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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Sazed.
    »Ja …«, meinte Bedes. »Das klingt gut.«
    Sazed ging die Treppe hinunter, die glitschig und nass vom Aschenmatsch war, und näherte sich der Gruppe. Sie war sogar größer, als er angenommen hatte, denn sie erstreckte sich bis in die nächste Straße hinein. Die etwa hundert Leute drängten sich zusammen und beobachteten die Tore durch den fallenden
Schnee. Sie schien zu frieren, und Sazed fühlte sich wegen seiner Messingwärme ein wenig schuldig.
    Einige senkten den Kopf, als er auf sie zukam.
    »Warum seid ihr hier?«, fragte Sazed. »Ihr müsst euch einen Unterschlupf suchen. Wenn eure Häuser in der Nähe dieses Hofes liegen, dann versteckt euch irgendwo weiter hinten in der Straße. Die Kolosse werden vermutlich sofort mit den Plünderungen beginnen, wenn sie mit der Armee fertig sind, also sind die Randbezirke der Stadt am stärksten gefährdet.«
    Niemand regte sich.
    »Bitte!«, sagte Sazed. »Ihr müsst gehen. Wenn ihr hierbleibt, werdet ihr sterben!«
    »Wir sind nicht hier, um zu sterben, Heiliger Erster Zeuge«, sagte ein älterer Mann ganz vorn in der Gruppe. »Wir sind hier, um dem Untergang der Kolosse zuzusehen.«
    »Dem Untergang?«, fragte Sazed.
    »Die Erbherrin wird uns beschützen«, sagte eine Frau.
    »Die Erbherrin hat die Stadt verlassen!«, rief Sazed.
    »Dann werden wir dir zusehen, Heiliger Erster Zeuge«, sagte der Mann, der sich mit einer Hand auf der Schulter eines Jungen abstützte.
    »Heiliger Erster Zeuge?«, fragte Sazed. »Warum nennst du mich so?«
    »Du bist derjenige, der die Nachricht vom Tode des Obersten Herrschers gebracht hat«, erklärte der Mann. »Du hast der Erbherrin den Speer gegeben, mit dem sie unseren Herrscher getötet hat. Du warst Zeuge ihrer Taten.«
    Sazed schüttelte den Kopf. »Das mag zwar stimmen, aber ich bin es nicht wert, dass man mich verehrt. Ich bin kein heiliger Mann. Ich bin nur ein …«
    »Ein Zeuge«, sagte der alte Mann. »Wenn die Erbherrin an diesem Kampf teilnehmen wird, dann wird sie in deiner Nähe erscheinen.«
    »Es … tut mir leid …«, sagte Sazed und errötete. Ich habe sie weggeschickt. Ich habe eure Göttin in Sicherheit gebracht.

    Die Leute beobachteten ihn; ihre Blicke waren ehrerbietig. Es war falsch; sie sollten ihn nicht verehren. Er war doch nur ein Beobachter.
    Nein, das war er nicht. Er hatte sich zum Teil des Ganzen gemacht. Tindwyl hatte ihn indirekt gewarnt. Sazed hatte an den Ereignissen teilgenommen, und nun war er selbst zu einem Gegenstand der Verehrung geworden.
    »Ihr solltet mich nicht so ansehen«, sagte er.
    »Die Erbherrin sagt dasselbe«, meinte der alte Mann und lächelte. Sein Atem trieb in kleinen Wölkchen durch die kalte Luft.
    »Das ist etwas anderes«, wandte Sazed ein. »Sie ist …«, er verstummte und drehte sich um, als er hinter sich Schreie hörte. Die Bogenschützen auf der Mauer winkten alarmiert, und der junge Hauptmann Bedes rannte zu ihnen hinüber. Was ist …
    Eine bestialische blaue Kreatur hatte sich an der Mauer hochgezogen; ihre Haut war mit scharlachlachrotem Blut gestreift, das von ihr heruntertropfte. Sie schob einen überraschten Bogenschützen beiseite, packte dann den Hauptmann Bedes am Hals und warf ihn nach hinten. Der Junge verschwand und stürzte auf die Kolosse unter ihm zu. Sogar aus der großen Entfernung hörte Sazed seine Schreie. Ein zweiter Koloss erkletterte die Wand, dann ein dritter. Entsetzt stolperten die Bogenschützen davon, ließen ihre Waffen fallen und stießen sich in ihrer Hast gegenseitig von der Treppe.
    Die Kolosse springen hoch, erkannte Sazed. Offenbar haben sie genügend Leichen aufgestapelt. Dennoch, um so hoch springen zu können …
    Mehr und mehr Kreaturen landeten auf der Mauer. Es waren die größten dieser Ungeheuer; sie maßen über zehn Fuß und schoben die Bogenschützen einfach beiseite. Die Männer stürzten in den Hof, und das Hämmern gegen das Tor wurde immer heftiger.
    »Geht! «, rief Sazed und winkte den Menschen hinter ihm zu. Einige wichen zurück. Viele blieben an Ort und Stelle.

    Verzweifelt wandte sich Sazed wieder dem Tor zu. Das Holz barst; Splitter flogen durch die Luft voller Asche und Schnee. Die Soldaten zogen sich ein wenig zurück und wirkten ängstlich. Schließlich zerbrach der starke Riegel mit einem lauten Knall, und der rechte Torflügel flog auf. Eine heulende, blutende, wilde Masse von Kolossen drängte sich auf den nassen Steinen.
    Viele Soldaten warfen ihre Waffen weg und flohen. Einige harrten

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