Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
jedoch.
»Wie wäre es damit, wenn ich dir die Leber herausreiße? Vielleicht lehrt dich das ja ein bisschen Respekt.« Er spürte, dass ihm die Kontrolle über den roten Nebel langsam entglitt.
»Ruhig, Hawke.« Wulfes leiser Ruf durchdrang seinen Blutdurst und erinnerte ihn daran, dass er Zuschauer hatte. Zuschauer, zu denen auch Faith gehörte. Verdammt . Doch als er aufschaute, konnte er sie nicht sehen.
»Hawke.«
Erst als Lyon seinen Namen rief, merkte er, dass Maxim endlich seine Klauen eingezogen hatte. Er verlor die Kontrolle über sich, und wenn er sich nicht schnell zusammenriss, würde er genau das tun, was er angedroht hatte – dem Mistkerl die Leber herausreißen und dann das Herz, damit er Faith nie wieder anfasste. Er war nahe daran, den Mann umzubringen, der ihr etwas bedeutete.
Das konnte er ihr nicht antun. Er stieß sich von Maxim ab und wich zurück, doch seine Reißzähne und die Klauen konnte er nicht wieder einziehen. Der rote Nebel hüllte ihn immer mehr ein und allmählich verlor er die Kontrolle über sich. Als Maxim hochkam, stellte Wulfe sich vor Hawke, packte seine Schultern und hielt ihn fest. Nach dem Reizentzug in der Geistfalle waren Berührungen häufig das Einzige, was ihn beruhigte.
»Ganz ruhig, Hawke«, sagte Wulfe. »Entspann dich. Tief durchatmen.«
»Es lief alles so gut«, murmelte Tighe, der plötzlich auch neben ihm stand. Hawke hatte gar nicht gemerkt, dass er näher getreten war.
Mit den beiden an seiner Seite beobachtete er, wie Lyon Maxim am Hals packte und gegen die Wand schleuderte. »Ich weiß nicht, wer du in deinem früheren Leben gewesen bist, und es ist mir auch egal. Hier bist du einer von meinen Männern. Mehr nicht. Du wirst tun, was ich dir befehle, wenn ich dir etwas befehle, sonst werde ich persönlich dafür sorgen, dass du ersetzt werden kannst. Ist das klar?«
»Ruhig, Boss«, sagte Wulfe leise.
Ein paar Sekunden lang starrte Maxim seinen Anführer nur finster an.
Lyons Griff wurde fester, seine Krallen sprangen heraus und bohrten sich tief ins Fleisch, bis dem Mistkerl das Blut in Strömen über Hals und Brust lief und die Überreste seiner Kleidung triefend nass waren. » Ist das klar? «
»Ja«, stieß Maxim hervor, doch Tonfall und Körpersprache sagten etwas anderes.
Lyon knurrte tief in der Kehle … eine Warnung, die Maxim lieber nicht ignorieren sollte. »Das hoffe ich.« Lyon ließ ihn los und trat zurück. »Und jetzt in den Keller zum Training.«
Maxim hastete an ihm vorbei. »Meine Gefährtin …«
Lyon packte ihn und schleuderte ihn wieder gegen die Wand. »Jetzt. Paenther, Wulfe, Vhyper, ihr begleitet ihn. Wir werden noch vor Tagesanbruch die endgültige Bindung zwischen ihm und seinem Tier herstellen. Ich will, dass er im Keller bleibt, bis es an der Zeit ist, nach draußen zu gehen.«
Maxim knurrte. Paenther und Vhyper packten seine Arme und schleiften ihn zur Kellertür.
Maxims demütigende Behandlung half, den roten Nebel zurückzudrängen. Es hatte auf der Kippe gestanden, aber allmählich gewann Hawke die Kontrolle über sich zurück. Wulfe drückte ihm noch einmal aufmunternd die Schulter, ehe er sich den anderen anschloss.
Lyon trat zu Hawke. »Du hast gekämpft und dich nicht verwandelt. Es läuft besser.«
»Es lief besser. Eine Weile.«
»Ich werde Kara heute Abend zu dir schicken, damit sie dir mehr Strahlung zukommen lässt. Ich will nicht, dass das in der ganzen Aufregung vergessen wird.« Der Anführer schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich mit Maxim machen soll. Ich bin nicht zu ihm durchgedrungen. Kein bisschen.«
Tighe trat zu ihnen. »Wollen wir ihn wirklich endgültig mit seinem Tier verbinden?«
Lyon seufzte. »Ich muss einfach davon ausgehen, dass es dann besser laufen wird. Die Hälfte von euch hat fast genauso schlimm angefangen.«
Hawke stieß ein leises Knurren aus. »Wenn er Faith noch einmal wehtut, werde ich das Problem für dich lösen.«
»Ich weiß überhaupt nicht, was sie in ihm sieht«, meinte Tighe.
»Sie kennt ihn kaum.« Hawke fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Sie haben sich gestern erst kennengelernt. Sie sagt, es hätte sofort eine Bindung zwischen ihnen bestanden. Sie wusste, dass er derjenige ist.«
»Das kommt vor«, sagte Lyon.
»Das tut es.« Tighe zuckte die Achseln. »Ich habe Delaney das erste Mal durch die Augen dieses Klons gesehen. Ich dachte, sie wäre tot, und ich trauerte. Ich hatte die Frau noch nicht einmal kennengelernt, aber irgendwie wusste
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