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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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sollen.
    Lyon begann bereits, Befehle auszugeben. »Schwärmt aus und umzingelt das Haus. Wenn wir angegriffen werden und wieder menschliche Gestalt annehmen müssen, soll sich kein Krieger in Reichweite von Messerklingen oder Klauen befinden. Verwandelt euch und nehmt eure Positionen ein!«
    Jag streifte wie Lyon und Wulfe seine Kleider ab, und dann verwandelten sich alle in ihre Tiere. Während Hawke über dem Haus seine Kreise zog, liefen die anderen auf vier Beinen ums Haus herum und gingen auf ihre Plätze.
    Jags Magen zog sich vor Ungeduld zusammen, denn er wollte das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen. Olivia war nicht hier. Und sie brauchte ihn!
    Jetzt! , ertönte Lyons Stimme in seinem Kopf.
    Durch einen Schleier heftigen Schmerzes hörte Olivia, wie sich die Kellertür öffnete. Wie lange wurde sie nun schon festgehalten? Doch das war unwichtig. Sie würde den Menschen keine Lebenskraft entziehen. Auf gar keinen Fall!
    Mühsam zog sie die Augenlider hoch und sah Mystery mit einer dunklen Kugel in der Hand, die knackte und aufleuchtete, als würden sich darin echte Blitze entladen. Es handelte sich um eine Energiekugel, die denen glich, welche unter der Regenrinne des Hauses der Zauberer gehangen hatten, als sie und Jag das Haus entdeckt hatten. Hinter Mystery traten zwei weitere Zauberer in den Raum, von denen der eine einen Stapel Schüsseln trug und der andere eine kleine, brennende Fackel in der Hand hielt.
    Mit verschwommenem Blick und wachsendem Unbehagen nahm sie wahr, dass die beiden Männer die Schüsseln im Kreis um ihren zylindrisch geformten Käfig aufstellten und etwas darin entzündeten. Gleich darauf war sie von mehr als einem Dutzend Feuern umgeben, Feuer, die bestimmt für irgendeinen Zauber benutzt werden sollten.
    Das war nicht gut.
    Jag!
    Keine Antwort. Sei nicht tot, Jag. Sei nicht tot. Lyon? Tighe!
    Doch keiner der Krieger des Lichts schien so nah, dass er sie hören konnte, oder wenn doch, war jedenfalls gerade keiner in seiner tierischen Gestalt. Oder vielleicht unterband der Käfig, der sie daran hinderte, Nahrung zu sich zu nehmen, auch die Kommunikation mit jenen, die sich draußen befanden.
    Sie klammerte sich an die vage Hoffnung, dass die Krieger sie fanden, ehe es zu spät war. Dass Jag noch am Leben war.
    Mystery hob die Hände, und die Energiekugel schwebte genau über die Teströhre, die gefangenen Lichter sprühten und funkelten.
    Der Hunger raste durch Olivias Eingeweide, versengte ihr Fleisch, und der Schmerz war wie etwas, das in ihr lebte und atmete. Ein Krampf breitete sich in ihrem Kiefer aus, so fest biss sie die Zähne zusammen, um nicht den Schrei auszustoßen, der durch ihren Kopf dröhnte.
    Die Menschen standen immer noch vor ihr, verzaubert, Olivia ihrer beider Leben anbietend.
    Nein, sie boten es nicht an.
    Mystery sang in einer Sprache, bei der Olivia sicher war, dass sie aus alten Zeiten der Zauberer stammte. Als die Männer in den Gesang einfielen, kniff Olivia sofort die Augen zu, aber gegen den Klang vermochte sie nichts auszurichten. Die Stimmen hallten in ihrem Kopf wider und wiederholten in einem fort die gleiche Folge von Worten.
    Der Raum füllte sich mit immer mehr Energie, die um sie herumwirbelte und ihr bereits brennendes Fleisch durchbohrte. Immer stärker begann sie schließlich, in jede einzelne Pore einzudringen, sich wie glühende Kohle durch ihren Körper zu schlängeln, um die Flammen ihres Hungers zu schüren. Wie ein Geschwür breitete sich die schwarze Magie aus und entfaltete ihre Wirkung, indem sie von ihren Innereien, den Organen, ihrem Geist Besitz ergriff und an ihrer mühsam aufrechterhaltenen Selbstbeherrschung zerrte.
    »Nein!« Das Wort brach wie ein Schrei aus ihr hervor.
    »Doch, du, die du anderen die Lebenskraft raubst«, sagte Mystery tonlos. »Du wirst dich uns nicht mehr widersetzen.«
    Mit aller Macht versuchte Olivia standzuhalten, doch nicht einmal ihre ausgeprägte Willenskraft konnte es mit Magie aufnehmen. Ein sengender Feuerstoß und die Kontrolle über ihre Selbstbeherrschung wurde ihr entrissen.
    Und sie begann, Nahrung zu sich zu nehmen.
    Sie riss die Augen auf. Wut und Entsetzen erfüllten ihren Geist, während ihr Körper frohlockte. Sie saugte die Lebenskraft ein, die ihre Sinne seit, wie es ihr schien, Stunden gequält hatte. Sie hörte noch nicht einmal auf zu saugen, als die Menschen anfingen zu schwanken, noch nicht einmal, als sie sah, wie sie zusammenbrachen. Sie saugte so lange, bis es

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