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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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besänftigen, wie Sazed vermutete. Er schüttelte den Kopf, als er ihnen bei ihren Bemühungen zusah. Sie lernten nicht mit Leidenschaft. Sie kamen her, weil man es ihnen befohlen hatte und weil es der »Meister Terriser« wollte, aber nicht, weil sie ein Verlangen nach Bildung spürten.
    In den Tagen vor dem Zusammenbruch hatte sich Sazed oft ausgemalt, wie die Welt ohne den Obersten Herrscher aussehen würde. Er hatte sich vorgestellt, wie die Bewahrer aus ihren Verstecken kamen und das vergessene Wissen und die Wahrheiten zu einer erregten, dankbaren Bevölkerung brachten. Er hatte sich vorgestellt, abends vor einem warmen Herd zu unterrichten und seine Geschichten eifrigen Zuhörern mitzuteilen. Nie war ihm dabei ein Dorf in den Sinn gekommen, das seiner männlichen Einwohner im arbeitsfähigen Alter beraubt war und in dem die Menschen so erschöpft waren, dass sie den Geschichten aus der Vergangenheit mit Gleichgültigkeit begegneten. Er hätte sich niemals ein Volk vorstellen können, das über seine Gegenwart eher verärgert als erfreut war.
    Du musst Geduld mit ihnen haben, sagte Sazed streng zu sich selbst. Nun erschienen ihm seine Träume als völlig übertrieben. Die Bewahrer, die vor ihm gekommen waren, die Hunderte, die gestorben waren, ohne ihr Wissen je weitergeben zu können, hatten niemals Lob oder Anerkennung erwartet. Sie hatten ihre große Aufgabe in ernster Anonymität erledigt.
    Sazed stand auf und begutachtete die Bemühungen seiner Schüler. Sie wurden allmählich besser – endlich kannten sie alle Buchstaben. Das war zwar noch nicht viel, aber es war wenigstens ein Anfang. Er nickte der Gruppe zu und entließ sie, damit sie beim Zubereiten des Abendessens helfen konnten.

    Sie verneigten sich vor ihm und stoben davon. Sazed folgte ihnen hinaus und bemerkte, wie dunkel der Himmel bereits war. Vermutlich hatte er seine Schüler zu lange hierbehalten. Er schüttelte den Kopf und schlenderte zwischen den hügelartigen Hütten umher. Nun trug er wieder seine Meisterrobe mit ihren farbenprächtigen, V-förmigen Mustern, und er hatte mehrere seiner Ohrringe angelegt. Er hielt sich an die alten Gebräuche, weil sie ihm vertraut waren, auch wenn sie ein Symbol für seine Unterdrückung darstellten. Wie würden sich die zukünftigen Terris-Generationen kleiden? Würde der Lebensstil, den ihnen der Oberste Herrscher aufgezwungen hatte, zu einem wesentlichen Bestandteil ihrer Kultur werden?
    Am Rand des Dorfes blieb er stehen und schaute das Tal hinunter, das sich nach Süden hin erstreckte. Der Boden war schwarz und nur gelegentlich von braunen Ranken und Büschen durchbrochen. Natürlich lagerte kein Nebel hier; er zog erst zur Nacht auf. Die Geschichten mussten auf Irrtümern beruhen. Das, was er gesehen hatte, war sicherlich Einbildung gewesen.
    Aber was machte es schon aus, wenn es nicht so war? Es war nicht seine Aufgabe, solche Dinge zu untersuchen. Nun, da der Zusammenbruch gekommen war, musste er sein Wissen weitergeben und durfte keine Zeit damit verlieren, närrischen Geschichten hinterherzujagen. Die Bewahrer waren keine Forscher mehr, sondern Lehrer. Er trug Tausende Bücher in sich – Informationen über Landwirtschaft, Sanitäranlagen, Regierungsbildung und Medizin. All das musste er an die Skaa weitergeben. So hatte es die Synode entschieden.
    Dennoch gab es in Sazed einen Teil, der sich dem widersetzte. Dies verursachte ihm ein Gefühl tiefer Schuld. Die Dorfbewohner brauchten seinen Unterricht, und er wollte ihnen wirklich helfen. Aber … er fühlte, dass etwas fehlte. Der Oberste Herrscher war tot, doch die Geschichte schien noch nicht beendet zu sein. Hatte er da etwas übersehen?
    Etwas Größeres, größer noch als der Oberste Herrscher? Etwas,
das so groß und gewaltig war, dass es praktisch unsichtbar war?
    Oder will ich nur, dass da noch etwas anderes ist?, fragte er sich. Ich habe den größten Teil meines Erwachsenenlebens damit verbracht, Widerstand zu leisten, zu kämpfen und Risiken einzugehen, die andere Bewahrer als Wahnsinn angesehen haben. Ich war nicht zufrieden mit gespielter Unterwerfung – ich musste mich unbedingt der Rebellion anschließen.
    Obwohl diese Rebellion erfolgreich gewesen war, hatten Sazeds Brüder ihm seine Beteiligung daran noch immer nicht verziehen. Er wusste, dass Vin und die anderen ihn als fügsam ansahen, aber im Vergleich zu den übrigen Bewahrern war er regelrecht wild, ein rücksichtsloser, unzuverlässiger Narr, der mit seiner Ungeduld

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