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Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Hunderten von Jahren kam ihm die alte Geschichte vom Ursprung des Wolfsclans wieder in den Sinn. Eine schreckliche Geschichte, der er nie auch nur den geringsten Glauben geschenkt hatte.
    Bis heute.
    Fox rannte die leere Straße und das verlassene Ufer entlang und dann den steilen Weg mit dem Kopfsteinpflaster wieder hinauf, wo sich Melisande noch immer in den Fängen der Ranken befand. Offensichtlich waren diese Gewächse darauf programmiert, sie umzubringen.
    Verfluchter Mist!
    Abgesehen von den Strängen, die Melisande einschnürten, waren die Ranken von der Straße verschwunden. Doch er hätte darauf gewettet, dass sie sofort wieder zwischen den Steinen hervorschießen und nach ihm schnappen würden, sobald er auch nur einen Fuß in ihre Nähe setzte. Diesmal würden sie keinen Erfolg haben. In der einen Hand hielt er eine Fackel, in der anderen ein Ölkännchen. Beides hatte er eben in einer nahe gelegenen Sattlerei besorgt. Auch wenn dieser Ort nicht real sein mochte, war doch vieles bis ins kleinste Detail echt.
    Ich komme, Süße. Halte durch.
    Er holte tief Luft und rannte, so schnell er konnte, um möglichst viel Boden gutzumachen, ehe die Ranken anfingen, sich nach oben zu schlängeln. Sie erwischten ihn keine anderthalb Meter von Melisande entfernt, über deren Hals das Blut strömte, ehe es neben ihr im Pflaster versickerte.
    Sein Herz schlug wie wild, und er wusste, dass er sich zwar beeilen, aber auch aufpassen musste, dass er sich nicht selbst in Brand steckte, womit ihr herzlich wenig gedient sein würde. Er spritzte das Öl auf die Wurzeln direkt vor seinen Füßen und stach dann mit der brennenden Fackel auf sie ein.
    Wie erhofft verschwand die Pflanze, indem sie sich in die Straße zurückschlängelte. In einem weiten Halbkreis verteilte er noch mehr Öl hinter sich und zündete es an. Auch dort zogen sich die Ranken augenblicklich zurück. Das Öl brannte so niedrig, dass es ihn nicht in seiner Bewegungsfreiheit einschränkte. Doch die Ranken eroberten seine Beine, als sie ihn jetzt von vorne und unten angriffen. Auch ihnen machte er den Garaus, indem er das Öl, und damit das Feuer, zwischen seine Füße laufen ließ.
    Und plötzlich war er frei. Er lief weiter und drängte die Ranken auf bewährte Weise zurück, bis er Melisande schließlich erreichte.
    »Ich bin hier, Liebes.«
    Mit flatternden Lidern öffnete sie die Augen, und in ihren rabenschwarzen Saphirtiefen erkannte er Todesangst. Sein Herz verkrampfte sich, als er die orangefarbene Ranke um ihren Hals entdeckte. Sie hatte ihr teuflisches Werk schon halb vollbracht. Große Göttin, gleich würde der Kopf ganz vom Hals abgetrennt sein! In hastiger Verzweiflung nahm er das Ölkännchen in die Hand, welche auch die Fackel hielt, zog sein Messer und hieb wie wild auf die orangefarbene Ranke ein. Deren Klammergriff löste sich zwar daraufhin, doch ein halbes Dutzend andere Schlingen nahmen ihren Platz ein.
    Oh, gütige Göttin, steh mir bei!
    Fox riss und zerrte, stach und brannte, wobei er die ganze Zeit sorgsam darauf bedacht war, Melisande in seiner Raserei nicht aus Versehen mit der Fackel zu verletzen. Schließlich, endlich , hatte er sie befreit. Trotz ihrer schweren Wunde rappelte sie sich auf, und sofort setzten die Selbstheilungskräfte ihrer Unsterblichkeit ein und heilten die Verletzungen durch die orangene Ranke.
    »Bleib dicht bei mir, Mel. Wir laufen die Straße runter. Pass auf, was hinter uns geschieht.«
    Als sie an seine Seite sprang, tröpfelte er Öl über die Ranken, denen sie soeben entronnen war und die sie aufs Neue umschlingen wollten, und steckte sie in Brand. Gemeinsam kämpften sie sich mit Feuer und Messern den Weg hinunter, auf dem er hochgerannt war.
    Schließlich waren sie frei.
    Am Fuße der leeren Straße, nur wenige Meter hinter der letzten Ranke, stellte Fox das Kännchen und die Fackel schließlich ab und zog Melisande zu sich herum, um ihr Gesicht und ihren Hals zu mustern.
    »Bist du in Ordnung?«
    Sie zitterte unter seinen Händen, und die Angst der letzten Minuten trübte noch ihren Blick. Plötzlich leuchtete eine Sanftheit in ihren Saphiraugen, die ihm den Atem raubte.
    Sie legte ihre kleinen Hände an seine Brust. »Du hast mich gerettet.«
    »Natürlich.« Er schmiegte seine Hand an ihre zarte Wange.
    Der Augenblick gewann an Intensität. Das Verlangen, sie zu berühren, sie zu kosten, war schier überwältigend. Dann hob er auch die andere Hand an ihr zartes Gesicht, während er darauf wartete,

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