Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)
Brote aus einer anderen Tasche und verteilte sie. Phylicia und Melisande ließen sich auf einem Felsen in der Nähe nieder, doch nur Melisande nahm das Essen an.
»Isst du nie?«, fragte Olivia Phylicia.
»Doch. Manchmal schon. Aber Ilinas bevorzugen eine andere Form der Stärkung.« Sie sah zu Melisande hin. »Die meisten zumindest.«
»Sexuelle Befriedigung«, stellte Olivia sachlich fest.
»Ja.« Phylicia warf Fox einen abwägenden Blick zu – eine alles andere als dezente Einladung.
Doch es war Melisande, die seine Aufmerksamkeit fesselte. Er nahm das Sandwich, das Olivia ihm reichte, und biss hinein, während er sich bemühte, die blonde Ilina nicht fortwährend anzustarren. Der Legende nach waren sie Sexsirenen, und er wusste, dass dies auf viele von ihnen tatsächlich zutraf. Sie ernährten sich von den unterschiedlichsten Genüssen – Musik, Tanz, Kunst – und vor allem der Fleischeslust, folglich waren sie als sehr geschickte und einfallsreiche Liebhaberinnen bekannt.
Wenn doch nur Melisande den Wunsch hätte, sich an ihm gütlich zu tun. Innerhalb von Sekunden wären sie von hier verschwunden, und er hätte sie so schnell aus ihrer hübschen kleinen Tunika und der engen Hose geschält, dass sie vor lauter Leidenschaft nicht mehr wissen würde, wo ihr der Kopf stand.
Als sie das Sandwich aufgegessen hatte, stand Melisande auf und ging zu Jag. »Wir übernehmen die Wache, während ihr schlaft.«
Jag nickte. Phylicia gesellte sich zu Melisande, und die beiden verließen das provisorische Lager. Als sie sich ein Stückchen entfernt hatten, sah Jag Fox mit forschendem Blick an. »Was läuft da zwischen dir und den Ilinas, mein Hübscher? Die Nette sieht so aus, als wollte sie dich vernaschen, und die Zicke macht ein Gesicht, als wollte sie ihrer Freundin dafür den Kopf abreißen.«
»Nenn sie nicht Zicke.« Fox’ Worte klangen schärfer als beabsichtigt. Obwohl … eigentlich nicht.
Jag betrachtete ihn interessiert. »Okay.«
Olivia stieß ihren Gefährten mit der Schulter an, während sie einen weiteren Bissen hinunterschluckte. »Wenn du ihm sagen willst, dass du eifersüchtig auf so viel Aufmerksamkeit von den Ilinas bist, muss ich dir den Hintern versohlen, mein Lieber.« In ihren Worten schwang ein Lachen mit und das volle Vertrauen einer aufrichtig geliebten Frau.
Jag grinste, legte die Hand an ihre Wange und gab ihr einen innigen Kuss. »Wenn da ein Hauch von Eifersucht sein sollte – und da bin ich mir nicht so sicher –, dann ist es eine Sache des Stolzes … mehr nicht. Keine kann dir das Wasser reichen, Rotschopf. Nicht eine Frau auf diesem Planeten.« Obwohl das Ganze eindeutig nur liebevolles Geplänkel war, lag nichtsdestotrotz ein ernster Ausdruck auf Jags Gesicht. »Keine einzige.«
Olivia erwiderte den Kuss noch inniger und löste sich mit funkelnden Augen von ihrem Gefährten. »Vergiss es bloß nicht.« Dann richtete sie ihren allzu scharfsinnigen weiblichen Blick auf Fox. »Also, was läuft da zwischen dir und Melisande?«
Fox zuckte die Schultern. »Leider nichts.«
Jag schnaubte. »Gerade erst wärst du fast wild geworden, als ich sie Zicke genannt habe. Glaub mir, das ist nicht nichts . Was hält dein Tier denn von ihr?«, fragte er betont beiläufig.
»Er knurrt, wenn sie in der Nähe ist.«
Jag legte mit nachdenklicher Miene den Kopf schief. »Dann ist es nur Lust, Foxman. Ich muss zugeben, dass wir es nicht dafür gehalten haben. Kougar sagt, wenn eine Ilina einem Mann nicht wehtun kann, dann ist es ihm wahrscheinlich bestimmt, ihr Gefährte zu werden. Wir haben Wetten auf diese Sache zwischen dir und der Zicke … äh, Melisande abgeschlossen. Klingt so, als hätte ich jetzt ein paar Insiderinformationen, denn der Tiergeist ist normalerweise der Erste, der die Gefährtin eines Kriegers erkennt, und zwar lange vor dem Krieger selbst. Wenn der Fuchsgeist knurrt, dann ist diese Frau nicht für dich als Gefährtin vorgesehen.«
Fox blickte in den Schein der Lampe. Das hörte sich doch gut an, ja wirklich. Sehr gut. Okay, er fühlte sich zu ihr hingezogen. Mehr als hingezogen. Er war vollkommen besessen von ihr. Doch eine Gefährtin war das Letzte, was er wollte. Er würde sie nicht zu seiner Gefährtin nehmen, selbst wenn sie wirklich die Richtige wäre.
Aber das war sie eben nicht.
Das war wirklich hervorragend .
Warum fühlte er sich dann aber so, als hätte ihn jemand geohrfeigt?
Schwerfällig kämpfte sich Wulfe durch den Wald, wobei ihm das
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