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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Luthadel. Er drehte sich um, reckte den Hals und schaute hoch zur Stadtmauer. Hoffentlich hatten die Wächter dort oben seine Botschaft bekommen und hielten ihn nicht für einen Spion oder Späher aus einer der feindlichen Armeen. Er wollte nicht gern in Tindwyls Historienerzählungen als der Exkönig enden, der durch einen Pfeil seiner eigenen Leute gestorben war.
    Hamm führte eine kleine, nörgelnde Frau aus dem Tunnel. Wie Elant vermutete hatte, war es Hamm ohne weiteres gelungen, ein Schlupfloch aus der Stadt und eine Führerin hindurch zu finden.
    »Da, bitte«, sagte die alte Frau, die sich auf einen Stock stützte.
    »Vielen Dank, gute Frau«, sagte Elant. »Du hast deinem Dominium heute gut gedient.«
    Die Frau schnaubte und hob eine Braue – obwohl sie nach Elants Meinung beinahe blind sein musste. Er lächelte, zog eine Geldbörse hervor und überreichte sie ihr. Sie steckte ihre verkrümmten, aber erstaunlich flinken Finger hinein und zählte den Inhalt. »Drei mehr als vereinbart?«
    »Das ist die Bezahlung für einen Späher, den du hierlassen sollst«, erklärte Elant. »Er soll uns bei unserer Rückkehr helfen.«
    »Rückkehr?«, fragte die Frau. »Ihr flieht nicht?«
    »Nein«, sagte Elant. »Ich habe nur in einer der Armeen etwas zu erledigen.«
    Noch einmal hob die Frau eine Braue. »Na, das geht Großmütterchen nichts an«, murmelte sie und ging mit klapperndem Stock zurück in den Tunnel. »Für drei Klipser find ich einen Enkel, der hier gern ein paar Stunden herumsitzt. Der Oberste Herrscher weiß, dass ich genug davon habe.«
    Hamm sah ihr nach; in seinen Augen schimmerte so etwas wie Zärtlichkeit.
    »Wie lange weißt du schon von diesem Ort?«, fragte Elant und beobachtete, wie einige stämmige Männer den Eingang versperrten. Dieser Tunnel war halb in den Boden gegraben, halb aus dem Stein der Stadtmauer gemeißelt und stellte eine bemerkenswerte Leistung dar. Auch nachdem Elant von Felt über die Existenz dieser Durchgänge aufgeklärt worden war, schockierte es ihn immer noch, dass einer davon nur wenige Minuten von der Festung Wager entfernt lag.
    Hamm wandte sich ihm wieder zu, als das falsche Mauerstück zufiel. »Ach, ich kenne ihn seit vielen Jahren«, sagte er. »Omi Hilde hat mir schon Süßigkeiten geschenkt, als ich noch ein Kind war. Natürlich war das nur eine billige Möglichkeit für sie, ihr Schlupfloch etwas bekannter zu machen. Als ich erwachsen war, habe ich den Tunnel dazu benutzt, Madra und die Kinder in die Stadt hinein- und wieder herauszuschmuggeln, wenn sie zu Besuch kamen.«

    »Warte«, sagte Elant. »Du bist in Luthadel aufgewachsen?«
    »Natürlich.«
    »Auf der Straße, wie Vin?«
    Hamm schüttelte den Kopf. »Nicht ganz so wie Vin«, sagte er mit gedämpfter Stimme und betrachtete die Stadtmauer. »Ich glaube, niemand sonst ist so wie sie aufgewachsen. Meine Eltern waren Skaa, aber mein Großvater war ein Adliger. Ich hatte Kontakte zum Untergrund, doch während der meisten Zeit meiner Kindheit waren meine Eltern für mich da. Außerdem war ich ein Junge – und zwar ein ziemlich großer.« Er drehte sich Elant zu. »Ich glaube, das macht einen gewaltigen Unterschied.«
    Elant nickte.
    »Du wirst dieses Schlupfloch doch nicht verschließen, oder?«, fragte Hamm.
    Elant sah ihn entsetzt an. »Warum sollte ich?«
    Hamm zuckte die Schultern. »Weil es nicht unbedingt zu den ehrenwerten Unternehmen zählt, die du ansonsten so schätzt. Vermutlich fliehen jede Nacht Menschen durch dieses Loch. Omi Hilde ist bekannt dafür, dass sie das Geld nimmt und keine Fragen stellt – auch wenn sie einen immer angrummelt.«
    Hamm hatte nicht ganz Unrecht. Das ist wohl der Grund, dass er mir nichts von diesem Ort verraten hat, bis ich ihn ausdrücklich danach gefragt habe. Seine Freunde wandelten auf des Messers Schneide; sie besaßen noch immer ihre alten Verbindungen zum Untergrund, arbeiteten aber hart daran, die Regierung wieder einzusetzen, der sie so vieles geopfert hatten.
    »Ich bin kein König mehr«, sagte Elant und führte sein Pferd weg von der Stadt. »Was deine Omi Hilde tut, geht mich nichts an.«
    Hamm trat neben ihn und wirkte erleichtert. Elant bemerkte jedoch, wie diese Erleichterung verschwand, als ihm bewusstwurde, was sie gerade taten. »Das gefällt mir nicht, El.«
    Sie blieben stehen, und Elant sah auf. »Mir auch nicht.«
    Hamm holte tief Luft und nickte.
    Meine alten Adelsfreunde hätten versucht, es mir auszureden,
dachte Elant belustigt. Warum

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