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Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Nachtsichtvermögen seines Tieres zugutekam, das weitaus besser als sein menschliches war. Auch Lyon und Kougar hatten sich schon vor Stunden verwandelt, und die beiden Ilinas gingen entweder zu Fuß neben ihnen her oder schwebten in Nebelgestalt an ihrer Seite. Es war unmöglich zu sagen, ob sie diesmal vorankamen, auch wenn sie diese elende Felsformation schon vor Stunden hinter sich gelassen hatten.
    Bereits kurze Zeit nach ihrem letzten Aufbruch merkten sie, dass sich Estevans Fährte teilte. Eine Spur führte Richtung Nordosten, die andere gen Südwesten. Da sie beim letzten Mal … vermeintlich … die südwestliche Route gewählt hatten, waren sie jetzt in nordöstlicher Richtung unterwegs. So weit, so gut. Wulfe konnte nur hoffen, dass sie auf der richtigen Fährte waren. Endlich.
    Die Nacht war zwar wolkenverhangen, doch beileibe nicht ruhig. Die ganze Zeit hörte man Grillen zirpen, den Flügelschlag nachtaktiver Vögel und das Rascheln von Tieren, die auf der Jagd nach Futter oder ihresgleichen hin und her huschten.
    Es war schon seltsam, des Nachts draußen unterwegs zu sein, ohne Jagd auf Drader machen zu müssen. Er liebte seine Wolfsgestalt, liebte das Gefühl, wenn ihm eine sanfte Brise durchs Fell strich und er den lehmigen Waldboden unter den Pfoten spürte. Wenn er sich in Tiergestalt doch nur ebenso schnell von seinen Gedanken befreien könnte wie von seinem menschlichen Körper. Wenn er doch nur Natalie vergessen könnte – wenigstens für eine Weile. Vielleicht würde es einfacher werden, wenn sie erst verheiratet war. Immerhin wüsste er dann, dass sie glücklich war – so glücklich, wie sie eben sein konnte, nachdem ihre Freunde tot waren und ihr Bruder als vermisst galt.
    Aber genau da lag wohl das eigentliche Problem. Er wusste, dass sie unglücklich war. Er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Obwohl er ihr die Erinnerung an den brutalen Kampf genommen und die Wunde von ihrer Wange hatte verschwinden lassen, um sie seiner eigenen grauenhaften Narbensammlung hinzuzufügen, hatte er sie nicht von ihrem Kummer befreien können.
    Sie sollte glücklich sein, sie verdiente es, glücklich zu sein. Aber ihr Glück zu schenken lag nicht in seiner Macht.
    Der Klang von Stimmen erregte seine Aufmerksamkeit, und er verharrte mit gespitzten Ohren. Doch gleich darauf merkte er, dass er die Stimmen nicht in der Luft hörte. Sie befanden sich in seinem Kopf, stammten aber nicht von seinen Brüdern.
    Die Krieger des Lichts?
    Ein paar habe ich verloren. Doch es kommen noch weitere Krieger, oh Herr. Und schon bald werden die neun kein Problem mehr darstellen.
    Gut. Darauf habe ich lange gewartet. Heil den Dämonen.
    Heil den Däm…
    Die Stimmen verstummten. Wulfe stieß ein Heulen aus.
    Was ist los?, fragte Kougar, der in seinem Tier nicht weit vor ihm lautlos durch den Wald schlich.
    Ich habe gerade Stimmen gehört , berichtete ihm sein Kriegerbruder. Auf telepathischem Wege. Du auch?
    Nein.
    Verdammt! Ich glaube, die eine Stimme gehörte Inir.
    Der Puma blieb abrupt stehen und wirbelte zu ihm herum. Seine Katzenaugen funkelten im Dunkeln. Was haben sie besprochen?
    Dass noch mehr Krieger kommen, und die neun schon bald kein Problem mehr darstellen würden.
    Der Puma starrte ihn minutenlang an, dann kehrte er ihm den Rücken zu und preschte im Galopp dem Löwen hinterher. Sag mir Bescheid, wenn du sie wieder hörst.
    Während sie weitergingen, wartete Wulfe angespannt darauf, noch mehr zu hören. Einerseits wünschte er es sich, andererseits aber auch nicht. Was zur Hölle hatte es zu bedeuten, wenn dieser Zauberer ihn per Telepathie an seinem Gespräch teilhaben ließ? War es ein Versehen? Oder bedeutete es, dass sie schon ganz nah waren?
    Doch mehr schnappte er nicht auf, und ein paar Stunden vor Sonnenaufgang bogen sie um eine Ecke, die ihnen nur allzu vertraut war. Als Wulfe wieder dieselbe idiotische Felsformation erblickte, hätte er am liebsten laut losgebrüllt.
    Verdammte! Scheiße!
    Lyon rastete völlig aus, und Wulfe konnte sich nur mit Mühe beherrschen, es ihm nicht gleichzutun. Sie waren mehr als zwölf Stunden … zwölf geschlagene Stunden … durch die Gegend gelaufen und standen jetzt wieder genau dort, wo sie aufgebrochen waren. Auf der Suche nach Kara waren sie nicht einen Schritt weitergekommen. Keinen einzigen!
    Kougars Stimme erklang leise in seinem Kopf. Leg dich ein wenig schlafen, Wulfe. Wenn die Sonne in ein paar Stunden aufgeht, versuchen wir es noch mal.
    Und dann würden sie

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