Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)
»Wahrscheinlich ist es überhaupt nicht von Bedeutung, aber ich dachte, ich sollte es jemanden wissen lassen.«
Paenther blickte ihn durchdringend an. »Ohne allzu viel Aufhebens darum zu machen.«
Was ganz sicher geschähe, wenn Lyon es für möglich hielt, dass er etwas über Karas Aufenthaltsort wusste. »Ich sorge dafür, dass unsere Verbündeten ihr Hauptaugenmerk auf West Virginia richten.«
»Paenther …« Er wollte keine zu große Sache daraus machen.
Lyons Stellvertreter klopfte ihm auf die Schulter. »Wenigstens fürs Erste. Solange wir nichts Besseres haben, Fox.«
Und wenn sich herausstellte, dass die Information unbrauchbar war?
Dann wären sie Kara keinen Schritt näher gekommen.
4
Drei Stunden später und nach einem intensiven Training im Fitnessraum im Keller ging Fox mit schweißnassem Haar auf die Treppe zu, das T-Shirt klebte an seiner Brust. Jag und Tighe hatten an seiner Verwandlungstechnik gearbeitet, die er noch immer nicht richtig im Griff hatte. Zwar konnte er ohne große Schwierigkeiten oder Anstrengung in die Gestalt seines Fuchses schlüpfen, doch die Größe, die er dabei annahm, war das Problem. Während viele der Katzenkrieger ihre Tiere so weit schrumpfen konnten, dass sie sogar als Hauskatzen durchgingen, neigte Fox dazu, Riesenmaße anzunehmen. Ein Fuchs in der Größe einer Dänischen Dogge war zwar nicht unbedingt das Schlechteste im Kampf, doch es war schon etwas problematisch, wenn er sich in der Nähe der Menschen verwandeln musste. Kurzum, er musste lernen, kontrolliert die Gestalt zu wandeln, also mühelos zwischen menschlicher und Tiergestalt hin und her zu wechseln, und zwar ohne groß darüber nachzudenken und in die gewünschte Größe. Besonders jetzt, wo ihnen womöglich ein Krieg bevorstand.
Doch ausgerechnet jetzt konnte er es nicht.
Wulfe kam zur Haustür herein und wirkte so erschöpft, wie er sich vermutlich fühlte. »Gibt’s was Neues?« Wulfe war einer der größten Krieger, gleich nach Grizz, und sein Gesicht von Narben übersät.
»Nein.« Fox hatte nicht vor, West Virginia zu erwähnen. »Warst du auf der Suche?«
»Ja, in meinem Wolf. Ich hatte gehofft, auf einen vertrauten Geruch zu stoßen, und sei es nur auf den von einem Zauberer, habe aber nichts gefunden. Nur jede Menge Menschen. Ich konnte nicht mal die Fährte der Zauberer aufnehmen, die Kara und Lynks ins Auto gezerrt haben müssen.«
»Weshalb du dich fragst, wie stark Lynks’ Gegenwehr war, stimmt’s?«
Wulfe nickte. »Und ob nicht vielleicht er derjenige war, der sie entführt hat.«
Fox runzelte die Stirn. »Vielleicht war er’s ja.« Er erzählte Wulfe von Hawkes Entdeckung, dass es sich bei den neuen Kriegern entweder um die Besten oder Schlechtesten handelte. »Wenn er nun zwar von dem bösen Zauber befreit wurde, aber eine schwarze Seele hat …«
»Verdammt noch mal«, murmelte Wulfe. »Leider ändert das auch nichts. Es hilft uns nicht, sie zu finden.«
Der Duft von Pinien wehte durch die Eingangshalle, und einen kurzen Moment später erschienen keine zwei Meter von ihnen entfernt zwei Ilinas. Fox’ unberechenbarer Puls beschleunigte sich, um sich gleich wieder zu beruhigen, als er sah, dass Melisande nicht dabei war.
Die Größere erblickte Wulfe und schnappte nach Luft, während sie angewidert die Augen aufriss. Wulfes Miene verfinsterte sich, ehe er sich umdrehte und über die Treppe nach oben entschwand.
»Cressida!«, zischte die andere.
»Entschuldigung, Phylicia!« Cressida verzog das Gesicht. »Er hat mich erschreckt. Wie kommt er nur zu solchen Narben? Ist er nicht unsterblich?«
»Er ist unsterblich«, versicherte Fox ihnen, obwohl er sich schon dieselbe Frage gestellt hatte. Er setzte sein charmantestes Lächeln auf. »Und was kann ich für euch zwei bezaubernde Damen tun?« Er hatte Phylicia am Morgen vor ein paar Tagen im Gefängnis gesehen. Kougar hatte sie rufen lassen, weil er versuchen wollte, Grizz das Böse auf die traditionelle, die fleischliche Weise auszutreiben. Der Versuch war gescheitert, obwohl sie die Gefängniszelle zum Kochen gebracht hatte.
Phylicia hatte Fox da schon genauso gierig angesehen, wie sie es jetzt tat. Kougar bezeichnete die Ilinas als Sexsirenen. Einige, nicht alle. Als Fox Phylicias ärmellose Tunika betrachtete, die mehr bezaubernde Kurven enthüllte als bedeckte, glaubte er es. Mit ihrem bis zur Taille reichenden rabenschwarzen Haar und den übermenschlich strahlend blauen Augen, wie die meisten Ilinas sie hatten,
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