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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Doch sie war in der falschen Richtung unterwegs gewesen. Wenn sie nicht zufällig auf Hobarts hilfreiche kleine Bande gestoßen wäre, hätte sie die Nacht im Freien verbringen müssen.
    Und das wäre ziemlich unangenehm gewesen.
    »Kommt, Meister Hobart«, sagte sie und trieb ihr Pferd an. »Wir sollten uns mit meinem Vater treffen.«
    Die Gruppe folgte ihr glücklich; einer von ihnen führte Allriannes Packpferd. Einfache Männer wie die aus Hobarts Gruppe hatten eine gewisse Anziehung. Sie wollten nur drei Dinge:
Geld, Essen und Sex. Und mit dem Ersteren konnten sie sich für gewöhnlich die beiden anderen kaufen. Als sie dieser Truppe begegnet war, hatte sie ihr Glück gepriesen – auch wenn die Männer ihr in einem Hinterhalt aufgelauert hatten und sie ausrauben und vergewaltigen wollten. An Männern wie diesen war auch der Umstand angenehm, dass sie in der Allomantie recht unerfahren waren.
    Allrianne hielt die Gefühle der Banditen im Zaum, während sie auf das Lager zuritten. Sie wollte nicht, dass die Räuber zu enttäuschenden Schlussfolgerungen kamen – wie zum Beispiel jener, dass Lösegelder für gewöhnlich höher waren als Belohnungen. Allrianne konnte sie natürlich nicht vollständig unter Kontrolle behalten – sie konnte sie nur beeinflussen. Doch bei so einfachen Männern war es ziemlich leicht, die Gedanken in ihren Köpfen zu erkennen. Es war lustig, wie rasch ein kleines Versprechen von Reichtum aus Bestien Beinahe-Edelmänner machte.
    Natürlich war auch der Umgang mit Männern wie Hobart keine große Herausforderung. Nein, keine größere Herausforderung als Weherchen. Das war wirklich ein prächtiger Spaß gewesen. Und auch sehr lohnend. Sie bezweifelte, dass sie je wieder einem Mann begegnen würde, der sich seiner eigenen Gefühle und der der anderen so bewusst war wie Weherchen. Einen Mann wie ihn, der in der Allomantie so erfahren und überdies so überzeugt davon gewesen war, dass sein Alter ihn zu einem unpassenden Gefährten für sie machte, dazu zu bringen, dass er sie liebte, war eine reife Leistung gewesen.
    Ach, Weherchen, dachte sie, als sie aus dem Wald herauskamen und vor der Armee den Hügel hinunterritten. Verstehen deine Freunde eigentlich, was für ein edler Mann du bist? Das war genau das, was Weherchen wollte. Leute, die einen unterschätzten, waren viel leichter zu beeinflussen. Allrianne verstand das nur allzu gut, denn nichts und niemand wurde leichter abgetan als ein junges, dummes Mädchen.
    »Halt!«, rief ein Soldat, der mit einer Ehrengarde auf sie zuritt.
Sie hatten ihre Schwerter gezogen. »Ihr Gesindel, tretet von der Herrin zurück!«
    O nein, ehrlich, dachte Allrianne und rollte mit den Augen. Sie besänftigte die Gruppe der Soldaten und verstärkte ihren Sinn für Ruhe und Gelassenheit. Sie wollte keine Zwischenfälle.
    »Bitte, Hauptmann«, sagte sie, als auch Hobart und seine Männer ihre Waffen zogen und sich unsicher um sie drängten. »Diese Männer haben mich vor der grausamen Wildnis gerettet und sicher nach Hause gebracht, auf ihre eigenen Kosten und unter großer persönlicher Gefahr.«
    Hobart nickte ernst, doch die Gewichtigkeit seines Verhaltens wurde ein wenig dadurch abgeschwächt, dass er sich die Nase am Ärmel abwischte. Der Hauptmann betrachtete die rußfleckige, buntscheckige Gruppe der Banditen und runzelte die Stirn.
    »Sorge dafür, dass diese Männer eine gute Mahlzeit bekommen, Hauptmann«, sagte sie unbekümmert und trieb ihr Pferd voran. »Und gib ihnen einen Schlafplatz für die Nacht. Hobart, ich sende dir eure Belohnung, sobald ich meinen Vater getroffen habe.«
    Die Banditen ritten gemeinsam mit den Soldaten hinter ihr her. Allrianne besänftigte sie alle und verstärkte ihr Gefühl des Vertrauens. Es war hart für die Soldaten, vor allem als sich der Wind änderte und den Gestank der Banditen zu ihnen herüberwehte. Doch sie erreichten das Lager ohne Zwischenfall.
    Die Gruppen teilten sich auf. Allrianne gab ihr Pferd einem Stallburschen und rief nach einem Diener, der ihrem Vater mitteilen sollte, dass sie zurückgekehrt war. Sie staubte ihre Reiterkleidung ab, schlenderte durch das Lager, lächelte freundlich und freute sich auf ein Bad und all die anderen Bequemlichkeiten, welche die Armee ihr zu bieten vermochte. Doch erst musste sie sich um andere Dinge kümmern.
    Ihr Vater verbrachte die Abende gern in seinem offenen Kartenzelt, und genau dort saß er nun und redete mit einem Boten. Er schaute hinüber, als Allrianne

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