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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Bemühungen und besänftigte eine neue Soldatengruppe. Er war einer der mächtigsten Allomanten im Letzten Reich – besonders wenn es um Gefühlsallomantie ging. Er konnte Hunderte Menschen besänftigen, wenn sie eng genug beisammenstanden und er sich auf einfache Gefühle beschränkte. Sogar Kelsier war es nicht möglich gewesen, mit so vielen gleichzeitig umzugehen.
    Wenn die Tore brechen, werden diese Männer auseinanderlaufen.
    Die Torflügel erzitterten. Soldaten drängten sich auf der Mauer, warfen Steine hinunter, schossen Pfeile ab und kämpften mit einem ungeheuren Mangel an Disziplin. Manchmal schob sich ein Offizier an ihnen vorbei, brüllte Befehle und versuchte ihre Bemühungen zu koordinieren, aber Weher war so weit entfernt, dass er nicht hören konnte, was dort oben gesprochen wurde. Er sah nur das Chaos der umherhastenden, schreienden und schießenden Männer.
    Und natürlich sah er das Antwortfeuer. Felsen flogen von unten hoch, einige schlugen gegen die Befestigungsanlagen. Weher
versuchte, nicht an das zu denken, was sich auf der anderen Seite der Mauer befand – Tausende tobender Koloss-Ungeheuer. Gelegentlich ging ein Soldat zu Boden. An verschiedenen Abschnitten der Mauer tropfte Blut in den Hof hinab.
    »Angst, Furcht, Schrecken …«, flüsterte Weher.
    Allrianne war entkommen. Vin, Elant und Spuki befanden sich in Sicherheit. Danke dafür, dass du sie weggeschickt hast, Sazed, dachte er.
    Hufgetrappel ertönte hinter ihm. Weher fuhr mit seinen Besänftigungen fort, drehte sich aber um und sah, wie Keuler auf ihn zukam. Der General ritt leicht vornübergebeugt und beobachtete die Soldaten mit einem offenen Auge; das andere war zu einem Blinzeln zugekniffen. »Es geht ihnen gut«, sagte er.
    »Mein Lieber, sie sind völlig verängstigt«, sagte Weher. »Selbst diejenigen, die unter meinen Besänftigungen stehen, betrachten das Tor, als würde dahinter eine furchtbare Leere darauf warten, sie in sich einzusaugen.«
    Keuler sah Weher an. »Du fühlst dich heute sehr poetisch, was?«
    »Drohendes Unheil hat diese Auswirkungen auf mich«, meinte Weher, als die Torflügel abermals erbebten. »Wie dem auch sei, ich bezweifle, dass es den Männern ›gut‹ geht.«
    Keuler schnaubte verächtlich. »Vor einem Kampf sind sie immer nervös. Aber das hier sind gute Jungs. Sie werden standhalten. «
    Die Torflügel erzitterten noch stärker, und Splitter brachen an den Rändern ab. Die Scharniere geben nach, dachte Weher.
    »Ich vermute, die Kolosse kannst du nicht besänftigen, oder?«, fragte Keuler. »Sodass sie etwas weniger wütend werden?«
    Weher schüttelte den Kopf. »Es bewirkt nichts, wenn ich diese Bestien zu besänftigen versuche. Ich habe es schon versucht.«
    Sie schwiegen wieder und lauschten dem Hämmern gegen das Tor. Schließlich schaute Weher hinüber zu Keuler, der gelassen auf seinem Pferd saß. »Du hast doch schon einige Schlachten geschlagen«, sagte Weher. »Wie viele waren es bisher?«

    »Ich bin zwanzig Jahre lang ins Feld gezogen, als ich noch jünger war«, sagte Keuler. »Ich habe Rebellionen in den fernen Dominien niedergeschlagen und gegen die Nomaden draußen im Ödland gekämpft. Der Oberste Herrscher war ziemlich gut darin, solche Konflikte unter der Decke zu halten.«
    »Und … wie hast du es gemacht?«, fragte Weher. »Hast du oft gewonnen?«
    »Immer«, sagte Keuler.
    Weher lächelte schwach. »Natürlich hatten wir damals die Kolosse auf unserer Seite«, meinte Keuler. »Diese Biester sind verdammt schwer umzubringen. «
    Großartig, dachte Weher.

    Vin rannte.
    Sie war schon einmal auf Weißblechentzug gewesen – vor zwei Jahren mit Kelsier. Während man Weißblech stetig verbrannte, konnte man mit unglaublicher Geschwindigkeit rennen, ohne je müde zu werden – wie ein Kurzstreckenläufer.
    Doch dabei geschah etwas mit dem Körper. Das Weißblech hielt ihn in Bewegung, aber es unterdrückte auch die natürliche Müdigkeit. Dies vernebelte den Verstand und rief einen tranceartigen Zustand der Erschöpfung hervor. Vins Seele wollte sich unbedingt ausruhen, aber ihr Körper wollte einfach rennen, immer nur weiterrennen, den Kanal entlang in Richtung Süden. Nach Luthadel.
    Diesmal war Vin auf den Weißblechentzug vorbereitet, und so konnte sie weitaus besser damit umgehen. Sie bekämpfte die Trance und richtete ihr Denken nur auf das Ziel, nicht aber auf die ewig sich wiederholenden Bewegungen ihres Körpers. Doch diese Konzentration führte zu beunruhigenden

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