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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Beweggrund zu sein. Doch manchmal griffen sie an und töteten einen Kameraden wegen dessen Fleischration, obwohl es genug Nahrung gab. Ein anderer Grund schien Schmerz zu sein, und auch die Herausforderung der Autorität anderer. Das waren fleischliche, handgreifliche Gründe. Doch bisweilen schienen sie ohne jeden Grund aufeinander loszugehen.
    Und nach dem Kampf redeten sie in ruhigem Tonfall darüber, als ob ihre Handlungen vollkommen rational wären. Elant zitterte, als er Schreie hörte, und sagte sich, dass ihm vermutlich nichts zustoßen würde, bis er Jastes gegenüberstand. Die Kolosse griffen nur ihresgleichen an.
    Es sei denn, sie waren im Blutrausch. Diesen Gedanken schob er jedoch beiseite und konzentrierte sich ganz auf das, was Sazed über seinen Abstecher ins Lager der Kolosse berichtet hatte. Die Kreaturen besaßen breite, grob geschmiedete Eisenschwerter, die Sazed geschildert hatte. Je größer der Koloss war, desto größer war seine Waffe. Wenn er eine Größe erreicht hatte, die seiner Meinung nach ein mächtigeres Schwert notwendig machte, blieben ihm nur zwei Möglichkeiten. Entweder fand er eines, das weggeworfen worden war, oder er musste jemanden töten und ihm seine Waffe abnehmen. Eine Koloss-Population konnte kontrolliert werden, indem man die Anzahl der Schwerter, die einer Gruppe zur Verfügung standen, erhöhte oder erniedrigte.
    Kein Gelehrter wusste, wie sich die Kreaturen fortpflanzten.
    Wie Sazed erklärt hatte, besaßen diese Kolosse seltsame kleine Beutel, die sie sich an ihre Schwertgurte gebunden hatten. Worum handelt es sich dabei?, überlegte Elant. Sazed sagte, er habe gesehen, dass die größten Kolosse drei oder vier dieser Beutel besitzen. Aber derjenige, der meine Gruppe anführt, hat mindestens zwanzig. Selbst der kleinste Koloss in Elants Gruppe nannte drei dieser Beutel sein Eigen.
    Das ist es, dachte er. Könnte es sein, dass Jastes sie durch das kontrolliert, was sich in den Beuteln befindet?
    Es gab keine Möglichkeit, das herauszufinden, es sei denn, er bat einen der Kolosse um dessen Beutel – doch Elant bezweifelte, dass sie sich davon trennen würden.
    Auf dem Weg durch das Lager bemerkte er eine weitere Seltsamkeit: Einige der Kolosse trugen Kleidung. Bisher hatte er sie nur in Lendenschurzen gesehen, so wie es auch Sazed beobachtet hatte. Doch viele der Kolosse hier hatten sich Hosen, Hemden oder Röcke über die Körper gezogen. Sie trugen diese Kleidung ohne Ansicht der Größe, und die meisten Stücke saßen so eng, dass sie bereits aus den Nähten gegangen waren. Andere wiederum waren so locker, dass sie festgebunden werden mussten. Einige der größeren Kolosse hatten sich die Kleidung wie Tücher um Arme oder Kopf geschlungen.
    »Wir sind keine Kolosse«, sagte der Anführer plötzlich und drehte sich dabei zu Elant um.
    Elant runzelte die Stirn. »Erkläre mir das.«
    »Ihr glaubt, wir sind Kolosse«, sagte das Wesen durch Lippen, die so gespannt waren, dass sie sich nicht mehr richtig bewegen konnten. »Wir sind Menschen. Wir werden in eurer Stadt leben. Wir werden euch töten, und wir werden sie für uns haben.«
    Elant zitterte und begriff nun, woher die unpassenden Kleidungsstücke kamen: Aus dem Dorf, das die Kolosse angegriffen hatten und dessen Einwohner nach Luthadel geflohen waren. Das schien eine neue Entwicklung im Denken der Kolosse zu sein. Oder war es immer schon so gewesen und nur vom Obersten
Herrscher unterdrückt worden? Der Gelehrte in Elant war fasziniert. Der Rest von ihm war einfach nur entsetzt.
    Sein Koloss-Führer blieb vor einer kleinen Zeltgruppe stehen, der einzigen im ganzen Lager. Dann drehte sich der Koloss-Führer um, stieß einen Schrei aus und machte damit Elants Pferd nervös. Elant bemühte sich, nicht abgeworfen zu werden, als der Koloss auf einen seiner Gefährten zusprang und ihn mit seiner massiven Faust niederschlug.
    Elant gewann seinen Kampf. Der Koloss-Führer jedoch nicht.
    Elant schwang sich von seinem Pferd und klopfte ihm beruhigend auf den Hals, als der angegriffene Koloss gerade sein Schwert aus dem Brustkorb des früheren Anführers zog. Der Überlebende – der nun mehrere Risse in seiner Haut trug, die nicht von deren Überdehnung herrührten – bückte sich und sammelte die Beutel ein, die der Getötete auf dem Rücken getragen hatte. Elant beobachtete ihn mit stummer Faszination. Der Koloss stand auf und sagte mit verschwommener Stimme:
    »Er ist nie ein guter Führer gewesen.«
    Ich darf nicht

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