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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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dasselbe gemacht hatte. Nun lernte sie aus erster Hand, wie schwierig es war, einem zielstrebigen Nebelgeborenen durch den Dunst zu folgen. Und sie hatte nicht den Vorteil einer Hundenase.
    Aber sie hatte Zinn. Es machte die Nacht klarer und verbesserte Vins Gehör. Damit gelang es ihr, dem Wächter zu folgen, während er sich auf die Stadtmitte zubewegte. Schließlich landete er auf einem der zentralen Brunnenplätze. Auch Vin stieg nieder und fachte ihr Weißblech an, als sie auf allen vieren landete; dann wich sie zur Seite aus, denn er hatte eine Handvoll Münzen in ihre Richtung geworfen.
    Das Metall klimperte in der stillen Nacht gegen Steinmauern und Statuen sowie auf das Straßenpflaster. Lächelnd machte Vin mit ihren vom Weißblech gekräftigten Muskeln einen gewaltigen Satz nach vorn und zog durch ihre allomantische Gabe an einer der Münzen, die ihr sofort in die Hand flog.
    Ihr Gegner hüpfte nach hinten und landete auf dem Rand eines Brunnens in der Nähe. Auch Vin ging nieder, ließ ihre Münze fallen und benutzte sie, um über den Kopf des Wächters zu springen. Er bückte sich und beobachtete sie aufmerksam, während sie über ihn flog.
    Vin verankerte sich mit ihrer inneren Kraft an einer der Bronzestatuen,
die in dem Brunnen standen, und zog sich hinauf. Dort hockte sie auf dem unebenen Untergrund und schaute hinunter. Ihr Gegner stand mit einem Fuß auf dem Brunnenrand – eine stille, schwarze Gestalt inmitten der kreisenden Nebel. Seine Haltung drückte … Herausforderung aus.
    Kannst du mich fangen?, schien er sie zu fragen.
    Vin zerrte ihre Dolche hervor und sprang von der Statue herunter. Sie drückte sich unmittelbar auf den Wächter zu und benutzte die kühle Bronze dabei als Anker.
    Auch der Wächter bediente sich der Statue und zog sich daran nach vorn. Er schoss knapp unter Vin hindurch und wirbelte dabei das Wasser im Brunnen auf. Wegen seiner unglaublichen Geschwindigkeit glitt er wie ein Stein über die Oberfläche des Brunnens. Nachdem er das Wasser hinter sich gelassen hatte, drückte er sich fort und schoss über den Platz.
    Vin landete auf dem Rand des Brunnens; das kalte Wasser bespritzte sie. Mit einem Knurren setzte sie dem Wächter nach.
    Sobald er den Boden berührte, wirbelte er herum und zog seine Dolche. Unter seinem ersten Angriff rollte sie sich hinweg, dann riss sie ihre Dolche gleichzeitig nach oben. Rasch sprang der Wächter aus dem Weg. Seine Dolche glitzerten, und Tropfen vom Brunnenwasser perlten von ihnen ab. Er kauerte sich mit geschmeidiger Kraft zusammen. Sein Körper wirkte angespannt und selbstsicher. Zu allem fähig.
    Vin lächelte wieder und atmete schnell. So hatte sie sich nicht mehr gefühlt, seit … seit jenen Nächten vor so langer Zeit, als sie mit Kelsier geübt hatte. Sie blieb in geduckter Haltung, wartete ab und beobachtete, wie sich der Nebel zwischen ihr und ihrem Gegner wand. Er war von mittlerer Größe, hatte einen drahtigen Körper und trug keinen Nebelmantel.
    Warum nicht? Die Nebelmäntel waren das allgegenwärtige Erkennungsmerkmal der Allomanten, ein Symbol des Stolzes und der Sicherheit.
    Sie war so weit von ihm entfernt, dass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte. Allerdings glaubte sie, die Andeutung eines
Lächelns zu sehen, als er zurücksprang und gegen eine weitere Statue drückte. Die Jagd wurde fortgesetzt.
    Vin folgte ihm durch die Stadt. Sie fachte ihren Stahl an, landete auf Dächern und in Straßen und drückte sich immer wieder in hohem Bogen ab. Die beiden hüpften durch Luthadel wie Kinder auf einem Spielplatz. Vin versuchte ihren Gegner einzuholen, doch es gelang ihm, ihr immer ein wenig voraus zu sein.
    Er war gut. Viel besser als jeder Nebelgeborene, dem sie bisher begegnet war, vielleicht mit Ausnahme von Kelsier. Doch sie hatte erheblich an Geschick gewonnen, seit sie mit dem Überlebenden geübt hatte. War dieser Neuankömmling vielleicht sogar noch besser? Der Gedanke erregte sie. Sie hatte Kelsier immer als Musterbeispiel für allomantische Fähigkeiten angesehen, und darüber vergaß sie leicht, dass er seine Gabe vor dem Zusammenbruch nur wenige Jahre lang hatte vervollkommnen können.
    Das ist ungefähr die gleiche Zeitspanne, die ich inzwischen übe, erkannte Vin, als sie in einer kleinen, engen Straße landete. Sie runzelte die Stirn, kauerte sich zusammen und blieb ganz still. Sie hatte genau gesehen, dass der Wächter über dieser Straße niedergegangen war.
    Es handelte sich um eine ärmliche und

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