Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Nebelschwaden wanden. Alles war still.
    Nun, das hat nicht lange gedauert, dachte sie. Ich muss nur Elant erklären, dass …
    OreSeurs Hundegestalt landete nicht weit von ihr entfernt mit einem dumpfen Geräusch auf dem Dach. Er trottete zu ihr hinüber, setzte sich auf die Hinterbeine und sah sie erwartungsvoll an.

    Vin runzelte die Stirn. Sie war mehr als zehn Minuten unterwegs gewesen und mit der Geschwindigkeit einer Nebelgeborenen über die Dächer gehastet. »Wie … wie bist du hier heraufgekommen? «, wollte sie wissen.
    »Ich bin auf ein niedrigeres Gebäude gesprungen und habe es benutzt, um auf ein höheres zu gelangen, Herrin«, erklärte OreSeur. »Dann bin ich Euch über die Dächer gefolgt. Sie liegen so eng beieinander, dass es nicht schwierig war, von einem zum anderen zu springen.«
    Vins Verwirrung musste deutlich auf ihrem Gesicht zu sehen sein, denn OreSeur fuhr fort: »Ich mag mit meiner Meinung über diese Knochen etwas voreilig gewesen sein, Herrin. Sie haben einen beeindruckenden Geruchssinn – all ihre Sinne sind recht scharf. Sogar in der Dunkelheit war es erstaunlich einfach, Eure Spur aufzunehmen.«
    »Ich verstehe«, meinte Vin. »Das ist gut.«
    »Dürfte ich Euch nach dem Sinn dieser Jagd fragen, Herrin?«
    Vin zuckte die Achseln. »Das mache ich jede Nacht.«
    »Mir schien es, als hättet Ihr es darauf angelegt, mir zu entwischen. Es wird sehr schwer sein, Euch zu beschützen, wenn Ihr es nicht zulasst, dass ich in Eurer Nähe bleibe.«
    »Mich beschützen?«, fragte Vin. »Du kannst doch nicht einmal kämpfen.«
    »Der Vertrag verbietet es mir, einen Menschen zu töten«, sagte OreSeur, »aber ich könnte Hilfe holen, wenn Ihr sie benötigt.«
    Oder mir im Augenblick der Gefahr Atium zuwerfen, gestand Vin ein. Er hat Recht – er könnte nützlich sein. Warum will ich ihm unbedingt entwischen?
    Sie schaute hinüber zu OreSeur, der geduldig dasaß und vor Erschöpfung schwer atmete. Sie hatte nicht gewusst, dass ein Kandra überhaupt atmen musste.
    Er hat Kelsier gefressen.
    »Komm«, sagte Vin. Sie sprang vom Dach und drückte sich von einer Münze ab. Sie sah sich nicht nach OreSeur um; es war ihr gleichgültig, ob er ihr folgte.

    Während sie fiel, tastete sie nach einer weiteren Münze, beschloss aber, sie nicht einzusetzen. Stattdessen drückte sie gegen eine Fensterangel, an der sie vorbeikam. Wie die meisten Nebelgeborenen benutzte sie für ihre Sprünge oft Klipser, die kleinsten Geldmünzen. Es war sehr angenehm, dass die Wirtschaft solche vorgefertigten Metallstücke von idealem Durchmesser und Gewicht bereitstellte. Die meisten Nebelgeborenen konnten es sich leisten, einen Klipser – oder sogar einen ganzen Beutel davon – wegzuwerfen.
    Aber Vin war nicht wie die meisten Nebelgeborenen. In jüngeren Jahren war für sie eine Handvoll Klipser ein ungeheurer Schatz gewesen. So viel Geld hatte Essen für einige Wochen bedeutet, wenn sie knauserig damit umging. Es hatte auch Schmerzen – und sogar den Tod – bedeuten können, falls die anderen Diebe entdeckten, dass sie ein solches Vermögen besaß.
    Es war lange her, dass sie hatte hungern müssen. Obwohl sie in ihrem Quartier stets ein Päckchen mit getrockneten Nahrungsmitteln aufbewahrte, tat sie dies mehr aus Gewohnheit als aus Sorge. Sie war sich nicht ganz sicher, was sie von den Veränderungen halten sollte, die in ihr vorgegangen waren. Es war angenehm, sich keine Sorgen über Grundbedürfnisse machen zu müssen, doch diese Angst war von einer viel erschreckenderen abgelöst worden. Es war die Angst um die Zukunft einer ganzen Nation.
    Um die Zukunft eines Volkes.
    Sie landete auf der Stadtmauer, die viel höher und besser gepflegt war als die niedrigere Mauer um die Festung Wager. Von dort aus sprang sie auf die Brüstung, hielt sich am Stein fest, während sie sich über den Rand lehnte, und spähte zwischen zwei Zinnen hindurch auf die Lagerfeuer der feindlichen Armee.
    Sie war Straff Wager noch nie persönlich begegnet, aber sie hatte von Elant genug über ihn gehört, um sich große Sorgen zu machen.
    Seufzend stieß sie sich von den Zinnen ab und sprang wieder hinunter auf den Wehrgang. Dann lehnte sie sich gegen die
Brüstung. Neben ihr trottete OreSeur die Treppe hoch, die zum Wehrgang führte, und kam auf sie zu. Abermals setzte er sich auf die Hinterbeine und beobachtete sie geduldig.
    Vins einfaches Leben, in dem es immer nur um Hunger und Schläge gegangen war, lag hinter ihr, ob sie es wollte oder

Weitere Kostenlose Bücher