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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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man keine Angst vor Pferden hat.«
    »Ich habe keine Angst vor ihnen«, sagte Vin. »Sie mögen mich bloß nicht. Sie wissen, dass ich schneller als sie sein kann, und das gefällt ihnen nun mal nicht.«
    »Ach, ist es das?«, fragte Elant lächelnd und zog sie zu sich heran, damit sie auf ihm saß.
    Sie nickte, beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn. Schon nach wenigen Augenblicken stand sie wieder auf. Sie schob seine Hand fort, als er versuchte, sie wieder zu umarmen.
    »Und das nach all der Anstrengung, die ich gemacht habe, um mich anzuziehen?«, fragte sie. »Außerdem bin ich hungrig.«

    Er seufzte und legte sich zurück, während sie aus dem Zelt in das rote Morgenlicht eilte. Eine Weile lag er still da und wunderte sich über sein Glück. Er wusste noch immer nicht, wieso ihre Beziehung funktionierte und Vin ihn so glücklich machte, aber er war mehr als geneigt, diese Erfahrung einfach hinzunehmen.
    Schließlich warf er einen Blick hinüber zu seiner Kleidung. Er hatte nur eine seiner hübschen Uniformen – sowie die Reituniform – mitgenommen, und er wollte beides nicht zu oft tragen. Er hatte keine Diener mehr, die den Ruß aus seiner Kleidung wuschen. Trotz der doppelten Zeltklappe war während der Nacht ein wenig Asche hereingeweht. Inzwischen hatten sie die Stadt hinter sich gelassen, und es gab keine Arbeiter mehr, welche die Asche wegfegten; sie befand sich überall.
    Also legte er weitaus einfachere Kleidung an: eine Reithose, die ein wenig Vins Hosen ähnelte, und ein geknöpftes graues Hemd sowie eine dunkle Jacke. Er war nie zuvor gezwungen gewesen, weite Strecken zu reiten – für gewöhnlich bevorzugte er Kutschen –, und Vin und er waren ziemlich langsam vorangekommen. Doch sie hatten es nicht eilig. Straffs Späher waren ihnen nicht lange gefolgt, und an ihrem Ziel erwartete sie niemand. Also hatten sie Zeit, gemütlich zu reiten, Pausen zu machen und gelegentlich auch zu Fuß zu gehen, damit sie nicht allzu wund im Sattel wurden.
    Draußen fand er Vin, wie sie das Morgenfeuer schürte, und Spuki kümmerte sich um die Pferde. Der junge Mann hatte schon weite Reisen hinter sich und wusste, was die Tiere brauchten. Elant machte es verlegen, dass er solche Dinge nie gelernt hatte.
    Er gesellte sich zu Vin bei der Feuerstelle. Sie saßen eine Weile beieinander, während Vin in den Kohlen herumstocherte. Sie wirkte nachdenklich.
    »Was ist los?«, fragte Elant.
    Sie schaute nach Süden. »Ich …« Dann schüttelte sie den Kopf. »Es ist nichts. Wir brauchen mehr Holz.« Sie warf einen
raschen Blick zur Seite, wo eine Axt neben dem Zelt lag. Die Waffe flog hoch in die Luft und schoss mit der Klinge voran auf Vin zu. Sie sprang zur Seite und packte den Griff, als die Axt zwischen ihr und Elant entlangschwirrte. Dann ging Vin hinüber zu einem umgestürzten Baum. Sie schwang die Axt zweimal und hatte ihn bereits gespalten.
    »Sie hat so eine Art, dass wir uns ganz schön überflüssig fühlen, nicht wahr?«, meinte Spuki, als er neben Elant trat.
    »Ja, manchmal«, gab Elant mit einem Lächeln zurück.
    Spuki schüttelte den Kopf. »Wie gut ich auch sehen oder hören kann, sie kann es besser – und sie kann gegen alles kämpfen, was sie entdeckt. Jedes Mal, wenn ich nach Luthadel zurückkomme, fühle ich mich so … nutzlos.«
    »Stell dir nur einmal vor, du wärest ein gewöhnlicher Mensch«, sagte Elant. »Wenigstens bist du ein Allomant.«
    »Vielleicht«, meinte Spuki. Von der Seite drang das Geräusch des Holzhackens herbei. »Aber dich achten die Leute, El. Mich tun sie einfach nur ab.«
    »Ich nicht, Spuki.«
    »Ach nein?«, fragte der junge Mann. »Wann habe ich denn das letzte Mal etwas Wichtiges für die Mannschaft getan?«
    »Vor drei Tagen«, antwortete Elant. »Als du dich einverstanden erklärt hast, Vin und mich zu begleiten. Du bist nicht nur hier, damit du dich um die Pferde kümmerst, Spuki – du bist hier wegen deiner Fähigkeiten als Späher und Zinnauge. Werden wir noch verfolgt?«
    Spuki zögerte und zuckte die Schultern. »Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, Straffs Späher sind umgekehrt, aber ich sehe immer wieder jemand anderen dort hinten. Ich kann ihn allerdings nie deutlich erkennen.«
    »Das ist das Nebelgespenst«, sagte Vin, als sie mit einer Ladung Brennholz an ihnen vorbeiging und es neben der Feuerstelle zu Boden warf. »Es verfolgt uns.«
    Spuki und Elant sahen sich an. Dann nickte Elant; er wollte nicht auf Spukis beunruhigten Blick reagieren.

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