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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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begann sie wieder mit dem Sinkflug, und diesmal warf sie keine Münze. Sie verbrannte Weißblech zur Stärkung ihrer Glieder und landete mit einem dumpfen Geräusch auf der Mauer, welche die Festung Wager umgab. Die Bronze zeigte ihr keinerlei allomantische Tätigkeit in der Nähe, und ihr Stahl enthüllte nur die gewöhnlichen Muster von Metall, das sich der Festung näherte.
    Kurz kauerte Vin auf der dunklen Mauer und krümmte die Zehen über den Rand hinweg. Der Stein unter ihren Füßen fühlte sich kalt an, und ihre Haut war wegen des Zinns empfindlicher als gewöhnlich. Sie erkannte, dass die Mauer bald wieder gereinigt werden musste; Flechten wuchsen auf ihr, die von der nächtlichen Feuchtigkeit zum Wachstum ermuntert und durch einen Turm in der Nachbarschaft vor der täglichen Sonne geschützt wurden.
    Reglos beobachtete Vin, wie eine leise Brise den Nebel umherblies. Unten auf der Straße hörte sie eine Bewegung, bevor sie sie sah. Sie spannte sich an, überprüfte ihre Reserven, doch dann erkannte sie die Umrisse eines Wolfshundes in den Schatten.
Sie warf eine Münze über den Rand der Mauer und sprang hinunter. OreSeur wartete bereits, als sie leise vor ihm landete, nachdem sie kurz gegen die Münze gedrückt hatte, um ihren Fall abzubremsen.
    »Du bewegst dich schnell«, bemerkte Vin anerkennend.
    »Ich musste nur das Palastgelände umrunden, Herrin.«
    »Aber diesmal bist du näher bei mir geblieben als je zuvor. Dieser Hundekörper ist schneller als ein menschlicher.«
    Zunächst erwiderte OreSeur nichts darauf. »Möglicherweise«, gab er dann zu.
    »Glaubst du, du kannst mir auch durch die Stadt folgen?«
    »Vermutlich«, sagte OreSeur. »Wenn Ihr mich verliert, werde ich hierher zurückkehren. Ihr könnt mich dann abholen. «
    Vin drehte sich um und schoss eine Seitenstraße entlang. Leise setzte sich auch OreSeur hinter ihr in Bewegung und folgte ihr.
    Mal sehen, wie gut er bei einer etwas anspruchsvolleren Jagd ist, dachte sie, verbrannte Weißblech und erhöhte ihre Geschwindigkeit. Barfuß wie sonst auch rannte sie über die kühlen Pflastersteine. Ein gewöhnlicher Mensch hätte niemals mit einer solchen Geschwindigkeit laufen können. Sogar einem gut ausgebildeten Läufer wäre es nicht möglich gewesen, mit ihr Schritt zu halten, denn er wäre rasch ermüdet.
    Doch mit Hilfe des Weißblechs konnte Vin stundenlang mit halsbrecherischer Schnelligkeit dahineilen. Diese Legierung verlieh ihr Kraft und ein unwirkliches Gleichgewichtsgefühl, während sie mit nackten Füßen die dunkle, vom Nebel beherrschte Straße entlangschoss und die Quasten ihres Nebelmantels hinter ihr her flatterten.
    OreSeur hielt mit. Er sprang neben ihr durch die Nacht, atmete dabei schwer und konzentrierte sich ganz aufs Laufen.
    Beeindruckend, dachte Vin und bog in eine Gasse ab. Mit Leichtigkeit übersprang sie den sechs Fuß hohen Zaun an deren Ende und drang in den Garten ein, der das Haus eines unbedeutenderen
Adligen umgab. Sie wirbelte herum, schlitterte ein wenig über das feuchte Gras und beobachtete OreSeur.
    Der Kandra überwand den hölzernen Zaun, seine Hundegestalt fiel durch den Nebel und landete im Gras vor Vin. Er kam zum Stillstand, setzte sich auf die Hinterbeine und wartete keuchend. Trotz leuchtete in seinen Augen.
    In Ordnung, dachte Vin und zog eine Handvoll Münzen hervor. Folge mir.
    Sie warf eine Münze zu Boden und sprang in die Luft. Mitten im Nebel drehte sie sich um und zog sich an einem Brunnenhahn zur Seite. Sie landete auf dem Dach, sprang von dort aus wieder hoch und nahm eine weitere Münze, um die Straße unter ihr zu überfliegen.
    Sie blieb in Bewegung, eilte von Dach zu Dach und setzte ihre Münzen ein, wenn es notwendig war. Gelegentlich warf sie einen Blick zurück und sah eine dunkle Gestalt, die sich bemühte, in ihrer Nähe zu bleiben. Als Mensch war er ihr nur sehr selten gefolgt; für gewöhnlich hatten sie sich an einer verabredeten Stelle getroffen. Die Nacht zu durcheilen, durch den Nebel zu springen – das war die wahre Bestimmung des Nebelgeborenen. Begriff Elant, was er von ihr verlangte, wenn er ihr sagte, sie solle OreSeur mitnehmen? Wenn sie unten auf den Straßen blieb, war sie schutzlos.
    Sie landete auf einem Dach und kam zu einem plötzlichen Halt, als sie den Rand des Gebäudes erreicht hatte. Sie klammerte sich an der Steinkante fest und schaute drei Stockwerke hinunter auf die Straße. Es gelang ihr, das Gleichgewicht zu halten, während sich unter ihr die

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