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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nicht. Elants junges Königreich war in ernsthafter Gefahr, und sie hatte ihren letzten Vorrat an Atium verbrannt, nur um am Leben zu bleiben. Sie hatte Elant dadurch schutzlos gemacht – nicht gegenüber der feindlichen Armee, sondern gegenüber jedem nebelgeborenen Attentäter, der ihn zu töten versuchte.
    Einem Attentäter wie dem Wächter? Was beabsichtigte diese Gestalt, die in Vins Kampf mit Cetts Nebelgeborenem eingegriffen hatte? Warum beobachtete er sie und nicht Elant?
    Vin seufzte, griff in ihren Geldbeutel und zog den kleinen Barren aus Duralumin heraus. Sie hatte die Reserve, die sie früher am Tag geschluckt hatte, noch in ihrem Magen.
    Jahrhundertelang hatte man angenommen, es gebe nur zehn allomantische Metalle: die vier Grundmetalle und deren Legierungen sowie Atium und Gold. Doch die allomantischen Metalle traten immer in Paaren auf: ein Grundmetall und eine Legierung. Es hatte Vin schon immer gestört, dass man Atium und Gold als ein solches Paar ansah, denn keines war eine Legierung des anderen. Am Ende hatte sich herausgestellt, dass es sich bei ihnen tatsächlich nicht um ein Paar handelte, denn jedes besaß seine eigene Legierung. Eine davon – das Malatium, das sogenannte Elfte Metall – hatte Vin schließlich den entscheidenden Hinweis gegeben, wie sie den Obersten Herrscher besiegen konnte.
    Irgendwie hatte Kelsier das Malatium entdeckt. Sazed war es noch nicht gelungen, die »Legenden« über das Elfte Metall und ihre Macht zur Vernichtung des Obersten Herrschers aufzuspüren, auf die Kelsier angeblich gestoßen war.
    Vin rieb mit den Fingern über die glatte Oberfläche des Duraluminbarrens. Als sie Sazed zum letzten Mal gesehen hatte, schien er frustriert darüber gewesen zu sein – oder zumindest so frustriert, wie Sazed sein konnte –, dass er nicht einmal Hinweise
auf Kelsiers angebliche Legenden finden konnte. Obwohl Sazed behauptet hatte, er habe Luthadel verlassen, um das Volk des Letzten Reiches zu unterrichten – was seine Pflicht als Bewahrer war –, hatte Vin durchaus mitbekommen, dass er sich nach Süden begeben hatte. Das war die Richtung, in der Kelsier das Elfte Metall gefunden haben wollte.
    Ob es auch Gerüchte über dieses Metall gibt?, fragte sich Vin, während sie das Duralumin betastete. Besagen sie vielleicht, was man damit machen kann?
    Jedes andere Metall rief eine sofortige, deutlich wahrnehmbare Wirkung hervor; nur Kupfer hatte mit seiner Fähigkeit, eine Wolke zu erschaffen, welche die Bemühungen des Allomanten vor den anderen verbarg, keine unmittelbaren sinnlichen Auswirkungen auf denjenigen, der es einsetzte. Vielleicht war es mit dem Duralumin ähnlich. Möglicherweise vermochten andere Allomanten es dann zu spüren, wenn sie ihre Macht auf Vin anwenden wollten. Es war das Gegenstück zum Aluminium, das die Metalle verschwinden ließ. Bedeutete dies, dass Duralumin sie haltbarer machte?
    Da war etwas!
    Vin erhaschte nur die Andeutung einer schattenhaften Bewegung. Zuerst stieg eine tiefe Angst in ihr auf. War das die nebelhafte Gestalt, der Geist in der Finsternis, den sie schon in der vergangenen Nacht wahrgenommen hatte?
    Du hast dir nur etwas eingebildet, sagte sie entschlossen zu sich selbst. Du warst zu müde. Außerdem war diese huschende Bewegung zu dunkel – und zu wirklich –, um von demselben geisterhaften Bild herrühren zu können.
    Er war es.
    Er stand aufrecht auf dem Dach eines der Wachttürme. Er hockte nicht dort; er machte sich nicht die Mühe, sich zu verstecken. War dieser anmaßende Nebelgeborene überheblich oder dumm? Vin lächelte; ihre Anspannung wich der Aufregung. Sie bereitete ihre Metalle vor und überprüfte ihre Reserven. Alles war fertig.

    Heute erwische ich dich, mein Freund.
    Vin wirbelte herum und warf eine Handvoll Münzen aus. Entweder wusste der Nebelgeborene, dass er entdeckt war, oder er hatte den Angriff erwartet, denn er wich den Münzen mühelos aus. OreSeur sprang auf die Beine. Vin riss sich den Gürtel vom Leib und ließ damit all ihr Metall fallen.
    »Folge mir, wenn du kannst«, flüsterte sie dem Kandra zu und sprang durch die Dunkelheit auf ihre Beute zu.
    Der Wächter schoss davon und flog durch die Nacht. Vin hatte kaum Erfahrung in der Verfolgung eines anderen Nebelgeborenen; ihre einzige Übung darin hatte sie während Kelsiers Ausbildung erhalten. Bald stellte sie fest, dass es ihr schwerfiel, mit dem Wächter mitzuhalten, und sie verspürte ein Gefühl von Schuld, weil sie vorhin mit OreSeur

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