Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)
dass eine von ihnen von Satanan stammt .
Drei große Tiergesichter schossen zu ihm herum und starrten ihn an.
Hat man ihn befreit?, rief Jag aus.
Ich weiß es nicht, seine Horden jedenfalls nicht. Er sagte, sie würden sich in alle Winde zerstreuen, sobald sie es wären .
Kougar klinkte sich ein. Dann ist Satanan nicht in Freiheit. Zumindest nicht physisch. Ich vermute schon eine ganze Weile, dass die Essenz, mit der Inir infiziert wurde, stärker als die meisten zuvor war. Und Inir – oder Satanan durch Inir – hat sie weiter gestärkt. Deswegen ist es durchaus vorstellbar, dass Satanan Inirs Bewusstsein mittlerweile vollständig übernommen hat.
Wie hörst du sie, Wulfe?, fragte Lyon ruhig.
Und genau das war die Frage, die er nicht beantworten wollte. Er zögerte, während der Klumpen in seinem Magen allmählich schwer wie Blei wurde. Er war der Einzige, der den Abwehrbann sehen konnte. Ein Bann, der aus Dämonenmagie bestand, wie Kougar gesagt hatte. Er war der Einzige, der den Erzdämon sprechen hören konnte.
Blut ruft nach seinesgleichen.
Vielleicht hatte die Göttin ihm ganz bewusst vor all den Jahren diese Narben gegeben. Vielleicht passte sein Äußeres doch besser zu seinem Inneren, als er je geglaubt hätte.
Die Legende besagt , erzählte er ihnen, dass der Wolfsclan, zumindest meine Linie, aus der Verbindung zwischen einem weiblichen Wolf-Wandler und einem Dämon hervorgegangen ist. Ich habe nie daran geglaubt. Jetzt aber denke ich, dass sie wahr sein könnte.
Zur Hölle, Wulfe, sagte Jag. Du bist ein halber Dämon?
In Wulfes Kopf begann es zu hämmern.
Melisande kniete sich neben den riesigen Fuchs und streichelte ihn, vergrub ihre Hand in seinem Fell. Er hatte sich ohne Vorwarnung verwandelt, hingelegt und seitdem nicht mehr gerührt.
»Was ist passiert, Fox?«
Mein Tier ist in Gefahr.
»Wie meinst du das?«
Die Visionen. Ich habe dir nicht alles darüber erzählt. Inir hat meinen Tiergeist mit dem Bösen infiziert, nachdem er ihn und Sly, einen meiner Vorgänger, gewaltsam getrennt hatte. Es ist nicht wie bei den siebzehn. Ich bin nicht befallen, nur der Tiergeist. Aber allmählich reißt er die Kontrolle über meine Verwandlungen an sich … und über meine Handlungen. Er will nicht, dass ich mich bewege.
»Dann ist es wie beim letzten Mal, oder? Und als ich meine Gabe einsetzte, konntest du die Kontrolle zurückgewinnen?«
Ja. Der Fuchsgeist scheint Kraft aus deiner Berührung zu schöpfen.
Sie atmete tief ein, presste die Hand auf Fox’ pelzigen Kopf, schloss die Augen und beschwor die Kraft ihrer Gabe herauf. Doch obwohl sie spürte, wie ihre Hände warm wurden, rührte Fox sich nicht.
»Ich kann dir nicht helfen.«
Doch, doch. Aber das Böse wird immer stärker.
Melisande wollte noch nicht aufgeben. Sie konzentrierte sich stärker, kämpfte, bis ihr Schweißperlen auf die Stirn traten. Schließlich spürte sie, wie er sich unter ihrer Hand verwandelte. Sie riss die Hand zurück, setzte sich auf die Fersen und musste erst einmal wieder zu Atem kommen, als er sich in einen Mann zurückverwandelte.
Er küsste sie sanft. »Danke.«
»Gern geschehen.«
Dann stand er auf und zog sie mit sich nach oben, damit sie weitergehen konnten.
Sie blieben zwischen den Bäumen, hielten sich versteckt, mieden die festen Wege der Wächter und wichen so Inirs Truppen aus, die die ganze Gegend durchkämmten. Doch als sie offeneres Gelände zwischen dem Wald und Bäumen am Rande der Felsen erreichten, näherten sich drei Zauberer.
Melisande und die beide Krieger versteckten sich hinter den nächstgelegenen Bäumen. Mit wild schlagendem Herzen und kratzender Baumrinde im Rücken lauschte sie auf Hinweise, dass man sie entdeckt hatte, hörte jedoch nichts. Die Schritte der Wächter hielten nicht inne.
Das Aufleuchten funkelnder Lichter lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Stelle, wo Fox sich gerade erneut in sein Tier verwandelte. Doch diesmal verkleinerte er sich rasch und erweckte nicht den Eindruck von Hilflosigkeit.
Hast du das absichtlich getan?, fragte sie ihn in Gedanken.
Aye. Wir werden diese drei leider zum Schweigen bringen müssen. Damit bringen wir zwar das Wetter gegen uns auf, aber sie nur außer Gefecht zu setzen wäre zu riskant. Sie könnten im falschen Moment wieder zu sich kommen .
Zum Beispiel, wenn sie gerade versuchten, mit Kara zu fliehen. Vorausgesetzt sie würden Kara je finden. Bei dem Gedanken, einen der Zauberer zu töten, tauchten die Erinnerungen an die Leichen
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