Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
habe ich mich bloß mit Leuten umgeben, die dem Überlebenden treu ergeben sind? Sie erwarten einfach, dass ihr Anführer verrückte Risiken eingeht.
    »Ich gehe mit dir«, sagte Hamm.
    »Nein«, wehrte Elant ab. »Das würde nichts ändern. Bleib hier und warte auf meine Rückkehr. Falls ich nicht zurückkommen sollte, sag Vin, was passiert ist.«
    »Klar, ich werd’s ihr sagen«, meinte Hamm trocken. »Und dann werde ich mir ihre Dolche aus der Brust pflücken. Sorg also bitte dafür, dass du zurückkommst, ja?«
    Elant nickte, doch er schenkte Hamm kaum mehr Aufmerksamkeit. Sein Blick war auf die Armee in der Ferne gerichtet. Auf eine Armee ohne Zelte, ohne Wagen, Versorgungskarren und Diener. Eine Armee, die alle Blätter und Gräser in einem weiten Umkreis abgefressen hatte. Die Kolosse.
    Schweiß hatte die Zügel in Elants Händen glitschig gemacht. Das hier war anders als damals, als er in Straffs Lager und in Cetts Festung gegangen war. Diesmal war er allein. Vin konnte ihm nicht helfen, wenn er in Schwierigkeiten geriet; sie kurierte immer noch ihre Verletzungen aus, und niemand außer Hamm wusste, was Elant hier tat.
    Was schulde ich den Leuten dieser Stadt?, dachte Elant. Sie haben mich abgesetzt. Warum will ich sie immer noch beschützen?
    »Ich kenne diesen Blick, El«, sagte Hamm. »Komm, wir gehen zurück.«
    Elant schloss die Augen und stieß einen leisen Seufzer aus. Dann riss er die Augen wieder auf und trieb sein Pferd zu einem Galopp an.
    Es war viele Jahre her, seit er die Kolosse zum letzten Mal gesehen hatte, und diese Erfahrung hatte er nur auf Befehl seines Vaters gemacht. Straff hatte den Kreaturen nicht getraut, und es hatte ihm nicht gefallen, dass sie Garnisonen im Nördlichen Dominium besaßen, nur wenige Tagesmärsche von seiner Heimatstadt Urteau entfernt. Diese Kolosse waren ein Überbleibsel und eine Warnung des Obersten Herrschers gewesen.

    Elant ritt forsch aus, als wolle er die Geschwindigkeit zur Festigung seines eigenen Willens benutzen. Außer jenem kurzen Besuch in der Koloss-Garnison von Urteau stammte alles, was er über diese Geschöpfe wusste, aus Büchern – aber Tindwyls Lektionen hatten sein absolutes und etwas naives Vertrauen in sein theoretisches Wissen geschwächt.
    Es muss ausreichen, dachte Elant, als er sich dem Lager näherte. Er biss die Zähne zusammen und zügelte sein Pferd, als er sich einer marschierenden Koloss-Schwadron näherte.
    Es war genauso, wie er es in Erinnerung hatte. Eine große Kreatur – mit ekelhaft rissiger Haut, die von Dehnungsfurchen durchzogen war – führte einige mittelgroße Bestien an, deren blutende Risse erst allmählich um die Lippen und an den Augenrändern sichtbar wurden. Ein paar kleinere Wesen, deren Haut locker saß und Falten an Augen und Armen bildete, begleiteten die Übrigen.
    Elant verlangsamte sein Pferd noch mehr und lenkte es hinüber zu dem größten Wesen. »Bring mich zu Jastes.«
    »Steig ab«, sagte der Koloss.
    Elant sah der Kreatur direkt in die Augen. Auf seinem Pferd war er beinahe genauso groß wie sie. »Bring mich zu Jastes.«
    Der Koloss betrachtete ihn mit kleinen, unergründlichen Augen, zwischen denen sich ein Riss über der Nase entlang- und ein zweiter bis zum Nasenflügel hinunterzogen. Die Haut über der Nase selbst war so gespannt, dass diese verdreht und platt gegen den Knochen gedrückt wurde.
    Das war der entscheidende Moment. Die Bücher berichteten, dass die Kreaturen entweder das taten, was man ihnen befahl, oder sie griffen an. Angespannt saß Elant im Sattel.
    »Komm!«, fuhr der Koloss ihn an, drehte sich um und ging zurück zum Lager. Die übrigen Kreaturen scharten sich um Elants Pferd, und das Tier tänzelte nervös. Elant hielt die Zügel fest und trieb es sanft voran. Es reagierte scheu.
    Eigentlich hätte er sich über seinen kleinen Sieg freuen sollen, doch die Spannung in ihm stieg weiter. Sie betraten das Lager
der Kolosse. Es war, als würde Elant verschluckt. Als würde um ihn herum eine Gerölllawine niedergehen. Kolosse schauten auf, als er an ihnen vorbeiritt, und beobachteten ihn mit ihren roten, ausdruckslosen Augen. Viele andere standen reglos um die Herdfeuer wie Männer, die von Geburt an schwachsinnig waren.
    Andere kämpften. Sie töteten sich gegenseitig, rangen miteinander auf dem Boden vor ihren trägen Gefährten. Kein Philosoph, Wissenschaftler oder Gelehrter hatte bisher erklären können, was einen Koloss wütend machte. Habgier schien ein möglicher

Weitere Kostenlose Bücher