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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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stärker und wirksamer. Doch Karas Strahlung und Skyes Gabe gewährten den Kriegern einen Zugriff auf die Kraft der Erde, wie sie es noch nie erlebt hatten.
    »Versorgt den Löwen mit Kraft!«
    »Den Panther!«
    »Den Jaguar!«
    Einer nach dem anderen beschworen die Krieger des Lichts den Geist und die Kraft ihrer Tiere herauf.
    Dieses Mal spürte Jag statt des üblichen Energieschubs ein angenehmes Kribbeln durch seinen Körper strömen. Eine allumfassende Ruhe und Freude, als hätte Skye sie in den Himmel versetzt.
    Als es vorbei war, grinste jeder Einzelne von ihnen, sogar Jags Lippen verzogen sich für eine halbe Sekunde zu einem Lächeln, ehe die Furcht um Olivia wieder alle anderen Empfindungen auslöschte.
    »Auf geht’s!« Lyons Ruf ließ auch das letzte Lächeln verschwinden, und die sechs Krieger brachen auf. Völlig lautlos huschten sie auf zwei Beinen durch den Wald, während sich Hawke in die Lüfte erhob.
    Lyon sah Jag an, und mit einem Nicken übernahm Jag die Führung. Er hatte die baufällige Festung der Zauberer als Erster entdeckt, und er war der Einzige, der spürte, wenn Olivia Nahrung zu sich nahm. Er musste sie anführen, das wussten alle.
    Während er durch den Wald lief, quälte ihn eine Frage, die ihm keine Ruhe ließ. Wie sollte er es über sich bringen, sie zu töten, wenn sie umgewandelt worden war? Sie war die Luft, die er zum Atmen brauchte, das Herz, das in seiner Brust schlug. Wie konnte er sie vernichten, wenn er wusste, dass es unter Umständen die Möglichkeit gab, dass sie doch noch irgendwo da drin war, ihre Seele nicht zerstört, sondern nur geknechtet, wie es bei Vhyper der Fall gewesen war?
    Mit jeder Faser seines Seins brannte er darauf, sie zu retten, sie zu beschützen, und dem Geist des Tieres, mit dem er den Körper teilte, ging es ebenso.
    Doch seine Pflicht und Ergebenheit den Kriegern des Lichts gegenüber verlangte, dass er sie vernichtete, ehe sie sie vernichtete. Und er hegte keinen Zweifel daran, dass sie es auf die Krieger des Lichts abgesehen haben würde. Wie sollte er mit dem Bewusstsein der Schuld leben, wenn sie einen oder mehrere von seinen Gefährten tötete, weil er es versäumt hatte, sie aufzuhalten?
    Er fing gerade erst an zu begreifen, wie seine Schuldgefühle wegen Cordelias Tod, den er ja nicht absichtlich herbeigeführt hatte, ihn über Jahrhunderte zerrüttet hatten. Wie sollte er da mit Dutzenden, vielleicht sogar Hunderten von Toten leben, die er bewusst, bereitwillig, in Kauf genommen hatte?
    Er würde es nicht tun, so einfach war das. Er konnte es nicht geschehen lassen. Falls es zu spät war, wenn er sie fand, falls sie bereits umgewandelt war, würde er sie töten.
    Er hatte keine andere Wahl. Die Göttin stehe ihm bei. Er würde ihr das Leben nehmen und dabei wahrscheinlich seines auch verlieren. Das einzig Gute daran war, dass er nicht ohne sie würde weiterleben müssen.
    Als er die dreckige, weiße Hausverkleidung erspähte, von der die Farbe abblätterte, blieb er stehen.
    »Sie ist nicht da drin.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«, fragte Lyon ihn.
    »Ich weiß es nicht.« Leicht verwirrt sah er Tighe an. Aus irgendeinem Grund war er sicher, dass der Tiger-Gestaltwandler es verstehen würde. »Da ist so eine … Helligkeit … in mir. Ein Glühen, wenn sie in der Nähe ist.«
    Tighe nickte, und sein Blick sagte ihm, dass er tatsächlich verstand. »Die Ansätze von Partnerbindung. Und das ist nicht mehr da?«
    »Ja.«
    Tighes Miene veränderte sich, Mitgefühl trat in seinen Blick, und Jag wusste, dass er ihn falsch verstanden hatte.
    »Das Glühen ist nicht weg, Streifentier. Das meinte ich nicht.« Sie war nicht tot, der Göttin sei Dank. »Ich fühle es immer noch. Es ist nur nicht hier.«
    Tighes Gesichtsausdruck, seine ganze Haltung änderten sich. Nun war er wieder der Jäger. »Kannst du sie darüber aufspüren?«
    »Nein. Dafür ist es nicht stark genug.« Doch als er sich abwandte, um weiterzusuchen, hielt Lyon ihn auf.
    »Wir greifen die Festung der Zauberer an, Jag.«
    Jags Hände ballten sich zu Fäusten. »Ich muss Olivia finden!« Das Bedürfnis danach fraß ihn bei lebendigem Leibe auf.
    Tighe legte Jag eine Hand auf die Schulter. »Wenn wir einen der Zauberer gefangen nehmen und zum Reden bringen können, finden wir sie unter Umständen viel schneller.«
    Alles in ihm lehnte sich gegen den Vorschlag auf. Er musste sie jetzt finden. Doch Tighe hatte recht. Er hatte keine Ahnung, wo er nach ihr hätte suchen

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