einen anderen Korridor entlang. Die hinteren Flure der Festung Wager waren schmale, dunkle Gänge von labyrinthischer Verzwicktheit. Vermutlich fühlte er sich auf diesen dunklen, abgeschiedenen Wegen so heimisch, weil er hier aufgewachsen war. Sie waren der perfekte Ort für einen jungen Mann, der nicht entdeckt werden wollte. Nun aber benutzte er sie aus einem anderen Grund. Diese Korridore waren der perfekte Ort für ausgedehnte Spaziergänge. Er schlug keine bestimmte Richtung ein, sondern suchte nur etwas Bewegung. Mit jedem hallenden Auftreten seiner Stiefel ließ er seine Enttäuschung heraus.

    Ich kann die Schwierigkeiten der Stadt nicht beheben, sagte er sich. Das muss ich Penrod überlassen – schließlich ist er derjenige, den die Leute haben wollen.
    Eigentlich hätte es dieser Umstand einfacher für Elant machen müssen. So konnte er sich auf sein eigenes Überleben konzentrieren und hatte vor allem Zeit, seine Beziehung zu Vin wieder ins Reine zu bringen. Doch in letzter Zeit schien sie sich verändert zu haben. Elant versuchte sich einzureden, dass das nur ihren Verletzungen zuzuschreiben war, doch er spürte einen tieferen Grund. Es war etwas in der Art, wie sie ihn ansah und auf seine Zuneigung reagierte. Doch seiner Meinung nach hatte sich nur eines verändert.
    Er war kein König mehr.
    Vin war kein seichter Mensch. Während der zwei Jahre, die sie zusammen waren, hatte sie ihm nichts als Zuneigung und Liebe entgegengebracht. Doch warum sollte sie nicht wenigstens unbewusst auf seine gewaltige Niederlage reagieren? Während des Attentatsversuchs hatte er beobachtet, wie sie kämpfte. Er hatte sie zum ersten Mal wirklich kämpfen gesehen. Bis zu jenem Tag war ihm nicht klar gewesen, wie erstaunlich sie war. Sie war nicht nur eine Kriegerin, und sie war nicht nur eine Allomantin. Sie war eine Urgewalt wie der Donner oder der Wind. Wie sie den letzten Mann getötet hatte, wie sie ihm den Schädel mit ihrem Kopf zerschmettert hatte …
    Wie kann sie einen Mann wie mich lieben?, dachte er. Ich konnte mich nicht einmal auf dem Thron halten. Ich selbst habe die Gesetze geschrieben, mit deren Hilfe ich abgesetzt wurde.
    Seufzend ging er weiter. Ihm war, als müsste er Vin irgendwie davon überzeugen, dass er ihrer wert war. Aber dann sähe er noch unfähiger aus. Es gab keine Möglichkeit, gemachte Fehler zu berichtigen, vor allem weil er eigentlich der Meinung war, keinen Fehler begangen zu haben. Er hatte sein Bestes gegeben, doch das hatte sich als nicht ausreichend erwiesen.
    Bei einer Abzweigung blieb er stehen. Früher hätte ein wenig entspannende Lektüre ausgereicht, um ihn

Weitere Kostenlose Bücher