Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
bereits versprochen, den Drachen zu erschlagen, indem er sie wieder nach Warschau brachte. Damit blieb Hawke eine Rolle in diesem Stück verwehrt – eine Rolle in ihrem Leben ohnehin.
Wenn er nur aufhören könnte, davon zu träumen, sie in den Armen zu halten, sie zu küssen und auszuziehen. Wenn er sie nur für fünf Minuten aus seinen Gedanken verbannen könnte.
Faith erhob sich aus dem Sessel, der neben dem Fenster stand, als die Tür aufging und Maxim hereinkam. Vor einer Stunde hatte es bereits zu dämmern begonnen. Bald würden sich die Drader hervorwagen und die Krieger Jagd auf sie machen. Heute Nacht würden sich alle neuen Krieger an der Jagd beteiligen. Sie hatte gehört, wie Lyon es ihnen während der Feier am Morgen gesagt hatte.
Maxim würde mit ihnen gehen. Sie war froh, wenn er fort war, auch wenn es schrecklich war, wenn man das in Bezug auf den zukünftigen Ehemann zugab. Aber sie hatte mittlerweile eine Routine entwickelt, bei der sie den ganzen Tag schlief und die ganze Nacht las oder am Fenster saß, während er mit den anderen auf der Jagd war. Sie sah ihn nur selten, doch das machte ihr nichts aus – was wahrscheinlich ebenfalls nicht normal war. Aber sie liebten einander. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie gehörten zusammen.
Maxim hatte wieder diesen Ausdruck im Gesicht: die Augenbrauen zusammengezogen, sein Mund ein schmaler Strich. Es war sein gemeines Gesicht, obwohl er nie wirklich gemein wurde.
»Man hat mich mit Kriegsspielen im Keller aufgehalten«, erzählte er voller Abscheu. »Als ob diese Barbaren mir irgendetwas beibringen könnten. Wir brechen in ein paar Minuten auf, um Jagd auf Drader zu machen, aber ich musste dich sehen, ehe ich gehe. Ich habe Hunger.«
Sie sah ihn verwirrt an. »Hier oben gibt es nichts zu essen.« Sie wusste, dass es nicht zweideutig gemeint war, denn sie führten nicht die Art von Beziehung. Bis jetzt hatte er sie noch nicht einmal geküsst, sondern lediglich ein paarmal an ihrem Hals geknabbert, um Hawke zu provozieren. Das sollte sie wahrscheinlich bekümmern, aber sie wusste, dass er sie liebte. Und sie wollte auch gar nicht, dass er sie küsste. Sie wollte nicht einmal, dass er sie berührte …
Er liebt mich . Dieser Gedanke verdrängte alles andere und ihr Herz begann unangenehm zu rasen. Ihre Gefühle waren in letzter Zeit ständig in Aufruhr.
Maxim kam zu ihr und kniete sich neben den Sessel, sodass er auf Augenhöhe mit ihr war, als er sie musterte. Angst kroch aus den Schatten, wo die Albträume lauerten, hervor und strich ihr mit kalten Fingern über die Kopfhaut.
»Meine liebe Faith. In einem Winkel deines Kopfes weißt du genau, worauf ich Hunger habe. Du weißt alles.«
Sie sah ihn völlig verwirrt an und das Herz schlug ihr jetzt bis zum Hals. »Ich weiß nicht, wovon du überhaupt redest.«
»Natürlich weißt du das nicht. Schließlich sorge ich dafür, dass du dich nie an irgendetwas erinnerst. Aber ich habe dir immer wieder erzählt, warum ich in der Gegend war, wo wir uns an jenem Abend begegnet sind. Ich war auf der Suche nach Mädchen, den richtigen Mädchen, um meine Männer dann später zum Einsammeln zu schicken.«
»Einsammeln?«
Seine Augen fingen an zu funkeln und sein Mund verzog sich in einer Weise, die bei jedem anderen Mann ein Ausdruck der Erregung gewesen wäre. »Ich nehme sie mit in mein Schloss und bestrafe sie.« Er leckte sich die Lippen. »Dann sorge ich dafür, dass sie bluten.«
Sie starrte ihn fassungslos an. »Warum erzählst du mir das?«
Er streckte die Hand nach ihr aus und sie zuckte zurück. »Ich kann zwar deine Schreie nicht genießen«, sein Daumen strich leicht über ihre Unterlippe, »aber ich genieße es, Abend für Abend das Entsetzen in deinem Blick zu sehen, wenn ich dir alles über mich enthülle.« Sein Daumen strich über ihre Wange. Die federleichte Berührung hätte zärtlich wirken können, wäre da nicht der grausame Ausdruck in seinen Augen gewesen und die schrecklichen Worte. Er bewegte die Hand weiter und seine Fingerknöchel berührten kaum ihre Brüste. »Und dann tue ich dir weh.«
»Warum erzählst du mir das?«
Seine Hand glitt zwischen seine Beine. Ihr Blick folgte der Bewegung und voller Entsetzen bemerkte sie die große Wölbung in seiner Hose und wie seine Finger darüberstrichen.
Mit der anderen Hand packte er ihr Kinn und hob ihren Kopf hoch, sodass sie ihm wieder in die Augen sehen musste. Sein Blick loderte vor Hass. »Frauen sind die
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