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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Vin. »Weißblech.«
    »Der Graf hat schönes Essgeschirr in seinem Haus«, sagte der Mann langsam. »Aber das meiste davon haben wir gegen Kleidung und landwirtschaftliche Geräte eingetauscht. Ich glaube, es sind noch ein paar Trinkpokale da. Meister Cled – unser Ältester – hat sie in der anderen Hütte …«
    »Das könnte gehen«, sagte Vin. Auch wenn das Metall sicher nicht mit dem allomantischen Mischungsverhältnis im Hinterkopf gemischt wurde. Vermutlich besaß es zu viel Silber und zu wenig Zinn, was dazu führte, dass das Weißblech nicht so wirksam war wie üblich.
    Die beiden zogen wieder die Stirn kraus und sahen dann die anderen in der Hütte an.
    Vin spürte, wie die Verzweiflung zurück in ihre Brust kroch. Was hatte sie sich denn hierbei gedacht? Selbst wenn das Weißblech die richtige Mischung besitzen sollte, würde es lange dauern, bis sie genug davon abgeschabt hatte. Weißblech verbrannte relativ schnell. Sie würde eine Menge davon benötigen. Für die Vorbereitung würde sie vermutlich genauso viel Zeit benötigen wie für den Rest des Weges nach Luthadel, wenn sie in normalem Schritttempo ging.
    Sie drehte sich um und schaute nach Süden in das Schneetreiben unter dem dunklen Himmel. Selbst mit Hilfe des Weißblechs würde sie noch stundenlang laufen müssen. Was sie wirklich brauchte, war eine allomantische Straße – ein Pfad, der von einer langen Reihe von Metallbarren im Boden gebildet wurde, gegen die ein Allomant drücken und sich immer wieder von ihnen abstoßen konnte. Auf einer solchen allomantischen Straße war sie einmal in weniger als zehn Minuten von Luthadel nach Fellise gereist; eine Kutsche brauchte für dieselbe Strecke mindestens eine Stunde.
    Doch es gab keine allomantische Straße von diesem Dorf nach Luthadel; es gab nicht einmal eine entlang der Kanalrouten. Sie waren zu schwer einzurichten und dienten zu wenigen.
    Vin drehte sich um, und das Skaa-Paar zuckte zusammen.
Vielleicht hatte es die Dolche in ihrem Gürtel bemerkt, oder es war ihr Blick, aber jetzt sahen sie nicht mehr annähernd so freundlich aus wie vorhin.
    »Ist das da ein Stall?«, fragte Vin und deutete mit dem Kopf auf eines der dunklen Gebäude.
    »Ja«, sagte der Mann zögernd. »Aber wir haben keine Pferde. Nur noch ein paar Ziegen und Kühe. Du willst sicherlich nicht …«
    »Hufeisen«, sagte Vin.
    Der Mann runzelte die Stirn.
    »Ich brauche Hufeisen«, erklärte Vin. »Und zwar eine Menge.«
    »Folge mir«, sagte der Mann, der nun auf ihr allomantisches Besänftigen reagierte. Er führte sie hinaus in den kalten Nachmittag. Die anderen folgten ihnen, und Vin bemerkte, dass einige Männer wie zufällig Keulen in den Händen hielten. Vielleicht war es nicht nur Elants Schutz zuzuschreiben, dass diese Leute bisher unbelästigt geblieben waren.
    Der untersetzte Mann warf sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen die Stalltür und drückte sie auf. Er deutete auf ein Fass im Inneren. »Sie werden sowieso allmählich rostig«, sagte er.
    Vin ging hinüber zu dem Fass, nahm ein Hufeisen heraus und wog es in der Hand. Dann warf sie es vor sich in die Luft und drückte mit einem heftigen Aufflackern ihres Stahls dagegen. Es schoss davon, beschrieb einen hohen Bogen in der Luft und fiel schließlich in einen etwa hundert Schritte entfernten Teich.
    Perfekt, dachte sie.
    Die Skaa-Männer starrten sie an. Vin griff in ihre Tasche und holte eine ihrer Metallphiolen hervor. Sie kippte den Inhalt hinunter und füllte ihr Weißblech auf. Es war nicht viel, aber sie besaß eine Menge Stahl und Eisen. Beides verbrannte nur langsam. Also konnte sie noch viele Stunden lang an Metallen ziehen und gegen sie drücken.
    »Macht euer Dorf bereit«, sagte sie, während sie Weißblech verbrannte und dann zehn Hufeisen aussuchte. »Luthadel wird
belagert – es könnte schon gefallen sein. Wenn ihr davon erfahrt, solltet ihr eure Leute nehmen und nach Terris ziehen. Folgt dem Reichskanal unmittelbar nach Norden.«
    »Wer bist du?«, fragte der Mann.
    »Niemand Bedeutendes.«
    Er zögerte. »Du bist sie, nicht wahr?«
    Sie brauchte nicht zu fragen, wen er damit meinte. Sie warf einfach nur ein Hufeisen hinter sich auf den Boden.
    »Ja«, sagte sie leise und drückte sich von dem Eisen ab.
    Sofort schoss sie in die Luft. Als sie wieder fiel, warf sie ein weiteres Hufeisen. Allerdings drückte sie erst dann gegen es, als sie schon beinahe wieder den Boden erreicht hatte; sie musste eher vorwärts als nach oben

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