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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Boden ein vollkommenes Abbild des Wolfshundes, den sie früher am Tag gekauft hatte. Er starrte Vin an und neigte dann den Kopf.
    »Willkommen, Herrin«, sagte der Kandra mit gedämpfter, knurrender Stimme.

    Elant stieß einen anerkennenden Pfiff aus, und Vin umkreiste die Kreatur. Jedes einzelne Haar schien perfekt zu sitzen. Wenn das Wesen nicht gesprochen hätte, wäre niemals zu erkennen gewesen, dass es kein gewöhnlicher Hund war.
    »Wieso kannst du sprechen?«, fragte Elant neugierig.
    »Ein Kehlkopf besteht nicht aus Knochen, Euer Majestät«, erklärte OreSeur. »Ältere Kandras haben gelernt, ihre Körper nicht nur nachzubilden, sondern auch zu verändern. Zwar muss ich noch den Körper eines Menschen verdauen, damit ich alle Einzelheiten eines Kehlkopfes nachbilden kann, aber bis dahin ist es mir möglich zu improvisieren.«
    Vin nickte. »Ist das der Grund, warum es viel länger als erwartet gedauert hat, diesen Körper anzunehmen?«
    »Nein, Herrin«, betonte OreSeur. »Es waren die Haare. Es tut mir leid, dass ich Euch nicht vorgewarnt habe. Um ein Fell wie dieses richtig zu legen, bedarf es großer Mühen und Präzision.«
    »Doch, das hattest du bereits erwähnt«, sagte Vin.
    »Was hältst du von dem Körper, OreSeur?«, fragte Elant.
    »Darf ich ehrlich sein, Euer Majestät?«
    »Natürlich.«
    »Ich empfinde ihn als beleidigend und entwürdigend«, gestand OreSeur.
    Vin hob eine Braue. Das war vorlaut von dir, Renoux, dachte sie. Fühlen wir uns heute etwa streitlüstern?
    OreSeur sah sie an, und sie versuchte erfolglos den Ausdruck seiner Hundemiene zu deuten.
    »Aber du trägst diesen Körper trotzdem, oder?«, fragte Elant.
    »Selbstverständlich, Euer Majestät«, versicherte OreSeur. »Ich würde eher sterben, als den Vertrag zu brechen. Er bedeutet mir alles.«
    Elant nickte Vin zu, als ob er soeben einen großen Sieg davongetragen hätte.
    Jedermann kann behaupten, vollkommen loyal zu sein, dachte Vin. Hat man einen »Vertrag«, mit dem man seine eigene Ehre beweisen kann, ist das nur umso besser. Denn dann ist die Überraschung
noch größer, wenn der Betreffende einem plötzlich in den Rücken fällt.
    Elant wartete offenbar auf etwas. Vin seufzte und sagte: »OreSeur, wir werden in Zukunft mehr Zeit miteinander verbringen. «
    »Wenn Ihr es wünscht, Herrin.«
    »Dessen bin ich mir nicht so sicher«, gestand Vin. »Aber es wird trotzdem so sein. Wie gut kannst du dich in diesem Körper bewegen?«
    »Gut genug, Herrin.«
    »Komm«, sagte sie. »Mal sehen, ob du genauso schnell bist wie ich.«

Ich befürchte aber auch, dass alles, was ich weiß – also meine Geschichte – , irgendwann vergessen sein wird. Ich habe Angst vor der kommenden Welt. Ich befürchte, dass meine Pläne vereitelt werden.
    Ich fürchte ein Schicksal, das noch schlimmer ist als der Dunkelgrund.

Kapitel 7
    S azed hätte nie geglaubt, dass er einmal Grund haben würde, Lehmböden als angenehm zu empfinden. Doch sie erwiesen sich als bemerkenswert gut geeignet, um Anweisungen in sie einzuschreiben. Mit einem langen Stecken ritzte er einige Wörter in den Lehm, die als Vorbild für sein halbes Dutzend Schüler dienten. Sie kritzelten die Wörter ab und überschrieben sie immer wieder.
    Auch wenn Sazed nun schon ein Jahr unter verschiedenen Gruppen von Land-Skaa lebte, war er immer noch erstaunt über ihre magere Ausstattung. Im ganzen Dorf gab es kein einziges Stück Kreide, von Tinte oder Papier ganz zu schweigen. Die Hälfte der Kinder lief nackt herum, und der einzige Schutz vor Wind und Wetter waren die Hütten – lange Gebäude mit über und über geflickten Dächern und jeweils nur einem einzigen Raum im Inneren. Zwar besaßen die Skaa Werkzeuge für die Landwirtschaft, aber weder Bogen noch Schlingen für die Jagd.
    Sazed hatte eine Beutemission hoch zum verlassenen Gutshaus der Plantage angeführt, die ein sehr mageres Ergebnis erbracht hatte. Er hatte den Dorfältesten vorgeschlagen, die Leute sollten den Winter im Herrenhaus verbringen, aber er bezweifelte, dass sie es tun würden. Sie hatten das Haus mit großer Anspannung besucht, und viele hatten sich geweigert, dabei von
Sazeds Seite zu weichen. Dieser Ort erinnerte sie an die Grafen – und die Grafen erinnerten sie an die Schmerzen.
    Seine Schüler kritzelten weiter. Er hatte sich bemüht, den Dorfältesten zu erklären, warum es so wichtig war, schreiben zu lernen. Schließlich hatten sie ihm ein paar Schüler gegeben – wohl auch, um ihn zu

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