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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ob du nicht mehr an unsere Philosophie glaubst, und es ist mir vollkommen egal, ob du bei deinen politischen Spielchen mit Straff und Cett umkommst oder nicht. Aber es ist mir keineswegs egal, wenn du mein Volk bedrohst. Ich will, dass du deine Armee aus meinem Gebiet entfernst. Greif Straff oder Cett doch in deren Heimatland an. Beide sind im Augenblick ungeschützt, und ich kann dir versprechen, dass deine Feinde das Atium nicht bekommen werden.
    Und als dein Freund gebe ich dir einen guten Rat. Denk für eine Weile über die Wunde in deinem Arm nach, Jastes. Ich war dein bester Freund, und jetzt hätte ich dich beinahe umgebracht. Verdammt, du sitzt inmitten einer ganzen Armee verrückter Kolosse! Was könnten sie wohl alles mit dir anstellen?«
    Die Soldaten umzingelten ihn. Elant erhob sich, zog das Messer aus Jastes’ Arm, wirbelte ihn herum und drückte ihm die Klinge gegen die Kehle.
    Die Soldaten erstarrten.
    »Ich gehe jetzt«, sagte Elant, während er den verwirrten Jastes vor sich her in Richtung des Zelteingangs schob. Mit gewisser
Sorge bemerkte er, dass es kaum ein Dutzend menschliche Wächter gab. Sazed hatte mehr gezählt. Wo waren die anderen abgeblieben?
    Von Elants Pferd war nichts zu sehen. Also behielt er die Soldaten wachsam im Auge und zerrte Jastes auf die unsichtbare Linie zwischen dem Lager der Menschen und dem der Kolosse zu. Als Elant dessen Ausläufer erreicht hatte, stieß er Jastes zurück zu seinen Männern. Sie fingen ihn auf, und einer holte rasch einen Verband für den Arm hervor. Andere taten so, als wollten sie Elant nachjagen, doch zögerlich blieben sie wieder stehen.
    Elant hatte die Grenze zum Koloss-Lager überschritten. Still stand er da und beobachtete die erbärmliche Gruppe junger Soldaten, in deren Mitte sich Jastes befand. Als sie sich um ihn kümmerten, sah Elant den Blick in Jastes’ Augen. Hass. Er würde sich nicht zurückziehen. Der Mann, den Elant gekannt hatte, war tot und von dieser Frucht einer neuen Welt ersetzt worden, die Idealisten und Philosophen nicht wohlgesonnen war.
    Elant wandte sich von ihm ab und schritt zwischen den Kolossen herum. Rasch näherte sich eine Gruppe von ihnen. Waren es dieselben wie zuvor? Er konnte es nicht mit Gewissheit sagen.
    »Bringt mich von hier fort«, befahl Elant und sah dabei dem größten Koloss der Gruppe in die Augen. Entweder wirkte Elant nun gebieterischer, oder der Koloss ließ sich leichter einschüchtern, zumindest gab es keinen Streit über seine Forderung. Das Geschöpf nickte einfach nur und watschelte aus dem Lager; die anderen umzingelten Elant.
    Dieser Ausflug war reine Zeitverschwendung, dachte er enttäuscht. Ich habe mir lediglich Jastes zum Feind gemacht. Ich habe mein Leben für nichts aufs Spiel gesetzt.
    Elant hielt noch immer das Messer in der Hand.
    Das, was ich jetzt tun werde, ist dämlich, dachte er, doch aus irgendeinem Grund hielt ihn diese Einschätzung nicht davon ab, den kleinsten Koloss in der Gruppe auszuwählen, tief Luft zu holen und ihn anzugreifen.

    Die übrigen Wesen blieben stehen und sahen zu. Das Geschöpf, das sich Elant ausgesucht hatte, wirbelte herum – aber in die falsche Richtung. Es wollte sich an denjenigen seiner Gefährten wenden, der ihm an Größe ungefähr gleichkam, und dabei drehte es Elant den Rücken zu. Er rammte ihm das Messer in den Rücken.
    Obwohl der Koloss nur fünf Fuß groß und von eher kleiner Statur war, war er doch unglaublich stark. Er schleuderte Elant von sich und schrie vor Schmerz auf. Jedoch gelang es Elant, seinen Dolch festzuhalten.
    Er darf sein Schwert nicht zücken, dachte Elant, sprang wieder auf die Beine und bohrte sein Messer in den Oberschenkel der Kreatur. Der Koloss drehte sich abermals um und schlug mit der einen Hand nach Elant aus, während er mit der anderen nach seinem Schwert tastete. Der Stoß traf Elant gegen die Brust, und er fiel rückwärts auf den rußigen Boden.
    Er stöhnte auf und rang nach Luft. Der Koloss zog sein Schwert, hatte aber Schwierigkeiten, auf den Beinen zu bleiben. Beide Stichwunden bluteten stark; die austretende rote Flüssigkeit schien heller und glänzender als menschliches Blut zu sein, doch vielleicht lag das auch nur am starken Kontrast zu der dunkelblauen Haut.
    Dem Koloss gelang es, auf den Beinen zu bleiben, und Elant erkannte seinen Fehler. Er hatte es zugelassen, dass die Wut auf Jastes und die Enttäuschung über seine eigene Unfähigkeit, die Armeen zu vertreiben, ihn übermannt hatten.

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