Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)
Willkommensempfangs. Jetzt haben wir unten erst mal etwas zu tun, wobei wir deine Hilfe brauchen.«
Natürlich würde es keinen Willkommensempfang geben … nicht für Rikkert. Er würde so schnell nicht wieder aus dem Keller herauskommen. Wenn überhaupt. Er tat Fox leid. Es war doch schrecklich, wenn man gezeichnet wurde, um einer der angesehenen Krieger des Lichts zu werden und dann feststellen musste, dass es Gefangenschaft bedeutete. Ja, vielleicht sogar den Tod.
Fox schenkte seine Aufmerksamkeit wieder Zeeland und seiner Braut. »Das also ist Julianne.« Er ergriff die Hand der Frau und hob sie in einer galanten, altmodischen Geste an die Lippen, wobei er die Freiheit zu flirten genoss, da er wusste, dass er ihr nie den Kopf verdrehen würde. Paarbindungen waren sehr solide.
»Hat Zeeland etwa schon von mir erzählt?« Juliannes Lächeln war eine Mischung aus Überraschung, Schüchternheit und Entzücken, und sie erwiderte seine Flirtversuche.
»Nur wenn er zu tief ins Glas geschaut hatte, dann redete er ununterbrochen von der wunderschönen Julianne, seinem Sonnenschein, zu jung und so weiter und so fort.« Er zwinkerte ihr zu. »Ich nehme an, dass du nicht mehr zu jung bist.«
»Bin ich nicht.« Sie warf Zee ein leicht säuerliches Lächeln zu. »Und zwar schon seit fünf Jahren nicht mehr.«
»Fünf Jahre?« Fox’ Blick wanderte von einem zum andern. »Davon hat er mir nichts gesagt.«
»Ich war ein Idiot«, gestand Zeeland, während er Julianne enger an sich zog. »Doch jetzt gehört sie mir, und ich lasse sie nie wieder gehen.« Der Blick, den die beiden tauschten, strotzte nur so vor inniger Zärtlichkeit, dass Fox schon gar nicht mehr hinsehen konnte. Noch so ein Trottel, der Kopf und Kragen für die Liebe riskierte.
»Also«, sagte Fox und brach damit den Bann. »Was führt euch hierher?«
Sowohl Zees als auch Juliannes Miene veränderten sich, und sie wirkten mit einem Mal so angespannt, dass es ihn überraschte.
»Julianne ist hier, um sich mit Ariana zu treffen.«
Fox legte den Kopf schief, als ihm plötzlich ein Verdacht kam. »Du siehst aus wie eine Ilina«, stellte er leise fest.
Julianne erbleichte.
Fox musterte sie beschämt. »Das hätte ich nicht sagen sollen.«
Zeeland zog seine Gefährtin noch enger an sich, schüttelte aber den Kopf. »Schon gut. Es ist ja die Wahrheit und mittlerweile auch kein Geheimnis mehr. Julianne ist zu einem Viertel eine Ilina.«
Fox zuckte überrascht zusammen. »Ich wusste nicht, dass sie … Kinder haben können.« Der Legende nach pflanzte sich die rein weibliche Rasse durch Magie fort, wobei eine junge Ilina bereits erwachsen geboren wurde und gleich ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen konnte.
»Haben sie auch nicht … für gewöhnlich. Es ist wirklich äußerst selten, dass eine Ilina schwanger wird, und noch seltener, dass sie ein Kind zur Welt bringt.« Kurz presste Zeeland die Lippen fest zusammen. »Als Julianne neun war, wurden ihre Eltern kaltblütig ermordet und ließen sie als Waise zurück. Vor ein paar Monaten versuchte dieselbe Ilina dann, uns ins Kristallreich zu verschleppen, wo wir dasselbe Schicksal erleiden sollten.«
Fox starrte ihn stirnrunzelnd an. »Warum?«
»Weil alle Welt die Ilinas da noch für ausgestorben hielt und wir die Wahrheit erfahren hatten. Sie töteten, um ihr Geheimnis zu bewahren.«
Fox versuchte, sich eine dieser zierlichen hübschen Nebelkriegerinnen als kaltblütige Mörderin vorzustellen. Die süße Cressida. Die heiße Phylicia. Melisande, mit ihrem kalten Blick …
Ein Schaudern der Erkenntnis kroch über seinen Schädel. Es war Melisande gewesen.
Julianne presste die Lippen zusammen. »Kougar sagt, dass Ariana keine Strafe wegen der Ermordung meiner Eltern verhängt hat. Bis vor Kurzem wusste sie nicht einmal etwas davon. Sie hat mich um ein Treffen gebeten.« Ihr Gesicht verfinsterte sich. »Ich muss etwas über meine Herkunft erfahren. Ich muss wissen, wer ich bin.«
»Ich bin nicht sicher, ob Ariana heute Zeit hat«, sagte Hawke. »Wir haben gerade unseren ersten brauchbaren Hinweis zu Karas Verbleib erhalten. Wir werden bestimmt bald aufbrechen.«
»Dann bin ich vielleicht gerade zum richtigen Zeitpunkt gekommen«, entgegnete Zeeland. »Falls die Krieger Verstärkung brauchen, könnt ihr auf mich zählen.«
Kougar trat vor. »Wir könnten deine Hilfe gut brauchen, Zeeland.« Er begrüßte Zee mit der üblichen Zurückhaltung, bevor er sich zu Fox’ Überraschung herabbeugte, um
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