Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)
»Mehr als gut.« Doch gleich in der nächsten Sekunde biss sie sich auf die Lippe, während sich ihre Stirn in Sorgenfalten legte. »Zumindest dann, wenn wir den Abwehrbann hinter uns haben.«
Verdammt. Der Abwehrbann. Er drückte ihre Hand. »Ich habe dich jetzt schon zweimal hindurchgebracht, und ich werde es wieder schaffen. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas geschieht, Mel. Das schwöre ich.«
Sie lächelte. »Ich glaube dir.«
»Fox?«, rief Lyon.
Fox eilte mit Melisande an Lyons Seite. Als sie neben dem Anführer der Krieger herliefen, nickte Lyon den beiden zu und blickte Fox dann in die Augen. »Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich bin. Euch beiden. Es ist für uns alle eine große Ehre, dass du zu uns gehörst, Fox. Der Tiergeist hat eine gute Wahl getroffen.« Lyons Blick wechselte zu Melisande. »Hab ich das gerade richtig gehört … du bist ein Seraph, Melisande?«
»Du bist ein Engel ?«, rief Jag erfreut. In dieser kleinen Runde konnte man gar nicht so leise sprechen, dass Kriegerohren es nicht hörten.
Doch Melisande lächelte nur, ein gelassenes, strahlendes Lächeln. »Ich war es … vor Jahrtausenden. Kurz nach dem großen Opfer geriet ich in die Gewalt von Gestaltwandlern, die ihre Tiere zurückzubekommen versuchten. In den Monaten, in denen sie mich folterten, verlor ich diese Seite von mir sowie jegliche Sanftheit. Ich verlor mein Herz. Doch Fox hat mir geholfen, es zurückzugewinnen.«
Lyon nickte. »Ihr seid Gefährten?«
Fox sah sie an, begegnete ihrem Blick, und er hatte keine Zweifel mehr, was er wollte. Nicht die geringsten. »Ja. Wenn sie mich will.«
Ein zauberhaftes und liebevolles Lächeln erhellte ihr hübsches Gesicht. »Es gibt nichts, was ich lieber wollte.«
Fox grinste, ehe er anfing zu lachen und seine unbändige Freude zeigte. Melisandes süßes Lachen stimmte in seines ein.
»Die Macht der Liebe, Veränderungen herbeizuführen, versetzt mich immer wieder in Erstaunen.« Lyon lächelte. »Herzlich willkommen, Melisande. Ich muss zugeben, dass ich dich viel lieber zu meinen Freunden als zu meinen Feinden zähle.«
Kara legte den Kopf schief. »Ich glaube, ›Schwester‹ passt besser zu dir. Die Schwesternschaft der Krieger hat immer Platz für eine weitere, wenn du nicht schon zu viele hast.«
Fox spürte, wie sich Melisandes Hand in seiner verkrampfte. Tränen glänzten in ihren Augen. »Genau genommen fehlen mir leider ein paar Schwestern. Es wäre mir eine Ehre, eine von deinen zu sein, Kara.«
Kara grinste. »So sei es denn.«
Nach einem weiteren Kilometer sagte Wulfe plötzlich: »Da ist er.«
Zum ersten Mal meldete sich Fox’ innere Stimme zum richtigen Zeitpunkt mit einer Gänsehaut auf den Armen und Wulfes Namen im Kopf.
Er wandte sich an Melisande und begegnete ihrem besorgten Blick. »Wulfe kann dir helfen, den Abwehrbann sicher zu durchqueren.«
Ein kleines Stück weiter blieb Wulfe stehen, drehte sich zu Melisande um und streckte ihr die Hand entgegen. »Du gehst mit mir hindurch.« Sein Blick fing den von Fox auf. »Verwandle dich, aber bleib für alle Fälle in der Nähe.«
»Darauf kannst du dich verlassen.«
Fox beschwor die Macht seines Tieres herauf und blieb Wulfe und Melisande dicht auf den Fersen. Er spürte, wie die Zauberkräfte über sein Fell glitten, und beobachtete erleichtert, wie Melisande neben Wulfe völlig unbehelligt durch den Abwehrbann spazierte. Dämonenblut. Unglaublich!
Als sie alle den Abwehrbann durchquert und ein gutes Stück hinter sich gelassen hatten, nahm Fox wieder seine menschliche Gestalt an und zog Melisande eng an sich. In der Ferne sahen sie Ilinas, die aus Nebelschleiern heraus Gestalt annahmen. Kougar musste seine Gefährtin gerufen und um eine Transportmöglichkeit gebeten haben, sobald sie in Freiheit waren.
»Ich kann mich wieder in Nebel verwandeln«, stellte Melisande mit riesengroßer Erleichterung in der Stimme fest. »Ich kann es spüren. Bist du bereit?«
»Warte kurz.« Als die kleine Gruppe weiterging, um die frisch eingetroffenen Ilinas zu begrüßen, drehte Fox sich zu Melisande um und streichelte ihre Wange.
Saphirblaue Augen, sanft wie ein Sommerregen, richteten sich auf ihn.
»Ich fürchte, dass Lyon dich da gerade in Verlegenheit gebracht hat, aber mir war ernst, was ich gesagt habe, Mel. Ich liebe dich. Von ganzem Herzen, aufrichtig, wahnsinnig. Ich möchte, dass du meine Gefährtin wirst. Aber wenn du noch Zeit brauchst oder möchtest, dass wir es dabei belassen,
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