Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
Vom Netzwerk:
unter die Haut gegangen, ehe sie verblasst und wieder verschwunden waren.
    Doch der Angriff war ihr ziemlich nahegegangen.
    Warum hatte sie so reagiert? Lag es daran, dass ihr altes Ich – die nette, liebenswerte Person, die sie vor Castins Verrat gewesen war – nie getötet hatte, nicht einmal während der Kriege? Hatte diese alte Seite von ihr plötzlich Skrupel zu töten? Einst hatte Gewalt im Widerspruch zu ihrem sanften Wesen gestanden. Vor langer Zeit war sie eine Botin des Friedens gewesen. Doch diese Frau war sie nicht mehr, und das schon eine sehr lange Zeit nicht. Sie war eine Kriegerin, durch und durch. Allerdings … eine absolut kaltherzige Kriegerin war sie nun auch nicht mehr.
    Beim heiligen Nebel, sie wusste schon gar nicht mehr, wer sie überhaupt war. Sie wusste, wer sie sein wollte. Doch mit jeder Stunde, die verging, schwand ihr Vermögen, an der Frau von damals festzuhalten, einer Frau, die keine Leidenschaft, kein Mitleid, keine Reue gespürt hatte und die nicht einmal zu einem Lächeln in der Lage gewesen war. Es jagte ihr eine Höllenangst ein, dass sie vielleicht nie wieder diese Frau sein würde.
    Was würde geschehen, wenn sie Castin gegenübertrat? Wäre sie überhaupt noch dazu imstande, ihn zu töten, wie es momentan ihre Absicht war?
    Ja, ihn würde sie umbringen können, ohne mit der Wimper zu zucken. Ihren Hass auf ihn für das, was er getan hatte, hegte sie jetzt schon so lange. Ihre körperlichen Voraussetzungen könnten ihr da schon eher im Weg stehen. Castin war schon immer ein sehr kräftiger Mann gewesen. Dass er nun auch ein Krieger des Lichts und damit zur Gestaltwandlung fähig war, machte da kaum mehr einen Unterschied. Und sie selbst konnte sich zurzeit nicht in Nebel verwandeln.
    Entschlossen straffte sie die Schultern. Es spielte keine Rolle. So oder so würde sie an diesem Mistkerl Vergeltung üben und ihn für das bezahlen lassen, was er ihr und ihren Schwestern angetan hatte.
    Als Fox seine Hand in ihren Nacken gleiten ließ, löste das Gefühl von seiner Haut auf ihrer wieder dieses tiefe, brennende Verlangen nach ihm aus. Während des Kampfes hatte sich die Begierde verflüchtigt, weil sie dringenderen Erfordernissen hatte weichen müssen. Doch eine einzige Berührung sorgte dafür, dass sie aufs Neue entflammte.
    Wie sollte sie nur damit umgehen, dass sie ständig an Sex dachte, ihr aber schon bei der konkreten Vorstellung kalte Schauer über den Rücken liefen?
    In schweigender Eintracht gingen sie eine Weile nebeneinander her und begannen dann ein Gespräch über harmlose Dinge – weitere Mutmaßungen darüber, wie der Ozean wohl aussähe, gäbe es wirklich keinerlei Leben darin. Währenddessen waren ihre Sinne die ganze Zeit über in höchster Alarmbereitschaft, obwohl es keine Hinweise für weitere Angreifer gab.
    So waren sie schon über eine Stunde am Strand unterwegs, als Fox plötzlich stehen blieb, taumelte und dann langsam auf die Knie sank. Seine starken, attraktiven Gesichtszüge waren von Schmerzen gezeichnet.
    »Was ist mit dir, Krieger?« Ihr blieb fast das Herz stehen, und sie packte ihn an der Schulter. »Bist du getroffen worden?« Sie konnte keinen Pfeil erblicken, keinen aufblühenden Blutfleck, der darauf hindeutete, dass er in den Kopf oder ins Herz getroffen worden war. Sie sah sich wieder um, hielt nach Zauberern oder Castin oder irgendeinem anderen Heckenschützen Ausschau, entdeckte jedoch nichts. »Fox?«
    Er antwortete nicht. Mit einer Hand packte sie seine kräftige Schulter, mit der anderen den Griff ihres Schwertes, damit sie gewappnet war, ihn zu verteidigen, solange er es nicht selbst konnte. Niemand würde ihm etwas antun. Niemand . Ihr Schädel dröhnte, während ihr Blick über den Strand schweifte und sie auf einen Feind wartete, der sich erst noch zeigen musste.
    Wenn sie doch nur wüsste, was hier vor sich ging! Fox schwankte, langte wie blind nach ihr und krallte die Finger in ihre Hüften, um sich festzuhalten. Stöhnend ließ er den Kopf hängen.
    Instinktiv verspürte Melisande den starken Drang, seine Qualen zu lindern. Sie ließ die Finger in seine weichen Haare gleiten und strich über seinen Schädel, während sie die alte Gabe heraufbeschwor. Wärme strömte in ihre Hände, als sie sein Leiden zu lindern versuchte.
    Er zog sie näher an sich, legte seine Arme um sie und presste die Stirn an ihre Brust. Langsam ließ die fürchterliche Spannung in seinen Schultern und dem Nacken nach, und sein Atem konnte wieder

Weitere Kostenlose Bücher