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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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die Hunde hätten wir sie vermutlich nie entdeckt. Sie haben allerdings den Geruch ziemlich schnell aufgenommen, auch wenn ich keine Ahnung habe, wieso ihnen das möglich war. Diese Knochen sind restlos sauber.«
    Da war es. Ein weiteres Skelett, wie das erste, in einem Haufen neben dem Schrank. Elant sah Vin an und wandte sich dann an Demoux. »Würdest du uns bitte entschuldigen, Hauptmann?«
    Der junge Mann nickte, verließ das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.
    »Also?«, fragte Elant an OreSeur gewandt.
    »Ich weiß nicht, woher das kommt«, verteidigte sich der Kandra.
    »Aber das ist eindeutig ein weiterer Leichnam, der von einem Kandra ausgesaugt wurde«, meinte Vin.
    »Zweifellos«, bestätigte OreSeur. »Die Hunde haben ihn wegen des Geruchs gefunden, den unser Verdauungssekret auf frisch verarbeiteten Knochen hinterlässt.«
    Elant und Vin wechselten einen raschen Blick.
    »Aber es ist vermutlich nicht so, wie Ihr glaubt«, fuhr OreSeur fort. »Dieser Mensch ist weit entfernt von hier getötet worden.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Das sind weggeworfene Knochen, Euer Majestät«, meinte OreSeur. »Knochen, die ein Kandra hinterlässt …«
    »… nachdem er einen neuen Körper gefunden hat«, beendete Vin den Satz für ihn.
    »Ja, Herrin«, bestätigte OreSeur.
    Vin sah Elant an, der die Stirn kraus zog. »Wie lange ist das her?«, fragte er. »Vielleicht sind diese Knochen schon vor einem Jahr vom Kandra meines Vaters hier zurückgelassen worden.«
    »Vielleicht, Euer Majestät«, sagte OreSeur. Aber er klang zögerlich. Er tappte hinüber und schnüffelte an den Knochen. Vin
hob einen auf und hielt ihn sich unter die Nase. Mit Hilfe ihres Zinns bemerkte sie einen scharfen Geruch, der sie an Galle erinnerte.
    »Er ist sehr stark«, sagte sie und schaute OreSeur an.
    Er nickte. »Diese Knochen liegen noch nicht lange hier, Euer Majestät. Höchstens ein paar Stunden. Vielleicht sogar weniger. «
    »Was bedeutet, dass wir irgendwo im Palast noch einen Kandra haben«, folgerte Elant und sah recht elend aus. »Einer meiner Diener wurde … gefressen und ersetzt.«
    »Ja, Euer Majestät«, bestätigte OreSeur. »Anhand dieser Knochen kann man nicht erkennen, wer es war, denn es sind nur die Überreste. Der Kandra hat die neuen Knochen aufgenommen, das Fleisch des Dieners gegessen und trägt nun auch seine Kleidung.«
    Elant nickte und begegnete Vins Blick. Da wusste sie, dass er dasselbe dachte wie sie. Vermutlich war ein Mitglied der Palastdienerschaft ersetzt worden, was bedeutete, dass es eine Sicherheitslücke gab. Aber es gab noch eine andere, viel gefährlichere Möglichkeit.
    Kandras waren unvergleichlich gute Schauspieler. OreSeur hatte den Grafen Renoux so gut gespielt, dass sogar Leute, die den Grafen persönlich gekannt hatten, von ihm an der Nase herumgeführt worden waren. Dieses Talent konnte für die Nachahmung eines Zimmermädchens oder Dieners eingesetzt worden sein. Doch wenn ein Feind einen Spion in Elants nichtöffentliche Besprechungen einschmuggeln wollte, musste er eine viel wichtigere Person ersetzen.
    Es muss jemand sein, den wir in den letzten Stunden nicht gesehen haben, dachte Vin und ließ den Knochen fallen. Sie, Elant und OreSeur hatten nach dem Ende der Ratsversammlung den größten Teil des Nachmittags und Abends auf der Stadtmauer verbracht, doch nach dem Eintreffen der zweiten Armee waren die Stadt und auch der Palast im Chaos versunken. Die Boten hatten Schwierigkeiten gehabt, Hamm zu finden, und sie wusste
noch immer nicht, wo sich Docksohn befand. Auch Keuler hatte sie erst gesehen, als er vor nicht allzu langer Zeit zu ihr und Elant auf die Mauer gekommen war. Und als Letzter war Spuki dort eingetroffen.
    Vin schaute hinunter auf den Knochenhaufen und verspürte ein krank machendes Gefühl der Unsicherheit. Es bestand große Wahrscheinlichkeit, dass jemand aus dem inneren Kreis der Mannschaft – ein Mitglied von Kelsiers alter Bande – nicht mehr der war, der zu sein er vorgab.

Zweiter Teil
Gespenster im Nebel

Erst Jahre später gelangte ich zu der Überzeugung, dass Alendi der größte Held aller Zeiten war. Der größte Held aller Zeiten: derjenige, den man in Khlennium Rabzeen nannte, den Anamnesor.
    Den Retter.

Kapitel 12
    D ie Festung kauerte im nebligen Zwielicht des Abends. Sie befand sich an der tiefsten Stelle einer großen Senke. Das kraterähnliche Tal mit seinen steilen Hängen war so breit, dass Sazed auch bei Tageslicht kaum die andere Seite

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